Tagesritt nach Neustadt/Donau

(erlebt und beschrieben von Christine Holzenbecher)

Teilnehmer

Christine Zirkl mit Laika
Karin Schmidbauer mit Savanna
Heidi Loidl mit Nora
Micha Hammerl mit Naddel
Christine mit Nikolas 

Da ja die Donau aufgrund des Regenmangels in diesem Sommer Niedrigwasser hatte, nutzten wir die Gelegenheit, um an einem sonnigen Samstagmorgen nach Neustadt an die Donau zu reiten. Der Wetterbericht sagte zwar für Nachmittag Gewitter an, aber wir hatten ja alle unsere Regenausrüstung dabei, so dass das für uns kein Grund zum Daheimbleiben war. Gut gefrühstückt und entsprechend gut gelaunt ritten wir, nachdem wir alle noch Heidis frisch lackierten Helm bewundert hatten, am frühen Vormittag los.

Auf Wald- und Feldwegen ging’s nach Arnhofen, wo wir die B16 überquerten. Wir ließen Arnhofen hinter uns und steuerten Sandharlanden an, wobei die schönen Sandwege zu schnellerem Reiten einluden. Am Stall Bauer vorbei ritten wir nach Bad Gögging. Hier hielten wir uns entlang der Abens, in der wir auch in der Nähe vom Gasthof Eisvogel etwas plantschen konnten. An den Donaudämmen entlang ritten wir weiterhin donauaufwärts zur Bootsanlegestelle, in die wir laut Heidi hineinreiten konnten. Dort angelangt, waren wir auch sehr schnell im Wasser, was Nikolas sichtlich genoss, denn er schlug mit den Vorderbeinen ins Wasser, bis alle rundherum nass waren. Aber da es ziemlich warm war, machte uns das nichts aus. Am gegenüberliegenden Donauufer entdeckten wir einen riesigen Kiesstrand, an dem es ganz flach ins Wasser ging. Also beschlossen wir über die nahegelegene Brücke ans andere Ufer zu reiten. Dort waren außer uns nur einige Camper, so dass wir den „Strand“ ganz für uns alleine hatten. Mittlerweile war auch Stephan angekommen, der viele, viele Fotos mit seiner „Digi“ schoss.

Wir galoppierten einige Male im Wasser auf und ab und kamen uns dabei vor, als würden wir irgendwo am Meer den Strand entlang galoppieren. Es machte höllischen Spaß und das Wasser spritzte nach allen Seiten! Da den Pferden das Wasser gerade mal bis zum Karpalgelenk reichte, wollten Micha und ich versuchen, noch etwas tiefer ins Wasser zu reiten, was den Pferden auch nichts ausmachte. Ich ritt mit Nikolas voraus und spürte plötzlich, wie er mit den Vorderhufen leicht einsank. Auch er blieb sofort stehen. Ok, dachte ich mir, bevor etwas passiert drehen wir lieber um, das Wasser reichte Nikolas bereits bis zum Bauch. Doch beim Wenden geschah es dann: Nikolas drehte auf der Hinterhand und verlor vermutlich aufgrund des Wasserwiderstandes das Gleichgewicht. Wir hatten keine Chance, im Zeitlupentempo tauchten wir beide bis zur Brust ins Wasser, Nikolas lag mit seinem Bauch halb auf meinem rechten Bein, aber in dem Moment, als er wieder aufstand, war ich bereits aus dem Sattel und stand neben ihm bis zum Bauch im Wasser. Nikolas blieb ganz cool und gemeinsam stapften wir ans Ufer. Das Wasser war zum Glück sehr warm, so dass die Nässe im ersten Moment nichts ausmachte. Das Gelächter der anderen war natürlich entsprechend groß!

Fotos werden geschossen, soweit es ging ausziehen. Das Handy war zwar auch nass, aber es funktionierte noch. Dietmar wurde alarmiert und brachte mir trockene Kleidung. Nikolas fraß ganz friedlich das Gras am Ufer und ich versuchte, meine Regenkleidung, die hinten am Sattel festgebunden war, einigermaßen zu trocknen, denn in ihr stand regelrecht das Wasser. Sie war echt wasserdicht?! Wie wir so auf unseren Kleidungsboten warteten, zogen sich ziemlich dunkle Wolken über uns zusammen, die vorausgesagten Gewitter! Wir sammelten schleunigst unsere Sachen zusammen und flüchteten vor dem niederprasselnden Platzregen unter die riesige Donaubrücke. Einige Spaziergänger und Radfahrer gesellten sich noch dazu. Die Pferde fingen an zu dösen und ich zu frieren, denn die Sonne gab’s nicht mehr. Stephan hatte noch eine gaaaanz hübsche rotkarierte Decke im Auto, die er mir freundlicherweise überließ. Zuvor bekam ich noch ein T-Shirt von Micha und eine dünne Weste von Karin. Dank an die großzügigen Spender! Ich sah aus wie ein Penner, so wie ich dastand: barfuss, nasse Hose, in die Decke gehüllt….Stephan musste natürlich wieder Fotos schießen und alle lachten über mich! Endlich kam Dietmar mit den trockenen Klamotten, allerdings ohne Regenkleidung, so dass ich später meine nasse Regenausrüstung drüberziehen musste. Nun finde mal einen Platz zum sich bis auf die Unterhose umzuziehen, wenn überall Leute stehen. Unter jedem Baum außen rum ein Radler oder Spaziergänger, der Schutz vor dem Regen sucht. Es war nicht einfach, aber irgendwie hatte ich dann endlich trockene Sachen an, ein wunderbares Gefühl! 

Anm.d. Hausmeisters: Da auch ein Beschlag locker war hat Dietmar das an Ort und Stelle repariert. Tja selbst ist der Mann! Aber die Kommentare, die Dietmar zu dem Bad so abgegeben hat, die möchte auch ich hier nicht unbedingt wiedergeben…

achdem Hilfe nahte, ging es allen Beteiligten wieder ganz gut

Das Lammfell, das über dem Sattel liegt, war natürlich auch noch nass, so borgte ich mir die rotkarierte Decke als Sitzkissen und wir ritten Richtung Heimat, denn das Ende des Regens konnten wir nicht abwarten. 
Wir gingen kaum Schritt, sondern versuchten, soweit es ging die gesamte Strecke zu traben. Wir brauchten deshalb dann auch nur 2 Std. für den Rückritt. Noch in Neustadt spekulierten wir darüber, wann es zu regnen aufhört und Karin meinte, wenn wir daheim sind. Als wir dann kurz vor Schambach aus dem letzten Waldstück herausritten, riss schlagartig die Wolkendecke auf und es empfing uns strahlender Sonnenschein. Karin hatte also doch wieder einmal recht!
Nachdem die Pferde versorgt waren, saßen wir noch gemütlich beisammen und lachten über Stephans Fotos, die er inzwischen schon auf CD gebrannt hatte. Es war wieder einmal ein wunderschöner Tag und wir beschlossen, nächstes Jahr gehen wir richtig schwimmen in der Donau.

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