Teilnehmer: Christine mit Fiona, Nathalie mit Giardino, Marie mit Nikolas, Lisa mit Plainsman und Gerda mit Vittoria
Recht spontan fand Ende September dieses Jahres noch ein zweitägiger Wanderritt zum Kastlhof statt. Samstag, in aller Herrgottsfrühe und umschlossen von dicken Nebelschwaden, bereiteten wir wie unter einer großen Glocke, die uns vom Rest der Welt trennte, unsere Pferde für den Tag vor. Das Gepäck verstauten wir teils in den Sattelpacktaschen, für den Rest hatten wir einen Gepäckservice zum Kastlhof und auch wieder zurück engagiert (danke Mama J ). Gut ausgerüstet starteten wir also von der Rötelbergranch aus Richtung Sandharlanden. Der Nebel legte sich und so ging es unter purem Sonnenschein weiter über Feld- und Waldwege, bis wir unserem Zwischenziel – der Fähre in Eining – immer näher kamen. Dort machten wir eine kleine Rast mit Wurstsalat und Bratwurstsemmel, die Pferde dösten derweil um einen Baum gebunden im Schatten. Dann ein kleines Abenteuer: der Fährübergang…aber unsere Pferde sind und bleiben einfach verlässlich, alle gingen brav auf die wacklige Fähre und blieben einwandfrei stehen bis wir heil am anderen Ufer des Kanals angekommen sind. Dort ging es dann gleich weiter durch den Hienheimer Forst über den Limes, am Gut Schwaben vorbei ging es daraufhin bergab Richtung Kanal. Dort waren wir kurz vor dem Ziel, es ging nur noch ein paar Kilometer kanalaufwärts, über die Brücke, dann wieder ein paar Kilometer kanalabwärts…und schon ritten wir gegen 18 Uhr in den Kastlhof ein, dort durften unsere Pferde auf eine große Weide, bekamen Wasser und Heu und durften sich dann den Rest des Abends mit ihren „Zimmergenossen“ – zwei kleinen Schafen – beschäftigen. Letztere hatten jedenfalls keine ruhige Nacht… Wir bezogen auch unsere Zimmer und genehmigten uns ein leckeres Abendessen in der Wirtschaft des Kastlhof. Am nächsten Morgen schlüpften wir zeitig aus unseren Betten, um nach einem ausgiebigen Frühstück unsere Pferde startklar zu machen. Und so packten wir den Heimweg an. Heute ritten wir zuerst kanalabwärts Richtung Essing, dann wieder ein Stück durch den Hienheimer Forst, um nach Stausacker bei Weltenburg mit der Fähre auf die andere Seite überzusetzen. In Weltenburg machten wir im Biergarten eine Mittagspause, die Pferde ruhten an einen Baum gebunden im schattigen Gelände neben dem Fußballplatz. Und schon begannen wir die letzte Etappe, durch das Hopfenbachtal über idyllische Waldwege durch Thaldorf und Teuerting wieder nach Schambach. Wir hatten alle ein wunderschönes Wochenende, eitel Sonnenschein und wiedermal topverlässliche, vierbeinige Wanderreitpartner!
Wie abgemacht standen Nathalie, Antonia und ich (Corina) um 7:00 Uhr bei Holzenbechers auf der Matte um die Pferde von der Koppel zu holen. Nach einem kurzen Plausch also gingen wir gemütlich hinaus um unsere Spitzenwanderreitpferde zu holen. Da der Morgen etwas regnerisch aussah hatten wir natürlich alle -wir sind eben Profis- unsere Regenjacken und Hosen mit. Als wir die Pferde geholt hatten duckerten wir mit den Pferden ins Frauenhäusl hinauf und begannen unsere vierbeinigen Freunde kräftig zu schrubben und reitfertig zu machen, da der Rest von uns erst nach und nach eintruddelte. Nach kleinen Spielerein mit den Ziegen von nebenan, die anscheinend auf das Rascheln von Plastiktüten trainiert waren standen wir um ca. 10.45 Uhr alle komplett fertig im Frauenhäusl. Obwohl das Wetter uns übel mitspielte (es goss aus allen Kübeln) konnte es uns die Stimmung nicht trüben. Dann gings los! Allen voran unsere Leitstute Christine die uns nach ca. 300 Metern zum ersten Hindernis führte, also suchten wir uns einen anderen Weg welcher auch gleich gefunden war. Nach einiger Zeit reiten gab es das nächste Problem da dieser Weg irgendwie nicht dorthin führte wo wir hin wollten also hieß es „umdrehen“; gesagt getan! Der nächste Weg führte uns dann im Kreis herum und so waren wir wieder genau dort wo wir angefangen hatten. Nochmal von vorn das Ganze! So ließ sich auch auf Dietmars Geknurre nicht mehr lange warten! Doch seltsamerweise klappte es dann doch noch. Als wir endlich auf dem richtigen Weg waren ging es etwas zügiger voran auch wenn ständiges Stehenbleiben wegen -Pfuddl machen-, abwechselnd mit ständigem -aus Pfützen trinken- sich abwechselte. Unser Weg führte uns von holprigen Steinwegen und steilen Abhängen (wo Vittoria und Christine Synchronstürzen vorführten) bis hin zum über Autobahnbrücken und Bundesstraßen reiten und durch unheimlich dunkle Tunnel (im Dunkeln ist gut munkeln) auch unser lieber Regen begleitete uns in regelmäßigen Abständen. Nach ca. 3,5 Stunden Reiten warteten wir geduldig auf unsere Pause die wir in Adlersberg geplant hatten. Dort angekommen wurden wir erst einmal freudig von einem herumstreunenden Haflinger und einer verrückten Ziege empfangen. Den Hafi hatte Dietmar nach ein paar Minuten eingefangen, den wir dann nach herumfragen und suchen -mit der Ziege- in seinen Stall sperrten. Nun musste noch ein Anbindeplatz für unsere Wanderreitprofipferde gefunden werden, das relativ schwierig war. Weit und breit gab es weder Boxen noch Anbindehaken so improvisierten wir und banden die Pferde an den Bäumen fest was auch super klappte. Antonia, Nathalie, Steffi, Angie und ich rauschten dann in die Wirtschaft und bestellten uns Bratwurstsemmeln zum mitnehmen die wir wie eine ausgehungerte Meute Wölfe verschlangen. Mit neuer Kraft und gestärkt machten wir uns dann auf den Weg zu unserer ersten Station in Neuried. Gegen 8.00 Uhr abends kamen wir dann auch dort an und wurden freundlichst empfangen. Dort angekommen wurden erst einmal unsere vierbeinigen Freunde in den Boxen verstaut die uns zugeteilt wurden. Nach absatteln, abwaschen, Hufe auskratzen und Futter verteilen kam nun endlich das schönste vom ganzen Tag: Essen essen, Essen essen und nochmals Essen essen! Der Tisch war reich gedeckt; Ich weiß nicht mehr was es gab jedoch befand sich in diesem überdimensionalen großen Topf Folgendes: Fleisch, Käse, Pilze, Kartoffeln – Alles in Allem ein superleckeres Abendessen, dazu Nudeln mit Tomaten-Gurken-Salat, Grünem Salat und Getränke gab es nach Wunsch wie im Schlaraffenland! Kein Wunder dass nach diesem köstlichen Mahl der Wunsch von Angie, Steffi, Nathi und mir nur noch darin bestand Duschen zu gehen und dann so richtig gut zu schlafen. Dies ging schneller als erwartet unsere Herbergsmutti zeigte uns sofort alles was wir begehrten und binnen kürzester Zeit lagen wir in unseren Betten und schlummerten. Was die anderen währenddessen trieben: -keine Ahnung-! 🙂
05.08.2006: 2. Tag!
Gegen 8.00 Uhr früh klingelte unser Wecker und riss uns aus unserem Schönheitsschlaft. Nach einem fröhlichen „Guten Morgen“ von allen Seiten war das Aufstehen gar nicht mehr so schlimm und nach und nach wurden auch die Langschläfer unter uns munter. Die Anstrengung war Steffi und mir deutlich anzusehen denn unsere Pos waren wund vom Reiten nur mit dem Unterschied: Steffi störte es nicht und mich schon! Als wir alle fertig mit Zähneputzen und umziehen waren erwartete uns auch schon wieder ein Frühstück mit dem eine ganze Armee gesättigt hätte werden können. Es gab wirklich alles von Nutella bis Käse, von Müsli bis Kaba. Nachdem wir dann so vor uns hingefuttert hatten sahen wir auch schon wie Christoph mit Ivonne und Mio im Schlepptau auf den Hof zusteuerte. Nun war es perfekt denn ein Reiter mehr so macht die Gruppe mehr her :-)! Eine gute Stunde später waren wir dann auch schon wieder reitfertig. Jeder von uns war neu motiviert da wir heute wussten, dass wir nicht mehr ganz so lange reiten würden und auch unser Po und andere Wehwehchen nicht mehr viel schlimmer werden können. Diesmal verrannten wir uns auch nicht in irgendwelche falschen Wege denn unsere Leitstute hatte alles ziemlich gut unter Kontrolle. Auch waren wir heute etwas flotter unterwegs da die Wege besser waren und wir umsomehr traben konnten und 23 Kilometer am Tag die packen wir als Wanderreiter doch locker, was meint ihr? Unter uns gesagt, als wir dann auf einer großen Wiese Pause machten, von welcher wir einen super Ausblick hatten waren wir doch froh endlich von dem Pferderücken herunterzusteigen. Einige von uns gingen ihren ganz persönlichen Bedürfnissen nach und machten eine kleine Pippipause währenddessen kümmerten sich unsere Kameraden um die Pferdchen. So weit so gut! Nach einer halben Stunde also bestiegen wir „like John Wayne“ unsere Pferde und ritten weiter. Da wir die halbe Strecke schon hinter uns hatten ging nun alles ziemlich schnell und so störte es uns auch nicht weiter dass schon wieder einmal dicke Regenwolken gefolgt von lautem Donner den Himmel trübten. Kurz bevor wir unser Ziel erreicht hatten ca. 2 Km vorher stiegen wir ab und gingen das letzte Stück zu Fuß um unseren Pferden eine weitere Schlepperei zu ersparen -wir sind ja furchtbar schwer-. 🙂 Nun sahen wir auch unseren Zielhof ganz friedlich da liegen. Dort angekommen wurden wir erst einmal mit einem Gläschen Schnapps begrüßt. Alle waren guter Dinge und so dauerte es auch nich lange bis wir unsere Pferde verrichtet hatten und sie mit einem allgemeinem Wälzen die Koppel einweihten. Nach dieser allgemeinen Wälzaktion saßen wir uns gemeinsam mit Franz, Bianca & Co. auf die zwischenzeitlich aufgestellten Bierbänke und speisten ein weiteres Mal wie der Kaiser von China. Es gab Granatsplitter, super lecker Nussecken, Kaffe mit Milch und Zucker und dann einen Wurstsalat und Pizzasemmeln. Nach diesem ausgiebigem Essen wurde uns dann unsere Übernachtungsmöglichkeit -in drei mit Strohbetten ausgelegten Boxen- gezeigt. Ich, Nathalie und Steffi hatten eine Box für uns ganz alleine da wir mit der Auswählerei am schnellsten waren. Etwas ganz anderes war das allseits bekannte Plumpsklo was wir holden Damen und die edlen Herren natürlich nicht so gewohnt sind aber auch das klappte :-). Wir saßen an diesem Abend noch lange zusammen und hatten eine Morzgaudi! Auch gab es einige lehrreiche Gespräche ums Lagerfeuer herum die man hier nicht vermutet hätte. Es war einfach spitze da wir reichlich mit Erdbeerlimes und Schnapps verwöhnt wurden. Ein großes Lob an unsere Gastgeber!!! Gegen zwölf Uhr schlichen dann die Ersten von uns in ihre Betten während die anderen noch fröhlich bis um ……. Uhr weiter lachten und plauderten. *großer Dank gilt den Oropax*
06.08.2006: 3. Tag!
Als wir am nächsten Morgen in unserer Dreierbox erwachten war das liebe Wetter gar nicht mehr so lieb, kurz gesagt: „es regnete in Strömen“! Kurze Zeit später stand auch schon Christine in der Boxentür und man konnte ihr ihre Laune bezüglich des Wetters mehr als deutlich ansehen. Nach einem gemurmelten: „Guad Morgn, wie hobts na gschlafa?“ War sie schon wieder verschwunden. Erst einmal war dann Frühstück angesagt, welches dem Abendessen in keinster Weise nach stand. Da es nicht zu regnen aufhörte entschieden dann unsere Chefs, dass wir heute nicht mehr reiten sondern nach Hause fahren werden. Bianca sagte somit dem Wirtshaus das wir besuchen wollten ab. Die Erste Fahrt nach Hause traten Antonia und Ivonne an, die von Christoph nache Hause gefahren wurden. Dietmar fuhr mit ihnen mit um so seinen eigenen Anhänger zu holen damit wir dann zügig nach Hause kommen würden. In der Zwischenzeit saßen Christine, Nathalie, Steffi, Angie und ich noch bei Bianca und unterhielten uns während wir auf Dietmar warteten. Bis zur Wiederkunft von Dietmar regnete es ständig aber als er dann schließlich da war, hörte es mit dem Regen auf und es kam sogar die Sonne hier und da zum Vorschein. Das Wetter hatte uns somit einen üblen Streich gespielt. Nach kurzer Zeit hatten wir dann vier Pferde abreise fertig gemacht und Franz half uns mit dem Heimtransport, während Savanna und Fiona noch hierbleiben mussten. Nach einer guten halben Stunde Fahrt waren wir wieder in Schambach. Dort angekommen entließen wir unsere Freunde auf ihre Koppel. Bianca wollte sich dann noch Sarastro ansehen, da sie ihn noch nicht gesehen hatte. Kurze Zeit später fuhren wir dann zum Hof hinunter und holten unser Gepäck und die Sättel aus den Autos. Dietmar und Christine fuhren nochmal zu Bianca um Savanna und Fiona ebenfalls heim zu bringen. Steffi ist dann nach einem kurzen Plausch nach Hause gefahren und wir zwei Blondies mussten noch auf unsere Taxen warten, welche kurze Zeit später dann eintrafen.
Nikolas: Christine Naddel: Micha Eckos: Karin Savanna: Lisa (1. bis 3. Etappe) Lady: Heidi (2. und 3. Etappe) Osolemio: Yvonne (3. und 4. Etappe) Nadir: Antonia (3. und 4. Etappe) Fedora: Rolf
Wie kam’s?
Auf der Suche nach einer Wanderung zu Pferde stieß ich auf die Adresse der Rötelbergranch… …nach kurzem Email und Telefon Kontakt mit Christine fand ich mich am Freitag Abend dort ein. Obwohl unklar war, ob ich nun reiten könne oder nicht, wurde ich dennoch von dieser eingeschworenen Gemeinschaft gleich freundlich aufgenommen! Hürde Nummer eins war also genommen! Nun stellte sich mir die Frage, welches Pferd ich reiten würde. Also machte mich Christine mit Fedora, einer 6-jährigen Traberstute bekannt. Sie machte einen eher unscheinbaren Eindruck auf mich…(…was sich aber noch grundlegend ändern sollte!) Nach einem leckeren Abendessen, Christine hatte extra vegetarisch gekocht, saßen wir noch eine Weile mit Dietmar und Micha zusammen, bevor wir zeitig zu Bett gingen. Schließlich stand doch ein größerer Ritt an.
Samstagvormittag
Am Samstagmorgen trafen dann Karin, Lisa und Heidi ein. Wir holten die Pferde von der Koppel und bald war alles für den Start gerichtet. Um 9:30 nahmen wir die 80km lange Strecke frohen Mutes unter die Hufe. Meine ersten Gehversuche mit Fedora waren sehr angenehm. Sie hat einen raumgreifenden Schritt und war vollständig gelassen unterwegs. Wir hatten traumhaftes Wetter und waren, entgegen meinen Erwartungen, in einer vollkommen flachen Landschaft unterwegs. Bald hieß es antraben, was auch gleich funktionierte. Fedora ließ ich am losen Zügel laufen und sie legte, ähnlich einer Lokomotive, immer mehr an Geschwindigkeit zu. Als der Abstand zu den Anderen schnell größer wurde, kamen mir doch Zweifel an meinem Reitstil…!? Bald fand ich jedoch heraus, wie wir ein einigermaßen ruhiges Tempo gehen konnten. Dennoch konnte Fedora ihre Rennpferdgene nie ganz verleugnen, was man ihr leicht verzeihen kann. In ruhigen Momenten stelle ich mir schon vor, wie es mit Fedora wohl auf einem Distanzritt wäre…
Unsere erste Etappe endete an der Donau, hier trafen wir Heidi, die ihrem jungen Pferd nur die halbe Tagesstrecke zumuten wollte. Zur Überquerung der Donau stand eine winzige Fähre bereit, die mit einem größeren Pkw voll besetzt wäre. Nun war ich doch einigermaßen gespannt. Die Überfahrt verlief jedoch völlig entspannt, das ein oder andere Pferd schaute etwas beeindruckt, aber das war auch schon alles. Hier zeigt sich, dass die Rötelberger mit der Art und Weise, wie sie mit ihren Pferden umgehen, den richtigen Weg gefunden haben.
Samstagnachmittag
Nun waren wir zu sechst unterwegs. Mit Fedora war ich inzwischen recht warm geworden und mir stellte sich die Frage, ob eine Traberstute auch galoppieren kann. Sie kann!!! Auf die feinste Hilfe hin springt sie sofort an und gleitet wie eine Wolke in mäßigem Tempo dahin. Ein echtes Schlüsselerlebnis für mich. Als wir einen kleinen Flugplatz passierten zeigten unsere Pferde wieder einmal Nervenstärke: ein kleiner Flieger im Landeanflug kreuzte unseren Weg! Die Pferde interessierte das nicht weiter, obwohl wir das Weisse im Auge des Piloten schon sehen konnten. (Anm.d.Hausmeisters: Solange der Pilot nicht „BANZAI“ schreit, ist alles im grünen Bereich!) Am späten Nachmittag erreichten wir einen Hügelkamm hoch über der Altmühl. Den steilen Abstieg bewältigten wir zu Fuß, und auch das letzte Stück am Fluss entlang stiegen wir nicht mehr auf. So erreichten wir nach 40 km Wegstrecke am frühen Abend mit fast trockenen Pferden unser Quartier. Unsere Pferde waren in großen Boxen mit Paddock gut untergebracht und auch wir bekamen komfortable Zimmer zugewiesen. Um den Luxus auf die Spitze zu treiben wurden wir auch noch abgeholt und in einem Gasthof mit einem Büfett überrascht, welches unsere Erwartungen bei weitem übertraf. Nach dem Essen wurde schnell deutlich, dass wir heute einiges geleistet hatten und auf der Rückfahrt dämmerte die eine oder der andere schon mal hinüber.
Sonntag
Beim Frühstück waren alle wieder frisch und munter. Die Pferde hatte Christine schon längst gefüttert, das Wetter war entgegen dem Bericht noch immer super und nachdem Osolemio und Nadir mit Yvonne und Antonia eingetroffen waren konnte es weitergehen. Das Altmühltal verlassend folgten wir einem meist schmalen Pfad, der uns durch Laubwald stetig bergauf führte. Oben erreichten wir den Teufelsfelsen und da Fedora sich wiederum völlig unerschrocken zeigte, ritten wir bis an den Abgrund und genossen die herrliche Aussicht! Weiter ging es über Felder bis wir in ein schier endloses Waldgebiet eintauchten. Stunden später erreichten wir das Frauenhäusel wo die Pferde auf einer kleinen Koppel grasen konnten. Hier wurde Lady mit Heidi von Dietmar wieder abgeholt. Da Lisa etwas müde war nutzte sie mit Savanna die Mitfahrgelegenheit und verabschiedete sich ebenfalls.
Die letzte Etappe
Sie begann nun doch mit Regen. Wasserdichte Verpackung war angesagt, wir änderten den ursprünglichen Plan und steuerten den heimischen Stall direkt an. Zum Glück ließ der Regen nach und hörte bald ganz auf. Auf dem Weg zur Donau hinab musste ein schmaler, sehr steiler Pfad gemeistert werden. Sehr gut machten das die Pferde und auch die Reiter blieben zumeist entspannt. Unten angekommen wartete gleich das nächste Hindernis: eine Leitplanke, die vorher nicht da war, versperrte den Weg auf die Donaubrücke. Die Schleife über eine stark befahrene Straße war für unsere verkehrssicheren Pferde aber kein Problem. Am anderen Flussufer durften wir dann ein Industriegebiet besichtigen. Überflüssig zu sagen, dass unsere Pferde auch von dieser seltsamen Geländeformation nicht beeindruckt waren. Eine Schrecksekunde erlebte ich, als Fedora, ich lag bereits flach auf ihrem Rücken, unter einer extrem niedrigen Eisenbahnunterführung zu traben begann. Das war wirklich eng! Den letzten Kilometer, wiederum zu Fuß, erreichten wir am Abend erschöpft, aber glücklich, die Rötelbergranch. Nachdem die Pferde gefüttert und rundum versorgt waren, erwischte uns auf dem Weg zur Weide doch noch ein mächtiger Platzregen.
Mit einem guten Abendessen ließen wir unsere Wanderung, insgesamt etwa 14 Stunden im Sattel, beim Stangelwirt ausklingen.
Beim Frühstück mit Dietmar wurden gleich die nächsten Unternehmungen geplant…
Da unser letztjähriger Wanderritt in den Oberpfälzer Wald riesigen Anklang fand, planten wir auch dieses Jahr wieder eine Tour zu Bianca und Franz, die unseren Besuch auch immer gleich zum Anlass für ein großes Fest mit sämtlichen Reiterfreunden und –Bekannten nutzen. Unser erstes Quartier sollte, im Gegensatz zum letzen Jahr, bequeme Schlafmöglichkeiten bieten, so dass wir erst ab Kapfelberg starteten, um innerhalb einer Tagesetappe unsere Unterkunft zu erreichen.
Erster Tag
Der Tag begann für mich bereits um 4.00 Uhr morgens, denn wie immer musste ich mir die letzten Reisevorbereitungen bis zum Schluss aufheben… Unsere Gruppe bestand aus 8 Mädels und ebenso vielen Pferden. Zum Glück konnte ich meinen Vater dazu überreden, für uns wieder Pferdetaxi zu spielen, so dass wir dann letztendlich doch nur 2 Touren zu fahren hatten. An unserem Ausgangspunkt bei Petra in Kapfelberg wurden wir bereits erwartet und das Wichtigste, nämlich Kaffee, stand kurz darauf auf der Gartenmauer. Und, wie immer bei solchen Aktionen, musste dann auch noch jede Reiterin schnell auf die Toilette, die wir glücklicherweise ebenfalls bei Petra benutzen durften. Endlich, brachen wir gegen 10.00 Uhr auf, nachdem erste Fotos geschossen wurden und wir sämtliche Utensilien in den mitgeführten Packtaschen bzw. hinter den Sätteln verstaut hatten. Nach ungefähr einer halben Stunde auf Feld- und Wiesenwegen kamen wir endlich in den Wald, denn von der Hitze wurden auch wir nicht verschont. Wir ritten an Saxberg vorbei in Richtung Alling, das wir nach ca. 8 km erreichten. Dort überquerten wir die Schwarze Laaber. Um auf der anderen Seite den Wald zu erreichen, ritten wir ein Stück an einem Radweg entlang, den auch noch ein Reitverbotschild zierte. Aber da wir die Stoppelfelder neben dem Weg nutzten, interessierte uns das Reitverbot herzlich wenig. Im Wald schraubte sich der Weg in Serpentinen hoch, so dass unsere Pferde, die hervorragend liefen, doch etwas ins Schwitzen kamen. Wir streiften Eiselsbrunn, wo wir eine Autobahn überquerten (Anm.d. Hausmeisters: Natürlich über eine Brücke), um danach wieder in schattigen Wald einzutauchen. Unser Weg führte uns an einem Wildgehege vorbei, was unsere Pferde aber nicht aus der Ruhe brachte. Kurz danach erreichten wir die Bahnlinie, die wir kreuzen mussten. Die Bahnunterführung mitten im Wald sah sehr nostalgisch aus. Mit großen Natursteinblöcken aufgemauert und von Efeu umrankt. Zum Glück kam gerade kein Zug, der dieses idyllische Bild hätte stören können. 500 Meter später, standen wir bereits am Ufer der Naab. Hier gab es auch Stellen, an denen die Pferde hätten trinken können, aber anscheinend waren sie nicht durstig. Wir ritten ungefähr einen Kilometer am Ufer entlang, bis wir Mariaort erreichten. Hier wollten wir auf einer Holzbrücke die Naab überqueren. Jedoch war der Anfang zur Brücke mit 2 nagelneuen labyrinthartig angeordneten Schranken versperrt. Es sah etwas kompliziert aus, aber wir mussten über die Naab. Bis zur nächsten Brücke zu reiten, hätte uns das einen Zeitverlust von mindestens zwei Stunden eingebracht! Außerdem wäre diese Brücke in Regensburg mit den Pferden wohl doch nicht so toll. Also bugsierten wir zu zweit jedes Pferd um die Schranken, was doch ganz schön Zeit und Nerven kostete, denn zwischendurch kamen ja auch immer wieder Radfahrer auf die Brücke, die sich dann zwischen den wartenden Pferden durchschlängelten. Wie schon vermutet, wiederholte sich die gleiche Aktion am anderen Ende der Brücke. Aber wir hatten ja bereits Übung, so dass wir diesmal wesentlich schneller waren. Endlich waren alle drüben. Wir sammelten uns am Wegrand, um wieder auf die Pferde zu steigen und unseren Ritt fortzusetzen…
Dunkle Wolken tauchen auf:
Plötzlich stand ein Mann vor uns, der die ‚verantwortliche Person‘ sprechen wollte. Natürlich deuteten alle sogleich auf mich. Mir schwante nichts Gutes. Im ersten Moment vermutete ich, er sei der Besitzer der Wiese an deren Rand wir standen und die Pferde grasen ließen. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Es wäre verboten mit Pferden über die Brücke zu reiten. Mein Argument, wir hätten die Pferde geführt und gelten somit als Fußgänger, ließ er nicht zu! (Anm. d. Hausmeisters) Wir diskutierten noch etwas hin und her, wobei er aber ruhig und sachlich blieb, was mich sehr verwunderte, ist man doch das normalerweise anders gewöhnt. Wir ritten Ausläufer der Winzerer Höhen hoch und hatten eine wunderbare Aussicht auf Regensburg und den Dom. Selbstverständlich wurde hier auch wieder fleißig fotografiert (Anm: Die brauch ich, Christine! Du weißt doch: pix, pix, pix!).
Nach ca. einer haben Stunde erreichten wir Adlersberg, wo wir in einem Biergarten Station machten. Wir sattelten ab und ließen sie im Hinterhofgarten fressen. Unsere Pferde wurden von uns mit Wasser versorgt, was sie sichtlich genossen und wir gingen dann abwechselnd in die Wirtschaft, wo man uns dann mit dem oberpfälzer Dialekt arg auf die Probe stellte. Denn keiner von uns verstand auf Anhieb dass mit ‚Lebakaas umm Aah‘ Leberkäse mit Spiegelei gemeint war. Aber es schmeckte trotzdem.
Unser Weg führte uns weiter durch Pielenhofen, danach über sehr staubige Feldwege. Wir waren froh als wir endlich wieder im Wald reiten durften. Das Gelände war auch nicht mehr so steinig, weshalb wir flott weiter kamen. Nach einiger Zeit stießen wir auf die Kreuzung mitten im Wald, an der wir Michaela letztes Jahr nach Michaelas Sturz in ein Auto packen und zur nächsten Übernachtungsstation fahren ließen. Nur den ‚Corny-Müsli-Riegel‘, den sie damals verschmähte, den fanden wir nicht.
Nach insgesamt fast 40 km erreichten wir Neuried, einen kleinen Weiler mitten im Wald. Hier befindet sich auch die ‚Little-Lake-Farm‘ der Familie Birk, wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Der Empfang war klasse!! Es standen schon Getränke für uns Reiter und Wasser für die Pferde bereit. Wir konnten unsere verschwitzten Tiere abwaschen, was ihnen auch sichtlich gefiel. Nachdem sie sich alle ausgiebig auf der Koppel gewälzt hatten, gaben wir ihnen Heu und nach einer Weile auch Kraftfutter. Zwischenzeitlich war auch unser Abendessen fertig. Es gab deftigen Jägertopf mit Nudeln und vielen leckeren Salaten. Anschließend auch noch Apfelkuchen. Einfach köstlich! Nach einer erfrischenden Dusche gingen wir alle in unsere Zimmer, wo wir zu siebt nächtigten. Nach solch einem Tag schlief auch jede von uns sehr schnell ein!
Morgens sahen wir trotz der Strapazen vom Vortag doch alle wieder sehr erholt aus. Die Sonne lachte bereits vom Himmel und es versprach wieder ein sehr heißer Tag zu werden. Nachdem die Pferde gefüttert waren, setzten wir uns an den reichlich gedeckten Frühstückstisch, von dem man meinen konnte, er böge sich schon unter seiner Last durch. Wir konnten gar nicht alles essen und so satt und voll wie wir waren, kamen wir auch nur langsam in die Gänge. Es war schon fast Mittag, als wir endlich aufbrachen. Die Strecke verlief hauptsächlich im Wald, so dass wir wenigstens nicht so schwitzen mussten. Nach ungefähr einer Stunde sahen wir bereits Kallmünz vor uns, die Naab und über dem Ganzen trohnte die Burgruine, welche wir uns für diesen Tag noch vorgenommen hatten. Der Weg schlängelte sich langsam den Berg hinab, bis zu den ersten Häusern von Kallmünz. Wir fanden auch die Naabbrücke, aus Natursteinen gemauert, die uns in die romantische Altstadt führte. Zu unserer Freude entdeckten wir dort eine Eisdiele, an der wir natürlich nicht vorbeireiten konnten… …in einer Hand die Eistüte, in der anderen die Zügel, marschierten wir durch die kleinen verwinkelten Gassen, danach die Hauptstrasse entlang, bis zu dem Feldweg, der zur Ruine hochführte.
Der Aufstieg war enorm, die Hitze unerträglich. Wir führten die Pferde und waren schweißgebadet, als wir endlich das alte Gemäuer erreichten. Innerhalb der Ruine verbrachten einige Familien ihren Feiertagsausflug. Für deren Kinder waren wir mit unseren Pferden eine willkommene Ergänzung zu ihrem Ritterdasein. Wir machten eine kurze Mittagsrast, wobei wir unsere Butterkekse knabberten und unsere leider bereits warmen Getränke schlürften. Aber wir wollten relativ flott wieder weiter, denn unsere Pferde hatten sicherlich auch Durst und die nächste Ortschaft war noch einige Kilometer entfernt. Wir ritten parallel zur Vils, jedoch leider nicht im Tal, dort befindet sich nur eine stark befahrene Straße, sondern in den hügeligen Ausläufern des Oberpfälzer Waldes. Der Weg führte uns ständig bergauf und bergab, bis wir endlich Dietldorf erreichten.
Meine Vermutung war richtig, das Dorf hatte ein Gasthaus!! Wir kauften kühle Getränke und bekamen dort auch Wasser für die Pferde. Nach ca. 10 Eimern Wasser, die, wie immer, ich aus dem Schweinestall schleppte, saßen wir auf, um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Die Strecke führte uns durch kleine Wälder, an einzelnen Bauernhöfen vorbei, zwischen Wiesen und Feldern hindurch, bis wir von einem Hügel aus bereits Pilsheim erspähen konnten: Unser Etappenziel!
Von weitem sahen wir bereits Pferdekoppeln, so dass es nicht schwierig war, unser Quartier zu finden. Wir wurden auch schon von Frau Butz und ihrer Tochter Silvia erwartet, die uns gleich alles notwendige für die Pferde zeigte. Zu meiner Freude waren Silvia (Anm.: Die heißt ebenfalls Silvia) und ihr italienischer Freund Andrea bereits eingetroffen, da sie eine kleine Reportage übers Wanderreiten in der Oberpfalz schreiben wollte und dafür noch Pferde- und Reiterfotos benötigte. Silvia, wohnhaft in Mailand, gebürtige Weidenerin, lernten wir ca. 2 Wochen vor diesem Wanderritt während unseres Italienaufenthalts kennen. Sie und Andrea waren ebenfalls auf dem Hof, von dem wir Savana kauften, einquartiert und besuchten mit uns die Bardigiano-Messe in Bardi. Silvia hatte noch die kleine Tochter einer Freundin dabei, die sie hier in Deutschland besuchte. Natürlich durfte das Mädchen auf Nikolas ein wenig reiten, während die anderen ihre Pferde versorgten. Anschließend bekam auch Nikolas noch seine Pflege um anschließend alle Pferde gemeinsam auf die Koppel zu führen. Ganz klar, auch hier musste man sich erst einmal ausgiebig wälzen. Was für eine Wohltat!
Zweiter Tag
Morgens sahen wir trotz der Strapazen vom Vortag doch alle wieder sehr erholt aus. Die Sonne lachte bereits vom Himmel und es versprach wieder ein sehr heißer Tag zu werden. Nachdem die Pferde gefüttert waren, setzten wir uns an den reichlich gedeckten Frühstückstisch, von dem man meinen konnte, er böge sich schon unter seiner Last durch. Wir konnten gar nicht alles essen und so satt und voll wie wir waren, kamen wir auch nur langsam in die Gänge. Es war schon fast Mittag, als wir endlich aufbrachen. Die Strecke verlief hauptsächlich im Wald, so dass wir wenigstens nicht so schwitzen mussten. Nach ungefähr einer Stunde sahen wir bereits Kallmünz vor uns, die Naab und über dem Ganzen trohnte die Burgruine, welche wir uns für diesen Tag noch vorgenommen hatten. Der Weg schlängelte sich langsam den Berg hinab, bis zu den ersten Häusern von Kallmünz. Wir fanden auch die Naabbrücke, aus Natursteinen gemauert, die uns in die romantische Altstadt führte. Zu unserer Freude entdeckten wir dort eine Eisdiele, an der wir natürlich nicht vorbeireiten konnten… …in einer Hand die Eistüte, in der anderen die Zügel, marschierten wir durch die kleinen verwinkelten Gassen, danach die Hauptstrasse entlang, bis zu dem Feldweg, der zur Ruine hochführte.
Der Aufstieg war enorm, die Hitze unerträglich. Wir führten die Pferde und waren schweißgebadet, als wir endlich das alte Gemäuer erreichten. Innerhalb der Ruine verbrachten einige Familien ihren Feiertagsausflug. Für deren Kinder waren wir mit unseren Pferden eine willkommene Ergänzung zu ihrem Ritterdasein. Wir machten eine kurze Mittagsrast, wobei wir unsere Butterkekse knabberten und unsere leider bereits warmen Getränke schlürften. Aber wir wollten relativ flott wieder weiter, denn unsere Pferde hatten sicherlich auch Durst und die nächste Ortschaft war noch einige Kilometer entfernt. Wir ritten parallel zur Vils, jedoch leider nicht im Tal, dort befindet sich nur eine stark befahrene Straße, sondern in den hügeligen Ausläufern des Oberpfälzer Waldes. Der Weg führte uns ständig bergauf und bergab, bis wir endlich Dietldorf erreichten.
Meine Vermutung war richtig, das Dorf hatte ein Gasthaus!! Wir kauften kühle Getränke und bekamen dort auch Wasser für die Pferde. Nach ca. 10 Eimern Wasser, die, wie immer, ich aus dem Schweinestall schleppte, saßen wir auf, um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Die Strecke führte uns durch kleine Wälder, an einzelnen Bauernhöfen vorbei, zwischen Wiesen und Feldern hindurch, bis wir von einem Hügel aus bereits Pilsheim erspähen konnten: Unser Etappenziel!
Von weitem sahen wir bereits Pferdekoppeln, so dass es nicht schwierig war, unser Quartier zu finden. Wir wurden auch schon von Frau Butz und ihrer Tochter Silvia erwartet, die uns gleich alles notwendige für die Pferde zeigte. Zu meiner Freude waren Silvia (Anm.: Die heißt ebenfalls Silvia) und ihr italienischer Freund Andrea bereits eingetroffen, da sie eine kleine Reportage übers Wanderreiten in der Oberpfalz schreiben wollte und dafür noch Pferde- und Reiterfotos benötigte. Silvia, wohnhaft in Mailand, gebürtige Weidenerin, lernten wir ca. 2 Wochen vor diesem Wanderritt während unseres Italienaufenthalts kennen. Sie und Andrea waren ebenfalls auf dem Hof, von dem wir Savana kauften, einquartiert und besuchten mit uns die Bardigiano-Messe in Bardi. Silvia hatte noch die kleine Tochter einer Freundin dabei, die sie hier in Deutschland besuchte. Natürlich durfte das Mädchen auf Nikolas ein wenig reiten, während die anderen ihre Pferde versorgten. Anschließend bekam auch Nikolas noch seine Pflege um anschließend alle Pferde gemeinsam auf die Koppel zu führen. Ganz klar, auch hier musste man sich erst einmal ausgiebig wälzen. Was für eine Wohltat!
Nach einer wahnsinnig üppigen Abendmahlzeit (Knödel, Braten, Salate……) war ich eigentlich reif fürs Bett. Aber die anderen hatten noch unheimliche Energien, (kein Wunder: Michaela z.B. verdrückte 3 Knödel und 6 Scheiben Fleisch!) so dass Lisa, Antonia, Ivonne und Micha unbedingt noch in den Pool unserer Hausherrin springen mussten. Anscheinend war es ihnen nicht zu kalt, denn das Gelächter und Geplantsche dauerte noch eine ganze Weile. Inzwischen trafen auch Bianca, Franz und deren Freunde Iris und Markus mit ihren Pferden Pretty und Nico ein. Bianca und Iris wollten uns am nächsten Tag begleiten. Zwischenzeitlich bezog ich unsere Unterkunft und stellte mich unter die Dusche, wie schööööön!! Nach und nach trudelten alle ein. Wir schliefen zu fünft in einem gemütlichen Apartment, mit Blick auf die Pferdekoppel. Der Rest hatte jeweils Doppelzimmer. Eine sehr schüchterne Katze befand sich auch in unseren Räumen. Sie ließ sich jedoch nicht so richtig blicken, sondern flitzte nur durch die Wohnung, um sich ständig unter irgendwelchen Betten zu verstecken. Allerdings wachte ich mal irgendwann in der Nacht auf, da sie sich auf meine Füße legte und schlief.
Dritter Tag
Ich wachte bereits um 5.00 Uhr auf, drehte mich aber noch mal um, da es mir für’s Füttern noch zu früh erschien. Als ich jedoch um 7.00 Uhr aufstand, hatte Bianca schon sämtliche Pferde gefüttert. Ich weckte auch die anderen auf, damit noch jeder pünktlich zum Frühstück kam, denn zur Morgentoilette mussten wir vorm Bad anstehen. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen, ich glaube keiner hätte danach noch ‚papp‘ sagen können, so haben wir gefuttert. Ich bläute jedem noch mal ein, seine Sachen zu packen und alles zu kontrollieren, denn unser Gepäck wurde schon sehr bald abgeholt…
Pferde holen, satteln, sich verabschieden und los ging’s! Wir ritten an einer Kiesgrube vorbei in den Wald hinein, der sehr schöne Wege bot. Die Strecke führte zur Naab, die wir bei Zielheim überquerten.
Durch diesen Ort ritten wir hindurch, wobei wir pünktlich zu einer Hochzeit an der hiesigen Kirche vorbeikamen. Gerade in dem Moment verließ nämlich das Brautpaar die Kirche und es sah so aus, als wollten wir Spalier stehen. Wie peinlich!! Wir ritten schleunigst weiter zurück zur Naab, um dieser flussabwärts zu folgen. Hier verlief ein wunderbarer Weg, so dass wir die Pferde etwas laufen lassen konnten. Markus und Franz kamen uns mit dem Jeep entgegen und brachten Getränke und Apfelkuchen zur Stärkung. Da sagten wir natürlich nicht nein! Wir ritten weiter in Richtung Katzdorf um dann bei der Glashütte Loisnitz die Autobahn zu überqueren. Nach ca. ½ Std. erreichten wir unser Ziel, Reuting. Dort wurden wir herzlich empfangen, mit dem obligatorischen, leckeren Wurstsalat, Kaffee, Kuchen und dem anschließenden Bärwurz, der mich gleich mal weg’beamte’… Abends war ich aber wieder fit zum Feiern. Es trafen nach und nach sämtliche Freunde und Bekannte von Bianca und Franz ein. Das Stimmungsbarometer stieg und dem Gittaristen rissen aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes 2 Saiten. Aber er ließ sich nicht beirren und spielte weiter bis in die frühen Morgenstunden. So gegen 2 Uhr ging ich jedoch in mein ‚Schlafgemach‘ (äußerst bequeme Matratze in einer leeren Pferdebox.) Ich schlief wie ein Murmeltier und bemerkte nicht mal, wie und wann die Anderen in ihre Schlafsäcke gekrochen sind.
Vierter Tag
Die Feier am Abend zuvor hinterließ ihre Spuren: Ich wollte meine Matratze gar nicht los lassen und im Schlafsack war es verdammt kuschelig. Ivonne und Robert kamen auch nicht so recht aus ihrem Heubett. Auch alle anderen waren etwas bleich um die Nase und hatten ziemliche Ringe unter den Augen. Als ich die Pferde füttern wollte, stieß ich auf weitere Opfer: Irgendeine vermummte Gestalt lag im Schlafsack vor den Rundballen Heu, so dass ich mich wieder leise zurückzog, um das schnarchende Etwas nicht zu wecken. Als ich in die vermeintlich leere Pferdebox zu unserem Gepäck ging, traf ich auf Bianca und Franz. Beide lagen eng umschlungen auf einer weiteren Matratze. Mindestens einer der beiden hatte eine gewaltige Fahne und schnarchte leise vor sich hin. Zum Glück schliefen beide fest, denn das wär mir sonst doch etwas peinlich gewesen…..
Ich ging nach draußen, wo bereits fleißige Helfer das Frühstück zubereiteten. Markus machte, wie letztes Jahr auch, wieder seine berühmten Spiegeleier und Omeletts über dem Lagerfeuer, lecker!! Nach und nach tauchten alle auf und wir kämpften mit den Wespen um unser opulentes Frühstück… Klaus hatte inzwischen die Pferde schon gefüttert, so dass wir langsam daran gingen unsere Tiere zu putzen und zu satteln. So wie sie aussahen, hatten sie auch nicht allzu viel geschlafen. Kein Wunder, bei der Party nebenan! Bianca und Franz hatten sich wieder einen wunderschönen Ritt für uns ausgedacht. Auch Klaus und Kerstin ritten dieses mal mit. Obwohl wir zu elft waren und die Pferde sich nicht unbedingt alle kannten, verlief unser Ausflug absolut diszipliniert und ohne Probleme. Wir ritten an Fisch-Weihern vorbei, wobei an dem einen oder anderen ebenfalls gefeiert wurde, und blieben dann auf breiten Waldwegen um zum Regen zu gelangen. Entlang des Flusses, ritten wir bis nach Marienthal. Da gibt es auch eine Fähre, wir jedoch überequerten den Regen ein Stückchen weiter auf einer laut klappernden Holzbrücke. Kleine, verschlafene Dörfer wurden durchritten bis wir uns wieder in Richtung Ufer wandten.
Nun kam der spannende Moment, auf dem wir schon seit Rittbeginn hinfieberten: Die Durchquerung des Flusses auf den Pferderücken. Geht jedes Pferd sofort ins Wasser? Wie tief wird es wohl sein? Läuft’s uns in die Schuhe? Müssen Savana und Lisa schon schwimmen? Was ist mit der Strömung? Aber unsere Befürchtungen waren unbegründet. Franz hat diesen Streckenabschnitt wieder einmal mit Sorgfalt ausgewählt. So führte ein breiter Sandweg ins Wasser, das am Rande sehr seicht war und nur langsam tiefer wurde. Ohne zu zögern schritten alle 11 Pferde im Gänsemarsch ins kühle Nass. Ganz allmählich stieg der Wasserpegel, so dass ich meine Füße doch etwas hochheben musste um nicht nass zu werden. Den Pferden gefiel es. Sie tauchten die Nasen unter oder planschten mit den Vorderbeinen, so dass es nach allen Seiten spritzte. Es war herrlich! Am anderen Ufer angelangt, ritten wir noch ein Stück flussaufwärts im Wasser, um die günstigste Ausstiegsstelle zu erreichen. Die Pferde trabten an, das Wasser spritzte, alles lachte und kreischte, es war ein Heidenspaß! Wir hatten nur noch ein kurzes Stück zu unserer Mittagsstation, also ließen wir unsere Pferde Schritt gehen, denn Wassertreten ist anstrengend.
Die Wirtsleute in Neudorf erwarteten uns bereits und hatten alles bereitgestellt: genügend Anbindmöglichkeiten und Wassereimer für die Pferde, welche diese dankend annahmen. Wir setzten uns auf die Terrasse und verspeisten riesige Schnitzel mit Pommes und Salat. (Ein Dank der hervorragenden Küche, sehr zu empfehlen!) Nur bei Bianca blieb der Appetit etwas aus, aber nach dieser Nacht auch kein Wunder…. Frisch gestärkt brachen wir zum Heimritt auf. Über wunderbar zu reitende Feld- und Waldwege führte uns die landschaftlich sehr reizvolle Strecke zurück nach Reuting. Wir sattelten ab, versorgten unsere verschwitzten Vierbeiner und fingen langsam an, unser Gepäck zu sortieren, bzw. einzusammeln, denn unsere „Pferdetaxis“ trudelten auch nach und nach schon ein. Das Verladen war mittlerweile kein Problem mehr, so dass der Abschied ziemlich bald nahte. Es hat uns bei Bianca und Franz wiedereinmal wunderbar gefallen und wir beschlossen einstimmig:
Auch nächstes Jahr lassen wir euch nicht in Ruhe, wir kommen wieder!!
Savana: Lisa Gaßner Nora: Andrea Eckos: Karin Schmidbauer Nikolas: Christine Holzenbecher Fedora: Heidi Loidl Naddel: Michaela Hammerl Nadir: Antonia Widmann
Von Schambach nach Dürnstetten, ca. 23 km, 5-6 Std.-Ritt
Am Donnerstag, den 01.08.2002 trafen wir uns alle auf der Rötelberg-Ranch. Nach einem gemeinsamen Frühstück holten wir die Pferde von der Koppel. Unsere Pferde mussten sehr viel Geduld aufbringen, denn was wir alles rumputzten und dann vor allem an Gepäck verstauten. Nikolas war am meisten betroffen (Pack-Esel.) Gegen 11.30 Uhr, nachdem Dietmar noch ein Erinnerungsfotogemacht hatte, ging´s dann los…. ….die 7 Pferde gaben schon ein tolles Bild ab!
Als wir im Wald einen Hang hinunterreiten mussten, wollte Nikolas nicht so recht. Also ging Fedora voraus. Unten angelangt kamen wir vor das nächste Hindernis: Ein schmaler Wassergraben mit allerdings ein bisschen steiler Böschung. Diesmal traute sich Nikolas als erster! Naddel sah sich das Ganze eine Zeitlang an, ging dann aber ebenfalls ganz brav darüber. Aber Nora gefiel das Ganze überhaupt nicht, während sich Savana problemlos drauf los marschierte. Überhaupt nicht aufhalten ließen sich Eckos und Fedora! Antonia holte sich nasse Füsse weil sich Nadir sich ein wenig anstellte… Als letzte kam Nora und wieherte schon ganz aufgeregt, da ja alle anderen bereits auf der gegenüberliegenden Seite standen während sie ganz alleine zurückbleiben musste. Wir dachten, wenn wir ein Stück weiter gingen, käme Nora von alleine. Von wegen, nichts da! Also setzte sich Christine auf Nora und ritt quer durch den Wald am Bach entlang. Ich ritt mit Fedora auf der anderen Seite entlang, jedoch konnte ich Christine mit Nora manchmal nicht mehr sehen! Aber hören konnte ich sie auf jeden Fall: „Hey i bin fei a no da….“ Wir sichteten ein kleines Brücklein, das jedoch nicht sehr stabil erschien. Also ritten wir noch ein Stückchen weiter und auf einmal war Christine verschwunden. Ich ritt um einen kleinen Bogen als ich auf einmal Noras Köpfchen hinter einem Busch hervorlugen sah.
Da wir etwas Zeit verloren hatten, galoppierten wir entlang einer langen Wiese. Das war herrlich! Im Saaler Industriegebiet mussten wir über die große Donaubrücke. Für die Pferde überhaupt kein Problem. Savana war total erstaunt, als unter ihr ein Boot auftauchte. Sie musste vor lauter Nervosität stehen bleiben und ihr Markenzeichen (Schiss, zu Hochdeutsch: Stoffwechsel-Endprodukt) hinterlassen. Dann machten wir einen Abstecher ins ‚Frauen-Häusel‘, wo wir uns eine Brotzeit gönnten. Von dort aus waren es noch ca. 3 km bis zur nächsten Station, die wir dann schnellen Schrittes zurücklegten.
In Dürnstetten sahen wir dann ein Wildgehege. Unsere Pferde waren ganz fasziniert von den vielen wedelnden Schwänzen. Wie angewurzelt blieb Naddel stehen, starrte das Wild an und startete dann im Trab nach vorne. Fedora und Savana waren noch am Staunen, während Naddel wie der Wind angetrabt kam, die Ohren spitzte und die Augen aufriss, dann ihren Schweif hob und stehenblieb, dann jedoch wie der Wind zu den anderen nach vorne sauste… …Fedora und Savana natürlich hinterher!
Dann ritten wir in den Hof der Fam. Rainer in Dürnstetten ein. Von dem Sohn der Hausherrin wurden wir sehr nett begrüßt. Wir versorgten die Pferde und machten dann mit der Hausherrin einen Hofrundgang. Es begrüssten uns 4 Jack-Russel, 1 Mischling und ein wunderschöner, weißer amerikanischen Schäferhund. Der englische Reitstall bestand aus 57 Pferden. Darunter waren: 6 Hengste, 4 Friesen, viele Hannoveraner und Bayer.
Endlich konnten wir uns kultivieren. Das heißt, wir gingen zu dritt zum Duschen. Als wir gegen 23:00 Uhr in unser Nachtlager (Reitstüberl) wanderten, ging es Andrea nicht so gut. Wir waren alle steinmüde und schliefen auch bald. Nur Michaela redete die ganze Zeit, denn sie musste sich ja um Andrea kümmern. Ich erinnere mich noch daran, dass Michaela eine Cola aus dem Automaten herausließ und der blöde Kasten dann die ganze Nacht lief….
Von Dürnstetten nach Neuried /Birk, ca. 37 km, 7-8 Std.-Ritt
…unsere Pferde bekamen am Morgen was zu futtern. In der Nacht hatte es geregnet. Eine ältere Dame meinte dann, dass unsere Pferde jetzt wenigstens sauber seien. Das Frühstück war Spitze! Katze und Hund leisteten uns Gesellschaft. Gegen 10:30 Uhr ritten wir dann los. Das Wetter wurde immer schöner. Bei Alling überquerten wir die schwarze Laaber und ritten ein Stück flussabwärts… …nach einigen 100 Metern fühlte sich Savana wie zu Hause, da wir uns auf Serpentinen den Berg hinauf schlängelten. (Thurn und Taxis Wald.) Der Wald war sehr romantisch. Wir mussten auch durch eine Bahnunterführung, die offenbar sehr gefährlich war, da Nikolas erstmal stehen blieb! Alle anderen marschierten erstklassig durch. Als wir aus dem Wald herauskamen, sahen wir schon die Naab, der wir flussabwärts folgten. Fedora ging ganz anständig voraus…. Nebenbei gesagt: Was ich noch nie gehört hatte, war das Knistern von trockenem Getreide!
Anschließend führten wir die Pferde über eine hölzerne Brücke. Drüben angekommen machten wir in Mariaort kurze Rast. Dann ging´s wieder einen Berg hinauf, über ein Stoppelfeld, welches wir in einem kurzen, gemäßigtem Galopp überquerten. Am Berggipfel angelangt, sahen wir bis nach Regensburg. Zufällig kam dann ein Ehepaar vorbei, die eine kleine Wanderung machten. Christine fragte den Herrn höflich, ob er nicht so nett sei und ein Foto von uns allen machen könne. Wir stellten uns dann so auf, dass der Regensburger Dom im Hintergrund war. Der Herr meinte, wir sollten alle ‚Spaghetti‘ sagen, denn dann lachen wir alle schöner, als wie bei ‚Ameisenscheiße’…. Anschließend ritten wir neben Maisfeldern, aus denen ein kleiner Rehbock hervorschoß. Hinter den Maisfeldern fuhr ein Traktor, der den Rehbock aufgescheucht hatte, so dass dieser uns zuerst gar nicht bemerkte! Als wir kurz vor ihm standen nahm er uns erst wahr und wusste vor Schreck nicht wo er hinlaufen sollte.
Allerdings hatten wir auch einen kleinen Zwischenfall: Als wir über ein Stoppelfeld galoppierten, in dem eine kleine Senke war, hob Naddel noch zusätzlich einen kleinen Hobberer mit ihrem Hinderteil…. …ich sah dann nur Naddel an uns vorbeisausen, jedoch ohne Michaela! Wir hielten natürlich sofort an und Naddel lief gleich zu Christine. Michaela war außer ein paar Kratzern vom Stoppelfeld nichts passiert.
In Adlersberg durften wir in eine große Wiese. Wir waren schon alle so geschafft, zumal es auch ziemlich heiß war. Gegen 15:00 Uhr ging’s dann weiter. Die Strecke ging nun oft durch Wald, in dem es sehr angenehm zu reiten war. Michaela ging es nicht so gut. Naddel schaukelte immer von rechts nach links und Michaelas Kopf hing schon verdächtig nach unten…. Karin sagte dann: „Hey, Michaela nicht schlafen!“ Michaelas Kopf ging schlagartig in die Höhe und es kam zur Antwort: „Ich schlaf doch gar ned!“ Wir mussten dann ein Stückchen auf der Straße reiten und Michaela war kreidebleich. So hielten wir an. Nach 5 Minuten wollten wir weiter, aber Michaela war nicht mehr dazu fähig! Schließlich hielten wir ein Auto an. Eine junge Frau mit Mann und 2 Mädels hinten drin, die ebenfalls gerade vom Reiten abgeholt wurden, nahm uns gleich mit. Christine und Karin nahmen unsere Pferde (Naddel und Fedora) als ‚Handpferde‘ mit.
Michaela und ich fuhren zu unserer 2. Station nach Neuried zu Familie Birk. Allerdings hielten wir vorher noch kurz bei der Frau zu Hause an, da sie noch schnell was erledigen musste. Sie gab uns ein Aspirin . Im Auto schlief Michaela ein wenig. Zumindest soweit es ging, da die junge Dame ziemlich einen rasanten Fahrstil hatte…. …ca. 10 Minuten später waren wir bei dem Westernreitstall angelangt. Während ich mich nochmal bedankte, lag Michaela schon auf dem Pflaster. Gott sei Dank war schon ein junges Mädchen zur Stelle und half Michaela beim Aufstehen. Als wir dann in unser Zimmer im Keller gingen, konnte sich Michaela nicht mehr zusammenreißen und … na ja, musste sich auf den Fliesen im Gang dann entleeren (der Hausmeister: Sie hat sich das Essen nochmal genau durch den Kopf gehen lassen…). Ich zog ihr die Schuhe und Chaps aus und sie legte sich ins Bett. Dann machte ich ihre Schuhe sauber und wollte noch fragen ob sie eine Kopfschmerztablette möchte, aber Michaela schlief schon wie ein Murmeltier. Draußen sah ich den Westernreitern zu und ca. ½ Std. später kamen auch die Anderen. Pferde und Reiter waren fix und foxi! Wir bekamen ein spitzenmäßiges Abendessen! Die Zimmer waren ebenfalls erstklassig. Jeder hatte sein eigenes Bett… Michaela ging es auch schon wieder einigermaßen, denn um 21:00 Uhr fiel ihr ein, dass sie doch noch Hunger hat und ging mit Christine nach oben. Als sie wieder runterkamen hatte Michaela schon wieder rote Bäckchen und redete wie ein Wasserfall…
Von Neuried nach Reuting (Zielort), ca. 20 km, 4 Std.-Ritt
Das Frühstück war sehr gut und reichlich! Zur gleichen Zeit, als wir unsere Pferde startklar machten, fand auf dem Reitplatz eine Unterrichtsstunde statt. Unsere Pferde waren ebenso erstaunt wie wir: Bei 5 Teilnehmern, die wir sahen, ritten die Pferde mit den Reitern und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte… Ein junges Mädchen begleitete uns ein Stück in unsere Richtung. Unserem Ziel ‚Reuting‘ waren wir schon sehr nahe. Gegen 13:00 Uhr, pünktlich zum Mittag, kamen wir bei Franz und Bianca an. Wir wurden mit einem Wurstsalat, an dem wir uns ‚dappig‘ (Hochdeutsch: er war sehr gut) essen konnten, herzlich begrüßt. Es gab auch noch Kaffee und Kuchen. Zu guter letzt kam Franz mit einem Verdauungsschnaps, dem ‚Bärwurz‘. Daraufhin überkam mich die Müdigkeit und wir hingen alle für ca. 1 Std. herum wie ein ‚Schluck Wasser in der Kurve‘. Gegen 16.00 Uhr machten wir uns dann auf, zu einem Fischweiher. Wie der Blitz waren Franz mit Britty und Bianca mit Nico im Wasser. Nikolas, Savana, Eckos, Nadir und Naddel folgten. Ein halbe Stunde später folgten auch die beiden ‚Damen‘ Fedora und Nora.
Abends waren wir ca. 30 Leute und es gab eine gute Gulaschsuppe. Einige schliefen in der Pferdebox, Lisa und ich im Pferdehänger.
Letzter Tag
Wir ritten hoch zu einer Burg-Ruine. Die Wege dorthin erinnerten mich an Südtirol. Savana fühlte sich sichtlich wohl. Anschließend ritten wir am Regen entlang. Es war ein schmaler Pfad und die Äste hingen tief von den Bäumen runter, so dass wir uns auf unsere Pferde legen mussten, um nicht an den Bäumen bzw. Ästen hängen zu bleiben. Ich kam mir vor wie ‚Indiana Jones‘ denn im Flussbett lag noch leichter Nebel….