Tagesritt zum Limes in Hienheim

(erlebt und beschrieben von Heidi Loidl)

In der Früh um 8.00 Uhr ging’s los: 
Wir, sechs gut gelaunte Reiter stärkten uns mit einem zünftigen Frühstück. Ausreichend gesättigt holten wir anschließend unsere Rösser (normaler bayr. Ausdruck für Pferd)….
…das Wetter war traumhaft! Was kann schöner sein, als gute Laune, gutes Wetter und gut ausgeruhte Pferde!
Über Pullach ritten wir nach Sandharlanden, um von dort aus nach Eining weiterzureiten. Es ist eine sehr schöne Strecke. Bis auf die ‚Berge‘. Ich bildete mit Savana das ‚Schlusslicht’… 
Als es dann hinter Pullach ein ‚Bergerl‘ raufging und Christine zu mir sagte, dass sie ein wenig flotter rauftraben wollen, ahnte ich Schlimmes… 
…natürlich waren die anderen schon außer Sichtweite und Savana warf noch kurz ‚Ballast‘ ab und…
…trottete weiterhin vor sich her! 
Wahrscheinlich sah ich aus wie so ein Hampelmännchen. Aber ich brachte sie nicht einmal dazu zu traben!
Auf einmal spitzte Savana die Ohren! Christine kam auf Nikolas zurück und grinste natürlich über’s ganze Gesicht. Ob sie mich an oder ‚ausgegrinst‘ hat, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls wurde Savana plötzlich aber flott…. 
Gott sei Dank! 

Ab diesem Zeitpunkt lief Savana wie ein Glöckchen. Die Strecke war traumhaft… 
In Eining angelangt, ritten wir zur Fähre runter. Dort waren natürlich sehr viele Leute im Biergarten und Fährbereich. Wir mussten zwar ein bisschen warten, aber den Pferden machte das nichts aus, weil sie so noch ein wenig fressen konnten. 

Unsere Sorgenkinder Naddel und Nadir, die noch nie mit der Fähre über die Donau geschippert wurden, nahmen wir in die Mitte und dann war alles kein Problem mehr. Es durften sogar wir alle 6 auf einmal übersetzen. Auf der anderen Seite gut angekommen, ging es im Trab entlang der Donau gleich weiter.
(Anm.d. Hausmeisters: Die Fähre in Eining ist eine Seilgeführte Fähre ohne Motor. Der Flößer muß also noch ein bischen arbeiten, bis die Strömung die Fähre auf die andere Seite ’schiebt‘) 
Über Savana war ich sehr überrascht: Kein Grashalm interessierte mehr und ich dachte schon, das sie zu einem Traber mutiert. In den Kurven allerdings kam ein bisschen das Rodeopferd zum Vorschein (Anm. d. Hausmeisters: Deswegen Turbo-Savana!). Einfach spitze!

Am Limesturm angekommen, wurden wir von Dietmar herzlichst mit einer ‚gscheiden‘ (für Preißn: anständigen) Brotzeit begrüßt, die wir uns auch redlich verdient hatten. Für unsere Pferde hatte er einen Platz abgesteckt…. 
…plötzlich jedoch spitzten alle die Ohren und was kam ums Eck???
Ein Haflinger namens Napoleon, geritten von Michaela Kern! Schöne Plätze sind auch anderen Reitern bekannt.

Leider blieben wir nicht allzu lange dort, weil die Fliegen einfach zu lästig wurden. Darüberhinaus zogen ein paar Wolken auf, die Regen verhießen. So ritten wir wieder zurück. Savana war nicht mehr zu bremsen… Klar, es ging ja auch heimwärts! 

An der Fähre tummelten sich jetzt noch mehr Leute. Darunter waren auch ein paar andere Reiter. Ich glaube sie waren aus Sandharlanden. Savana war total verschwitzt und an einigen Stellen ganz weiß. Für die Kinder dort waren die Pferde natürlich das Höchste. Ein Mann meinte sogar, ob wir mit den Pferden beim Schwimmen waren, weil sie so nass wären. Er konnte gar nicht glauben, das sie so schwitzten. 

Nun ging’s an der Donau entlang bis nach Weltenburg. Wir sind die ganze Strecke getrabt, mit Savana habe ich zum Teil auch galoppiert. Unterwegs trafen wir einige Leute, die picknickten. Als sie uns sahen, meinten sie, ob wir nicht auch ein Pferdchen für sie dabei hätten…?! 

Von Weltenburg aus ritten wir nach Reißing wo wir ebenfalls Brotzeit machten. Natürlich musste es ca. eine halbe Stunde vor unserem Ziel, der Wirt in Reißing, zu regnen beginnen! Der Regen tat zwar gut, aber der Wind war äußerst unangenehm. Die Pferde dampften richtig, als wir in Reißing ankamen. 
Wir brachen gegen 21.00 Uhr in unseren total durchnässten Sachen wieder auf. Aus den Sätteln floss das Wasser nur so raus, aber Dietmar hatte eine Tüte dabei, die wir auseinander schnitten und wir zwei ‚Damen‘ (Christine und ich) uns auf die Sättel bauten. Das war zumindest sehr praktisch, wenn es auch in keinem Reitbuch steht. 
Im Großen und Ganzen (bis auf den Abendregen) war es, wie immer, ein sehr gelungener und wunderschöner Tagesritt. Ich glaube, den ‚Pferden‘ hat es genauso viel Spaß gemacht, wie uns Reitern.

Einfach ein Traum! 

Tagesritt nach Neustadt/Donau

(erlebt und beschrieben von Christine Holzenbecher)

Teilnehmer

Christine Zirkl mit Laika
Karin Schmidbauer mit Savanna
Heidi Loidl mit Nora
Micha Hammerl mit Naddel
Christine mit Nikolas 

Da ja die Donau aufgrund des Regenmangels in diesem Sommer Niedrigwasser hatte, nutzten wir die Gelegenheit, um an einem sonnigen Samstagmorgen nach Neustadt an die Donau zu reiten. Der Wetterbericht sagte zwar für Nachmittag Gewitter an, aber wir hatten ja alle unsere Regenausrüstung dabei, so dass das für uns kein Grund zum Daheimbleiben war. Gut gefrühstückt und entsprechend gut gelaunt ritten wir, nachdem wir alle noch Heidis frisch lackierten Helm bewundert hatten, am frühen Vormittag los.

Auf Wald- und Feldwegen ging’s nach Arnhofen, wo wir die B16 überquerten. Wir ließen Arnhofen hinter uns und steuerten Sandharlanden an, wobei die schönen Sandwege zu schnellerem Reiten einluden. Am Stall Bauer vorbei ritten wir nach Bad Gögging. Hier hielten wir uns entlang der Abens, in der wir auch in der Nähe vom Gasthof Eisvogel etwas plantschen konnten. An den Donaudämmen entlang ritten wir weiterhin donauaufwärts zur Bootsanlegestelle, in die wir laut Heidi hineinreiten konnten. Dort angelangt, waren wir auch sehr schnell im Wasser, was Nikolas sichtlich genoss, denn er schlug mit den Vorderbeinen ins Wasser, bis alle rundherum nass waren. Aber da es ziemlich warm war, machte uns das nichts aus. Am gegenüberliegenden Donauufer entdeckten wir einen riesigen Kiesstrand, an dem es ganz flach ins Wasser ging. Also beschlossen wir über die nahegelegene Brücke ans andere Ufer zu reiten. Dort waren außer uns nur einige Camper, so dass wir den „Strand“ ganz für uns alleine hatten. Mittlerweile war auch Stephan angekommen, der viele, viele Fotos mit seiner „Digi“ schoss.

Wir galoppierten einige Male im Wasser auf und ab und kamen uns dabei vor, als würden wir irgendwo am Meer den Strand entlang galoppieren. Es machte höllischen Spaß und das Wasser spritzte nach allen Seiten! Da den Pferden das Wasser gerade mal bis zum Karpalgelenk reichte, wollten Micha und ich versuchen, noch etwas tiefer ins Wasser zu reiten, was den Pferden auch nichts ausmachte. Ich ritt mit Nikolas voraus und spürte plötzlich, wie er mit den Vorderhufen leicht einsank. Auch er blieb sofort stehen. Ok, dachte ich mir, bevor etwas passiert drehen wir lieber um, das Wasser reichte Nikolas bereits bis zum Bauch. Doch beim Wenden geschah es dann: Nikolas drehte auf der Hinterhand und verlor vermutlich aufgrund des Wasserwiderstandes das Gleichgewicht. Wir hatten keine Chance, im Zeitlupentempo tauchten wir beide bis zur Brust ins Wasser, Nikolas lag mit seinem Bauch halb auf meinem rechten Bein, aber in dem Moment, als er wieder aufstand, war ich bereits aus dem Sattel und stand neben ihm bis zum Bauch im Wasser. Nikolas blieb ganz cool und gemeinsam stapften wir ans Ufer. Das Wasser war zum Glück sehr warm, so dass die Nässe im ersten Moment nichts ausmachte. Das Gelächter der anderen war natürlich entsprechend groß!

Fotos werden geschossen, soweit es ging ausziehen. Das Handy war zwar auch nass, aber es funktionierte noch. Dietmar wurde alarmiert und brachte mir trockene Kleidung. Nikolas fraß ganz friedlich das Gras am Ufer und ich versuchte, meine Regenkleidung, die hinten am Sattel festgebunden war, einigermaßen zu trocknen, denn in ihr stand regelrecht das Wasser. Sie war echt wasserdicht?! Wie wir so auf unseren Kleidungsboten warteten, zogen sich ziemlich dunkle Wolken über uns zusammen, die vorausgesagten Gewitter! Wir sammelten schleunigst unsere Sachen zusammen und flüchteten vor dem niederprasselnden Platzregen unter die riesige Donaubrücke. Einige Spaziergänger und Radfahrer gesellten sich noch dazu. Die Pferde fingen an zu dösen und ich zu frieren, denn die Sonne gab’s nicht mehr. Stephan hatte noch eine gaaaanz hübsche rotkarierte Decke im Auto, die er mir freundlicherweise überließ. Zuvor bekam ich noch ein T-Shirt von Micha und eine dünne Weste von Karin. Dank an die großzügigen Spender! Ich sah aus wie ein Penner, so wie ich dastand: barfuss, nasse Hose, in die Decke gehüllt….Stephan musste natürlich wieder Fotos schießen und alle lachten über mich! Endlich kam Dietmar mit den trockenen Klamotten, allerdings ohne Regenkleidung, so dass ich später meine nasse Regenausrüstung drüberziehen musste. Nun finde mal einen Platz zum sich bis auf die Unterhose umzuziehen, wenn überall Leute stehen. Unter jedem Baum außen rum ein Radler oder Spaziergänger, der Schutz vor dem Regen sucht. Es war nicht einfach, aber irgendwie hatte ich dann endlich trockene Sachen an, ein wunderbares Gefühl! 

Anm.d. Hausmeisters: Da auch ein Beschlag locker war hat Dietmar das an Ort und Stelle repariert. Tja selbst ist der Mann! Aber die Kommentare, die Dietmar zu dem Bad so abgegeben hat, die möchte auch ich hier nicht unbedingt wiedergeben…

achdem Hilfe nahte, ging es allen Beteiligten wieder ganz gut

Das Lammfell, das über dem Sattel liegt, war natürlich auch noch nass, so borgte ich mir die rotkarierte Decke als Sitzkissen und wir ritten Richtung Heimat, denn das Ende des Regens konnten wir nicht abwarten. 
Wir gingen kaum Schritt, sondern versuchten, soweit es ging die gesamte Strecke zu traben. Wir brauchten deshalb dann auch nur 2 Std. für den Rückritt. Noch in Neustadt spekulierten wir darüber, wann es zu regnen aufhört und Karin meinte, wenn wir daheim sind. Als wir dann kurz vor Schambach aus dem letzten Waldstück herausritten, riss schlagartig die Wolkendecke auf und es empfing uns strahlender Sonnenschein. Karin hatte also doch wieder einmal recht!
Nachdem die Pferde versorgt waren, saßen wir noch gemütlich beisammen und lachten über Stephans Fotos, die er inzwischen schon auf CD gebrannt hatte. Es war wieder einmal ein wunderschöner Tag und wir beschlossen, nächstes Jahr gehen wir richtig schwimmen in der Donau.