(erlebt und beschrieben von Heidi Loidl)
Teilnehmer:
Savana: Lisa Gaßner
Nora: Andrea
Eckos: Karin Schmidbauer
Nikolas: Christine Holzenbecher
Fedora: Heidi Loidl
Naddel: Michaela Hammerl
Nadir: Antonia Widmann
Von Schambach nach Dürnstetten, ca. 23 km, 5-6 Std.-Ritt
Am Donnerstag, den 01.08.2002 trafen wir uns alle auf der Rötelberg-Ranch. Nach einem gemeinsamen Frühstück holten wir die Pferde von der Koppel.
Unsere Pferde mussten sehr viel Geduld aufbringen, denn was wir alles rumputzten und dann vor allem an Gepäck verstauten. Nikolas war am meisten betroffen (Pack-Esel.)
Gegen 11.30 Uhr, nachdem Dietmar noch ein Erinnerungsfotogemacht hatte, ging´s dann los….
….die 7 Pferde gaben schon ein tolles Bild ab!
Als wir im Wald einen Hang hinunterreiten mussten, wollte Nikolas nicht so recht. Also ging Fedora voraus. Unten angelangt kamen wir vor das nächste Hindernis: Ein schmaler Wassergraben mit allerdings ein bisschen steiler Böschung. Diesmal traute sich Nikolas als erster! Naddel sah sich das Ganze eine Zeitlang an, ging dann aber ebenfalls ganz brav darüber. Aber Nora gefiel das Ganze überhaupt nicht, während sich Savana problemlos drauf los marschierte. Überhaupt nicht aufhalten ließen sich Eckos und Fedora! Antonia holte sich nasse Füsse weil sich Nadir sich ein wenig anstellte…
Als letzte kam Nora und wieherte schon ganz aufgeregt, da ja alle anderen bereits auf der gegenüberliegenden Seite standen während sie ganz alleine zurückbleiben musste. Wir dachten, wenn wir ein Stück weiter gingen, käme Nora von alleine. Von wegen, nichts da! Also setzte sich Christine auf Nora und ritt quer durch den Wald am Bach entlang. Ich ritt mit Fedora auf der anderen Seite entlang, jedoch konnte ich Christine mit Nora manchmal nicht mehr sehen! Aber hören konnte ich sie auf jeden Fall: „Hey i bin fei a no da….“
Wir sichteten ein kleines Brücklein, das jedoch nicht sehr stabil erschien. Also ritten wir noch ein Stückchen weiter und auf einmal war Christine verschwunden. Ich ritt um einen kleinen Bogen als ich auf einmal Noras Köpfchen hinter einem Busch hervorlugen sah.
Da wir etwas Zeit verloren hatten, galoppierten wir entlang einer langen Wiese. Das war herrlich! Im Saaler Industriegebiet mussten wir über die große Donaubrücke. Für die Pferde überhaupt kein Problem. Savana war total erstaunt, als unter ihr ein Boot auftauchte. Sie musste vor lauter Nervosität stehen bleiben und ihr Markenzeichen (Schiss, zu Hochdeutsch: Stoffwechsel-Endprodukt) hinterlassen. Dann machten wir einen Abstecher ins ‚Frauen-Häusel‘, wo wir uns eine Brotzeit gönnten. Von dort aus waren es noch ca. 3 km bis zur nächsten Station, die wir dann schnellen Schrittes zurücklegten.
In Dürnstetten sahen wir dann ein Wildgehege. Unsere Pferde waren ganz fasziniert von den vielen wedelnden Schwänzen. Wie angewurzelt blieb Naddel stehen, starrte das Wild an und startete dann im Trab nach vorne. Fedora und Savana waren noch am Staunen, während Naddel wie der Wind angetrabt kam, die Ohren spitzte und die Augen aufriss, dann ihren Schweif hob und stehenblieb, dann jedoch wie der Wind zu den anderen nach vorne sauste…
…Fedora und Savana natürlich hinterher!
Dann ritten wir in den Hof der Fam. Rainer in Dürnstetten ein. Von dem Sohn der Hausherrin wurden wir sehr nett begrüßt. Wir versorgten die Pferde und machten dann mit der Hausherrin einen Hofrundgang. Es begrüssten uns 4 Jack-Russel, 1 Mischling und ein wunderschöner, weißer amerikanischen Schäferhund. Der englische Reitstall bestand aus 57 Pferden.
Darunter waren: 6 Hengste, 4 Friesen, viele Hannoveraner und Bayer.
Endlich konnten wir uns kultivieren. Das heißt, wir gingen zu dritt zum Duschen. Als wir gegen 23:00 Uhr in unser Nachtlager (Reitstüberl) wanderten, ging es Andrea nicht so gut. Wir waren alle steinmüde und schliefen auch bald.
Nur Michaela redete die ganze Zeit, denn sie musste sich ja um Andrea kümmern. Ich erinnere mich noch daran, dass Michaela eine Cola aus dem Automaten herausließ und der blöde Kasten dann die ganze Nacht lief….
Von Dürnstetten nach Neuried /Birk, ca. 37 km, 7-8 Std.-Ritt
…unsere Pferde bekamen am Morgen was zu futtern.
In der Nacht hatte es geregnet. Eine ältere Dame meinte dann, dass unsere Pferde jetzt wenigstens sauber seien. Das Frühstück war Spitze! Katze und Hund leisteten uns Gesellschaft.
Gegen 10:30 Uhr ritten wir dann los. Das Wetter wurde immer schöner. Bei Alling überquerten wir die schwarze Laaber und ritten ein Stück flussabwärts…
…nach einigen 100 Metern fühlte sich Savana wie zu Hause, da wir uns auf Serpentinen den Berg hinauf schlängelten. (Thurn und Taxis Wald.) Der Wald war sehr romantisch.
Wir mussten auch durch eine Bahnunterführung, die offenbar sehr gefährlich war, da Nikolas erstmal stehen blieb! Alle anderen marschierten erstklassig durch.
Als wir aus dem Wald herauskamen, sahen wir schon die Naab, der wir flussabwärts folgten. Fedora ging ganz anständig voraus….
Nebenbei gesagt: Was ich noch nie gehört hatte, war das Knistern von trockenem Getreide!
Anschließend führten wir die Pferde über eine hölzerne Brücke. Drüben angekommen machten wir in Mariaort kurze Rast. Dann ging´s wieder einen Berg hinauf, über ein Stoppelfeld, welches wir in einem kurzen, gemäßigtem Galopp überquerten. Am Berggipfel angelangt, sahen wir bis nach Regensburg.
Zufällig kam dann ein Ehepaar vorbei, die eine kleine Wanderung machten. Christine fragte den Herrn höflich, ob er nicht so nett sei und ein Foto von uns allen machen könne. Wir stellten uns dann so auf, dass der Regensburger Dom im Hintergrund war. Der Herr meinte, wir sollten alle ‚Spaghetti‘ sagen, denn dann lachen wir alle schöner, als wie bei ‚Ameisenscheiße’….
Anschließend ritten wir neben Maisfeldern, aus denen ein kleiner Rehbock hervorschoß. Hinter den Maisfeldern fuhr ein Traktor, der den Rehbock aufgescheucht hatte, so dass dieser uns zuerst gar nicht bemerkte! Als wir kurz vor ihm standen nahm er uns erst wahr und wusste vor Schreck nicht wo er hinlaufen sollte.
Allerdings hatten wir auch einen kleinen Zwischenfall: Als wir über ein Stoppelfeld galoppierten, in dem eine kleine Senke war, hob Naddel noch zusätzlich einen kleinen Hobberer mit ihrem Hinderteil….
…ich sah dann nur Naddel an uns vorbeisausen, jedoch ohne Michaela! Wir hielten natürlich sofort an und Naddel lief gleich zu Christine. Michaela war außer ein paar Kratzern vom Stoppelfeld nichts passiert.
In Adlersberg durften wir in eine große Wiese. Wir waren schon alle so geschafft, zumal es auch ziemlich heiß war. Gegen 15:00 Uhr ging’s dann weiter. Die Strecke ging nun oft durch Wald, in dem es sehr angenehm zu reiten war. Michaela ging es nicht so gut. Naddel schaukelte immer von rechts nach links und Michaelas Kopf hing schon verdächtig nach unten….
Karin sagte dann: „Hey, Michaela nicht schlafen!“
Michaelas Kopf ging schlagartig in die Höhe und es kam zur Antwort: „Ich schlaf doch gar ned!“
Wir mussten dann ein Stückchen auf der Straße reiten und Michaela war kreidebleich. So hielten wir an. Nach 5 Minuten wollten wir weiter, aber Michaela war nicht mehr dazu fähig! Schließlich hielten wir ein Auto an. Eine junge Frau mit Mann und 2 Mädels hinten drin, die ebenfalls gerade vom Reiten abgeholt wurden, nahm uns gleich mit. Christine und Karin nahmen unsere Pferde (Naddel und Fedora) als ‚Handpferde‘ mit.
Michaela und ich fuhren zu unserer 2. Station nach Neuried zu Familie Birk. Allerdings hielten wir vorher noch kurz bei der Frau zu Hause an, da sie noch schnell was erledigen musste. Sie gab uns ein Aspirin . Im Auto schlief Michaela ein wenig. Zumindest soweit es ging, da die junge Dame ziemlich einen rasanten Fahrstil hatte…. …ca. 10 Minuten später waren wir bei dem Westernreitstall angelangt. Während ich mich nochmal bedankte, lag Michaela schon auf dem Pflaster. Gott sei Dank war schon ein junges Mädchen zur Stelle und half Michaela beim Aufstehen. Als wir dann in unser Zimmer im Keller gingen, konnte sich Michaela nicht mehr zusammenreißen und … na ja, musste sich auf den Fliesen im Gang dann entleeren (der Hausmeister: Sie hat sich das Essen nochmal genau durch den Kopf gehen lassen…).
Ich zog ihr die Schuhe und Chaps aus und sie legte sich ins Bett. Dann machte ich ihre Schuhe sauber und wollte noch fragen ob sie eine Kopfschmerztablette möchte, aber Michaela schlief schon wie ein Murmeltier. Draußen sah ich den Westernreitern zu und ca. ½ Std. später kamen auch die Anderen. Pferde und Reiter waren fix und foxi!
Wir bekamen ein spitzenmäßiges Abendessen! Die Zimmer waren ebenfalls erstklassig. Jeder hatte sein eigenes Bett…
Michaela ging es auch schon wieder einigermaßen, denn um 21:00 Uhr fiel ihr ein, dass sie doch noch Hunger hat und ging mit Christine nach oben. Als sie wieder runterkamen hatte Michaela schon wieder rote Bäckchen und redete wie ein Wasserfall…
Von Neuried nach Reuting (Zielort), ca. 20 km, 4 Std.-Ritt
Das Frühstück war sehr gut und reichlich! Zur gleichen Zeit, als wir unsere Pferde startklar machten, fand auf dem Reitplatz eine Unterrichtsstunde statt. Unsere Pferde waren ebenso erstaunt wie wir: Bei 5 Teilnehmern, die wir sahen, ritten die Pferde mit den Reitern und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte…
Ein junges Mädchen begleitete uns ein Stück in unsere Richtung. Unserem Ziel ‚Reuting‘ waren wir schon sehr nahe.
Gegen 13:00 Uhr, pünktlich zum Mittag, kamen wir bei Franz und Bianca an. Wir wurden mit einem Wurstsalat, an dem wir uns ‚dappig‘ (Hochdeutsch: er war sehr gut) essen konnten, herzlich begrüßt. Es gab auch noch Kaffee und Kuchen. Zu guter letzt kam Franz mit einem Verdauungsschnaps, dem ‚Bärwurz‘. Daraufhin überkam mich die Müdigkeit und wir hingen alle für ca. 1 Std. herum wie ein ‚Schluck Wasser in der Kurve‘. Gegen 16.00 Uhr machten wir uns dann auf, zu einem Fischweiher. Wie der Blitz waren Franz mit Britty und Bianca mit Nico im Wasser. Nikolas, Savana, Eckos, Nadir und Naddel folgten. Ein halbe Stunde später folgten auch die beiden ‚Damen‘ Fedora und Nora.
Abends waren wir ca. 30 Leute und es gab eine gute Gulaschsuppe. Einige schliefen in der Pferdebox, Lisa und ich im Pferdehänger.
Letzter Tag
Wir ritten hoch zu einer Burg-Ruine. Die Wege dorthin erinnerten mich an Südtirol. Savana fühlte sich sichtlich wohl.
Anschließend ritten wir am Regen entlang. Es war ein schmaler Pfad und die Äste hingen tief von den Bäumen runter, so dass wir uns auf unsere Pferde legen mussten, um nicht an den Bäumen bzw. Ästen hängen zu bleiben. Ich kam mir vor wie ‚Indiana Jones‘ denn im Flussbett lag noch leichter Nebel….
Es war ein wunderschöner Wanderritt!