Wir alle wissen das, aber an dieser Stelle sollte noch einmal erläutert werden, worauf man unbedingt achten muss:
Es fängt schon an mit der Auswahl des Pferdes! Es sollte so groß wie möglich sein, mindestens 1.70m Stockmaß, besser noch 1,80m. Alles andere darf sich ja gar nicht Pferd schimpfen. Wenn möglich, sollte man Rappen bevorzugen. Dann braucht man später bei den Accessoires nicht so genau aufpassen, zu schwarz passt schließlich fast alles.
Wenn man diese erste Hürde geschafft hat, muss man sich noch nach einem passenden Reitstall umsehen. Gut Irgendwas hört sich immer imposant an, allerdings sind riesige Ställe, Reithalle und mehrere Reitplätze Grundausstattung. Ein gutes Indiz ist die Sattelkammer. Je abenteuerlicher die Gebisse, desto besser, das zeugt von Erfahrung in verschiedenen Methoden. So lässt sich bei eventuell auftretenden eigenen Problemen auch leichter eine Lösung finden. Eine Führanlage ist auch sehr zu empfehlen, man kann sich an Tagen mit schlechtem Wetter guten Gewissens zurücklehnen, das Pferd wird dann automatisch bewegt. Koppeln sind nicht so wichtig, eine Box reicht dem Pferd, zudem ist es sehr zeitraubend. Zum Einen muss man das Pferd erst einfangen, und zum Anderen wird es viel dreckiger und man braucht zum putzen viel länger. Und wenn man sich das sparen kann, hat ja auch das Pferd was davon, da man mehr Zeit zum reiten hat.
Als nächstes kommen wir zur Ausrüstung. Je mehr, je besser. Natürlich muss man darauf achten, dass die Farben und Muster zum Typ des Pferdes passen, je nach Geschlecht und Eigenschaften. Verschiedene Decken für die Jahreszeiten, dazu passende Bandagen und eine darauf abgestimmte Reithose sind das mindeste, das man verlangen kann. Mit einem einzigen Sattel kommt man meistens nicht weit, darum tut man gut daran, von vornherein gleich mehrere zur Auswahl zu haben. Eine Gerte und Sporen gehören ebenso zur Grundausstattung. Den Reithelm kann man sich hingegen sparen, der würde nur die Frisur zerstören.
Erst wenn man all diese Hürden gemeistert hat, geht es ans reiten. Hier gilt: Qualität hat seinen Preis, teure Reitstunden sind nur gerechtfertigt. Um trotzdem nicht völlig unvorbereitet in die Stunden zu gehen, gibt es einige einfache Regeln, die einem das Leben leichter machen. Ein Treppchen zum Aufsteigen ist absolut unabdingbar, zum einen, weil man die Steigbügel immer so kurz wie noch erträglich machen sollte, zum anderen, weil es aufgrund der oben erwähnten Größe des Pferdes gar nicht anders geht. Das Wort „Hilfszügel“ zeigt schon an, dass diese Zügel helfen, und warum sollte man Hilfe ablehnen? Also die noch schnell eingeschnallt und ab in die Halle…
Warum ausgerechnet in die Halle? Ganz einfach, weil man dort Musik einlegen kann. So findet das Pferd viel leichter den Takt, und angenehme Musik unterstützt die Losgelassenheit. Außerdem werden so auch Umwelteinflüsse auf ein Minimum beschränkt, das Pferd kann sich besser auf seine Arbeit konzentrieren. Durch eine dauernde, straffe Verbindung durch den Zügel zum Pferdemaul wird die Anlehnung gefördert, durch einen hoch gehaltenen Kopf sieht das Gesamtbild erhabener aus. Sollte das Pferd öfter durchgehen, ist dies kein Grund zur Sorge, so drückt es sein Temperament aus.
Beachtet man diese Grundsätze, kann gar nichts mehr schief gehen. Wenn dennoch Probleme auftreten, sind mentale Verbindungen zum Pferd empfehlenswert. Diese gedanklichen Verbindungen sind nur von einigen wenigen Menschen herstellbar, daher auch dementsprechend teuer. Aber nur so erfährt man durch Handauflegen die genauen Ansprüche des Pferdes.
In diesem Sinne wünsche ich jedem viel Erfolg, denn wie bereits erwähnt: es ist nicht einfach, so ein Reiterleben…
Marina, im Oktober 2008