Vogesenrundritt 2003

(erlebt und beschrieben von Dietmar Holzenbecher)

Es gibt Träume. Es gibt Träume, die man sich nie erfüllen kann…
…und es gibt Träume, die man sich erfüllt! 

Aber Träume, die man sich erfüllt und letztendlich alles bisher dagewesene übertreffen, sind selten. Dieser Bericht handelt von einem dieser unübertrefflichen Träume. 

Wie alles begann…. (Circuit de Cigognes)

Auf der Eurocheval 2002 waren wir (Christine und Dietmar) auf einen Messestand der französischen Organisation ‚Tourisme Equostre‘ gestoßen. Mit viel Geduld und allen Reserven unserer Sprachkenntnisse erfuhren wir genaueres über die vielfältigen Möglichkeiten des Wanderreitens in Frankreich. Unter anderem viel uns eine kleine Broschüre auf, die einen Wanderritt rund um die elsässische Stadt Colmar beschrieb. Noch auf der Heimfahrt im Bus beschlossen Christine und ich uns diesen lang gehegten Traum zu erfüllen. Wie immer dauerte es natürlich wieder einmal sehr lange (die Broschüre lag wieder einmal wochenlang auf unserem Küchentisch….), bis wir in die Gänge kamen…

Zuerst schienen unüberwindbare Hindernisse den Ritt zu vereiteln: 
So war zum einem die Kommunikation (bayrisch – französisch) mehr als schwierig. Wenn man aber gute Freunde hat, (nochmals vielen Dank an Claudine und Peter) lösen sich solche Probleme doch noch. 
Zum zweiten war mir klar, dass ein solcher Ritt ohne Navigationssystem für mich nicht in Frage kam. Es stellte sich jedoch heraus (wir sind lernfähig), dass alle Karten, CD Roms und Programme für unsere Zwecke zu besorgen waren. Glück gehabt!!!
Aus vielerlei Gründen war es jedoch (im Vereinten Europa) sehr schwer diese Sachen nach Deutschland zu bringen. Als dies dann doch noch gelang, streikte unser PC auch noch! Wieder einmal sind gute Freunde nötig! Danke nochmals an Claus und Andrea, die seit nun ca. einem Jahr zum ‚harten Kern‘ der Rötelberg-Ranch gehören. Also, kurzum, wieder einmal original Rötelberg-Atmosphäre. 

Die Anfahrt (Troubles und menschliches…)

Alle stehen absolut unter Strom… …die Abfahrt war für Donnerstag morgens geplant, Rittbeginn Freitag morgens!. 
UPS (der Hausmeister: Ich hasse Anglizismen, zu deutsch hieße es: Hoppala! ), der Zusteller unserer Software-Programme und Daten aus Frankreich avisierte jedoch den Eintreffzeitpunkt des Pakets auf Donnerstag morgens zwischen 10.00 und 12.00 Uhr…. Sträääääss…
…das Paket kam… der PC spann… Dietmar drehte…(Anm.: durch?), Christine programmierte… 

Donnerstag Abend, 22.00 Uhr: Christine gibt o.k. Alles im Kasten!
Alles? Das sollte sich später herausstellen… 
Christine, die ihre Touren mehr als sorgfältig plant und ausführt, hatte für jeden Tourenabschnitt auch noch Referenzkarten angefertigt…. 
Also, kurzum: Mitternacht gings los !

(Der Hausmeister: Zeit ist relativ, sagte auch schon Einstein…) 

Die Pferde, Eckos und Nikolas, altgediente Kämpen, gingen wie immer absolut brav in den Hänger. Die Fahrt war des Nachts vielleicht sogar besser, zumndest für die Pferde: Die Straßen waren frei und die Temperaturen in Ordnung. So fuhren wir also die Nacht durch nach Frankreich. Zügig ging es über Ulm, Donaueschingen und Freiburg nach Breisach zur Grenze, die wir morgens um 6.00 Uhr erreichten. Problemlos erreichten wir um 7.00 Uhr die erste Station Rouflach. Dort wurden wir von Bernard und seiner Frau Marie Claire begrüßt (….und stellt euch vor, Bernard sprach deutsch!!!). 
Die beiden waren uns auf Anhieb sehr sympathisch. Wir kümmerten wir uns sofort um die Pferde. Sie hatten die 7-stündige Fahrt sehr gut überstanden. Bernard hatte schon 2 saubere, helle Boxen bereit, ausgestattet mit gutem Heu und frischem Wasser. Sofort begannen Eckos und Nikolas zu fressen und zu saufen. Ein gutes Zeichen. 
Sodann wurden wir zum Frühstück geladen. Was für uns (Anfangs) etwas neues war: Der Kaffee wurde aus großen Schalen, vergleichbar mit unseren Müslischalen getrunken (der Hausmeister: Da kann man ja ne ganze Semmel drin eintauchen…). Das Frühstück war nach der langen Nacht eine absolute Wohltat. Bernard sah mir an, dass ich todmüde war und fragte mich ob ich noch ein, zwei Stunden schlafen wolle? Dankend nahm ich seinen Vorschlag an, und bekam ein Gästezimmer. In der Zwischenzeit packte Christine alles nötige für unseren Ritt aus dem Auto und machte alles, bis auf die Pferde und mich, abrittbereit. 
Wir hatten Ausrüstung für 9 Tage am Pferd! (Dank an den genialen Stefan Wanek). Nach ca. 2 Std. kam ich wieder zu mir. 
Nun kam der spannenste Augenblick, der alles hätte noch in Frage stellen können: War der GPS-Empfänger richtig programiert? In Deutschland konnten wir das ja nicht prüfen! Also einschalten und hoffen. 
Bingo!!!!!!

Das Abenteuer konnte beginnen….

1.Tag, von Rouffach nach Vogelgrün

Zum Beginn unseres Ritttages gleich ein schönes Erlebnis: Marie Claires erste deutsche Worte, ‚Auf Wiedersehen und einen guten Ritt‘, natürlich mit diesem herrlich französischem Klang…

Es ging in die Rheinebene. Der GPS tat seine Arbeit hervorragend (wie immer). Eckos und Nikolas gingen, als seien sie in Frankreich zu Hause. Da in der Rheinebene intensive Landwirtschaft betrieben wird, sah es ein bisschen wie daheim aus. Was uns allerdings von Anfang an faszinierte, waren die kleinen Ortschaften, der Stil der Häuser, die Geschäfte, die Straßen, alles, aber wirklich alles anders…. 
Wir durchquerten Dörfer wie ‚Dessenheim‘ oder ‚Oberaasheim‘, ritten an Bewässerungskanälen entlang, überquerten zahlreiche Flüsse und Bäche…
…und kamen langsam an den Rhein. 
Das Wetter war gut, nicht zu warm und etwas windig. Um Vogelgrün zu erreichen, es liegt auf einer Rheininsel, mussten wir über die Grenzbrücke zur Mitte des Stroms. Hier zeigte sich wieder einmal, dass ein Wanderreitpferd ganz andere Qualitäten besitzen muss als allgemein von vielen ‚Fachleuten‘ behauptet wird: Da wir mit Packtaschen und allem Gepäck doch etwas an Breite besaßen, donnerte der Verkehr auf der schmalen Brücke (vor allem Lkws) wirklich nur wenige Zentimeter an unseren Pferden vorbei. Routiniert wie immer, brachte das aber Eckos und Nikolas nicht aus der Ruhe! 
Angekommen an dem, dem Hotel angegliederten, Stall wurden die Pferde in sauberen Boxen untergebracht. Das Heu war von sehr guter Qualität und das Kraftfutter mundete den Pferden ebenfalls. Das Hotelzimmer war mit sämtlichem Komfort ausgestattet. Eigentlich schon zuviel! Erstmal ging’s unter die Dusche: Oooooohhhhhh!!
Da wir im Hotel waren, ging’s anschließend ins Hotelrestaurant. Alles o.k., aber nunmal Hotelatmosphäre! Auch im Reitstall wurden wir höflich und gut behandelt, aber eben englisch..

2.Tag, von Vogelgrün nach Guémar

Der nächste Morgen kam. Ausreichend frühstücken und dann zu den Pferden… 
…sie taten mir dann doch etwas leid, da sie die Boxen Model „Stadelheim“ genauso gern mögen wie ich… 
Also putzen, Sattel rauf (ganz schönes Gewicht mit all dem Zeug!) und ab die Post. An der Rheinbrücke dann noch ein ‚Beweis-Foto‘ geschossen und weiter! 
Das Gelände ähnlich wie am Vortag: Absolut flach, viele Bewässerungsgräben (schon gewusst: Das Elsass ist die regenärmste Gegend Frankreichs!) Aber zum ersten Mal Wald und Waldwege. Diese hätten uns auch einmal dazu verführt, ‚etwas Gas zu geben‘, da sie von Anfang bis Ende schnurgerade waren. Aber das viele Gepäck am Sattel verhinderte die Absicht, noch während des Gedankens daran! 
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unser Quartier, eine alte Poststation. Es war ein riesiger Vierseithof, in dem 3 Familien wohnten! In einer ehemaligen Tabakscheune befand sich ein Zimmer, Dusche und WC. Alles sehr rustikal, aber total gemütlich. 
Gegen halb acht, nachdem die Pferde versorgt und wir kultiviert waren, führte uns Jacky, unser Gastgeber und passionierter Kutschenfahrer, in die extra für Wanderreiter hergerichtete kleine Essküche. (Alles vorhanden für lange Nächte!!) 
Genau das, was wir bei der Planung des Rittes erleben wollten: Frankreich, das Land, die Leute!
Nun gab es das erstmal ein richtiges französisches Menü: Aperitif, Hauptgang, Käse, Kaffee und Apfelkuchen. Dazu guten elsässer Weißwein. Danach war nicht mehr gehen angesagt, sondern rollen. Auf dem Zimmer angekommen sind wir nur noch ins Bett gefallen und eingeschlafen…

3.Tag, im Weinanbaugebiet um Guémar

Der Sonntag begann, wie der Samstag geendet hatte: Wir waren in Frankreich (= gut Essen und gut Trinken)! Genauso sah unser Frühstück aus… 
Fast schon machte es uns Mühe so angegrast (für Preißn: vollgefressen!) die Pferde zu satteln und zu reiten. 
Auf Empfehlung unseres Herbergsvaters änderten wir kurzerhand die für diesen Tag geplante Route ab: Anstatt geschichtsträchtige Orte aufzusuchen, führte uns der Ritt durch die Weinberge und malerischen Ortschaften wie z.B.: Riqwihr oder Kientzheim. In diesen Orten herrschte reges Treiben. Touristen aus allen möglichen Ländern waren zugegen. Beeindruckend auch die Kulisse der Weinfelder vor dem ansteigenden Gelände der Vogesen. 
Uns wurde nun schlagartig klar: Morgen ist es soweit! ‚Die Berge kommen.‘
Nach Beendigung des Rittes wurden wir dann noch von Familie Hattermann, mit der wir uns mehr als gut verstanden, zur Erstkommunion ihres Sohnes eingeladen. Das uns eine solche Ehre zuteil werden würde, hätten wir nie gedacht.

4.Tag, von Guémar nach Aubure

Der Abschied von Familie Hattermann fällt uns entsetzlich schwer. Den Tränen nahe, werden die letzten Fotos gemacht. Michelle geht nocheinmal ins Haus und bringt eine kleine Brotzeit für unterwegs mit. ‚Danke‘, Familie Hattermann wir kommen wieder! 
Dann kommt der Augenblick auf den wir gewartet hatten: Es geht ab in die Berge. Vor uns liegen 800 – 1000 Höhenmeter die es zu überwinden gilt. Zum Abschied warnte uns Michelle noch, dass es ab 800 Höhenmeter spürbar kälter werden würde. Zuerst ritten wir noch durch leicht ansteigende Weinberge. Dann begann der Weg schmäler zu werden, stetig ging es bergauf… 
Es machte Spaß den GPS Empfänger zu beobachten: 300…400…500…600…. Wie lange stiegen wir noch hoch? Für uns eine vollkommen neue Erfahrung! 
Tatsächlich (Anfang Mai) wurde es kälter! An alles hatten wir gedacht! Aber Handschuhe?!?
Wir sahen das erste mal die Rheinebene von oben… 
…ein grandioser Anblick! (der Hausmeister: ‚La Montanara‘ für’s Objektiv)

Stunde für Stunde steigen wir weiter nach oben. Nun zeigt das GPS schon über 800 Meter. Eine Bergwiese lädt zum Verweilen ein. Nun erinnern wir uns an Micheles Brotzeit. Die Pferde grasen. Alles easy, kein Stress, keine Hektik! Das alles haben wir an der deutschen Grenze abgegeben. 
Es ist faszinierend, keinen Menschen weit und breit zu sehen. Hier oben ist es so einsam und romantisch…. wie wir es uns vorher erträumt hatten! 
Da ich nicht so viel reite, wie Christine, hatte ich die ersten beiden Tage leichte Probleme. Alles vergessen! Bis zum Ende der Welt reiten… nun wäre es kein Problem… 

Es geht weiter. Wir reiten oft auf Bergkämmen, wobei wir uns jetzt auf einem Niveau um die 800 Höhenmeter. Wieder führt uns die Strecke bergauf: Die 1000 er Marke wird geknackt! Ein irres Gefühl, nur Eckos, Nikolas, Christine und ich! 
Die Wetterwechsel hier oben in den Vogesen sind gewaltig. Kaum waren wir noch ‚hart am Wind‘, ist hinter dem nächsten Kamm strahlender Sonnenschein. War es eben noch zu kalt, braten wir kurz darauf in der Sonne! Es scheint doch mehr zu geben als Geld, Arbeit, Probleme… all diesen Sch…. WIR LEBEN!!

So erreichen wir langsam aber sicher Aubure. Das höchstgelegenste Dorf der Vogesen. Eine nette kleine Ortschaft auf 800 Höhenmeter. Das Quartier bei Jean Luis ist schnell gefunden. Er begrüßt uns nett, spricht aber nicht viel deutsch. Wir versorgen die Pferde. Sie bekommen wie bei uns zu Hause eine Koppel. Nachdem die Pferde versorgt sind, kommen wir dran. Zuerst duschen: Das tut gut! Dann Betten zurecht machen. Da Jean Luis nicht kocht, fragen wir nach einem Restaurant. Jean Luis verrät uns sein Stammlokal. Also, auf Schusters Rappen ab durchs Dorf. Herrlich! Ich liebe Frankreich. Es scheint das Restaurant hat Ruhetag. Nein, da sind doch zwei. Wir fragen, es ist der Koch und der Kellner. Wieder haben wir Glück. Speziell für uns (auf Anfrage) wird eine handschriftliche Menüfolge erstellt. Was soll man sagen, außer ‚Essen wie Gott in Frankreich‘. Ab heute bin ich mir 1000 %ig (gibt’s das überhaupt?) sicher: Frankreich sieht mich wieder!!!!!
Nach dem opulenten Menü wackeln wir wieder in unsere Unterkunft. Ein herrlicher Tag geht leider zu Ende. 

5.Tag, von Aubure noch Orbey

Wir wachen von selbst auf! Kein Wecker! Der Ruf nach den nächsten Abenteuern hallt uns in den Ohren… …dröhnt in unseren Köpfen…
Wir sehen nach unseren Pferden. Nikolas hat es vorgezogen außerhalb der Koppelumzäunung zu nächtigen. Eckos steht in der Koppel. Wir lachen. Nikolas ist eben schon immer exaltiert. Wir füttern. Dann kommt schon Jean Luis und holt uns zum Frühstück. Wieder sitzen wir mit der ganzen Familie am Tisch, wieder schließen wir Freundschaft. Jean Luis zeigt uns sein ganzes Haus, das er selbst restauriert hat. Einfach toll! Dann müssen wir leider aufbrechen. Also Pferde satteln. Wieder ein Abschied der schwerfällt. (Europa wie wir uns das vorstellen: Gemeinschaft der Menschen) 

Also los geht’s! Wir verlassen Aubure und kommen sofort auf den Freland – Pass. Nun geht es über Stock und Stein. Wieder nichts als Natur. Die Berge erschlagen uns fast. Dann das erste kleine Hindernis. Ein Baum liegt quer über dem Weg. Zu Hause kein Problem. Aber hier? Linker Hand geht’s nach unten. Keine Chance. Rechts von uns geht’s nach oben zwischen kleine Nadelbäume. Kurz überlegt – wir entscheiden uns nach rechts. Unglaublich die Pferde folgen uns als sei es kein Problem. Geschafft! Was soll uns jetzt noch passieren? Das Wetter wird unbeständiger. Ich entscheide mich meinen Regenoverall anzuziehen… 

Dann (…) Schock: Wieder liegen Bäume (!?) über dem Weg. Noch schwieriger wie zuvor. Aber auch diesmal: Auf Eckos und Nikolas ist 100 %ig Verlass!! Sie steigen über die Bäume wie Bergziegen. Langsam steigt in uns der Verdacht, dass dies keine der ’normalen Touren‘ ist. Nun nähern wir uns dem Bonhammepaß. Hier auf 500 Meter entschließe ich mich meinen Overall auszuziehen. Wir sind gerade auf einem großer Parkplatz für Busse. Und wie es kommen muss, fährt, als ich gerade dabei bin meinen Overall auszuziehen, ein Bus mit englischen Touristen auf diesen Parkplatz. Sofort werden wir zur (Foto)-Begierde der Businsassen. Komik am Rande: englische Touris fotografieren deutsche Touris und das ganze natürlich in Frankreich! Unsere Stimmung ist gut. Christine sagt, es seien nur noch 3 km bis zum nächsten Quartier. Ich kann es kaum glauben und freue mich über diese Nachricht. Weiter geht’s! Wir folgen wieder herrlichen Waldwegen. Doch scheinbar haben wir heute kein Glück. Schon wieder umgefallene Bäume! Aber unsere Pferde kennen das Spiel jetzt schon sehr gut. Also, kein Problem. Wir erreichen in der Nähe des weißen Sees den Kreuzgangpass. Hier gilt es einen Aufstieg zu meistern, der scheinbar für Pferde nicht mehr geeignet ist. Die Bergstation des Skilifts erreichen wir auf 1204 Höhenmeter! Wir befinden uns nun am Rande des Naturschutzgebietes Tanet. Ein Hochmoor!!!! Christine, die navigiert wird plötzlich immer leiser. Ein schlechtes Zeichen! 
Da ich langsam aber sicher unruhig werde, offenbart mir Christine, dass sie in der Hektik der Abreise eine Route des GPS vergessen hat zu programmieren: Genau diese! 
Nun ist mir in meiner Haut nicht so ganz wohl! Es ist kurz nach 17.00 Uhr. Wir stehen an einem nicht ganz einfachen Geländestück auf mittlerweile 1300 Höhenmeter. Gute Nacht! Das einzige Hilfsmittel das wir noch haben sind die Referenzkarten die Christine für alle Fälle (Gott sei’s gedankt) immer ausdrucken lässt. 
Also, jetzt ruhig bleiben! (Leicht gesagt!) Christine behauptet, der weiße See sei rechts von uns. Genau das Gegenteil meine ich. Die Zeit drängt. Ich habe recht, nachdem wir 5 Minuten nach links gegangen sind, taucht der See unter uns auf. Nun wird mein Kopf wieder klarer! „Es gab doch da einmal eine ‚goto‘-Funktion an diesem GPS“, geht es mir durch den Kopf, „damit kann man einen Geländepunkt anpeilen!“ Zusätzlich erinnere ich mich, dass logischerweise der erste Punkt der nächsten Route, zugleich der letzte dieser Route, also unser Ziel sein muss… 
Nun wird gepeilt und gerechnet:
3 km Luftlinie entspricht etwa 6 km tatsächlich. 
Durchschnittsgeschwindigkeit laut GPS ca. 3 km/h ergibt also 2 h
Das heißt Eintreffzeitpunkt ca. 19.00 Uhr UFF!!
Nun werde ich ruhiger!
Die Wege auf diesem Hochmoor sind gigantisch. Teils müssen die Pferde auf Holzplanken gehen – und sie tun es! ? ! (Anm.d. Hausmeisters: Das sind Knüppeldämme, im Moor schwimmende Wege aus Holz… sollte man tunlichst nicht verlassen)

Da wir nun auch vermehrt mit unseren Karten arbeiten, sehen wir den Abstieg zum schwarzen See. Wir ahnen noch nicht was auf uns zukommt… 
Der Abstieg (ein eingetragener Wanderweg) erweist sich als der blanke Horror:
Schmal, steil, steinig – eigentlich unführbar (von reiten möchten wir in diesem Zusammenhang gar nicht mehr sprechen). Gerade ausrangierte Traber, die bei uns als stolperträchtig gelten, die nach ‚Expertenmeinung‘ keine guten Reitpferde sind, ja gerade die, sie waren unsere Garantie aus dem Schlamassel gesund rauszukommen. Nochmals „Danke!“, Nikolas und Eckos!
Schlussendlich meisterten wir diese heikle Passage. Der Rest bis Orbey war dann, verglichen mit dem an diesem Tag Erlebtem, ein Spazierritt!!

Als wir dann gegen 19.00 Uhr kurz vor unserem Quartier waren, machte sich die Stationsbetreiberin, Christine, gerade auf den Weg um uns zu suchen. 

Nachdem wir am Hof von Christin und Mario Bottos angekommen waren, wurden wir zuerst einmal, wie in Frankreich so üblich, aufs herzlichste begrüßt.
Sodann ‚the same procedure as everyday….‘ Pferde versorgen, Gepäck aufräumen, duschen, essen…
Als wir beim Aperitif saßen, eine französische Angewohnheit, die nur zu begrüßen ist, fragte ich Christin, ob sie uns etwa schon gesucht habe. Sie antwortete darauf mit ja und erzählte, wenn angemeldete Gäste die vom Tanet kommen, nicht spätestens bis 18.30 Uhr angekommen sind, wird sie immer unruhig. Denn einmal war es schon passiert, dass ein Reiter sein Pferd am Tanet im Sumpf versenkt hatte. Ein anderes Mal war ein Pferd beim Abstieg zum schwarzen See den Hang heruntergerollt… In diesem Augenblick schmeckte der Aperitif dann doch nicht mehr so gut! Wir saßen dann noch sehr lange und verstanden uns mit den beiden sehr gut… 
Mario fragte uns, ob wir denn eine bayerische Stadt namens Straubing kennen würden. Wir waren sehr erstaunt. Mario hatte vor ca. 20 Jahren dort beim Aufbau einer Ziegelei gearbeitet. Übrigens ist Mario einer der Männer, die der ‚Brigarde vert‘, einer Art Naturschutzpolizei, die es in dieser Form nur in Frankreich gibt, angehören. Er und diese Brigard wurden auch schon in der Pferdezeitung ‚Cavallo‘ vorgestellt. 
Kurz und gut, an diesem Abend wurde es sehr, sehr spät…

6.Tag, Ritt um die Seen…

Der 6. Tag begann mit durchwachsenem Wetter: 
Von unserem Fenster aus konnten wir beobachten, wie dunkle Wolkenmassen aus den Bergen oftmals direkt auf uns zukamen, alles verdunkelten und dann doch weiterzogen. Es roch sozusagen nach SCHNEE!!
Also, erst mal Frühstück. Immer wieder das Wetter beobachten… 
Wie heißt es so schön: “Die Hoffnung stirbt zu letzt!“ …und sie starb! 
Meinen Overall angezogen (vielen Dank an Bernd Michael Schröder), Pferde zurechtgemacht, Handschuhe von Christine ausgeliehen, Tür aufgemacht… Schneetreiben…. ½ Std. gewartet…. Ruhetag…. 
…war auch nicht schlecht! So hatten wir Zeit Christin und Mario anständig auf den Wecker zu gehen. Den Pferden jedenfalls gefiel der Ruhetag sehr gut. Ich denke auch hier haben wir wieder (Reit-) Freunde fürs Leben gefunden. 

Anmerkung:
Ja, wir haben Freunde fürs Leben gefunden! Mittlerweile sind wir schon einige Male zu Besuch bei Mario und Christin gewesen. Mit jedem Besuch fühlen wir uns noch wohler, wir lernen immer viele nette Menschen kennen. Ja, das sollte auch der Sinn dieser Übung gewesen sein.
Dietmar (Juni 2006)

7.Tag, von Orbey Hautes Hutes nach Metzeral

Diese verdammten Abschiede: Wieder fiel es mir total schwer Adieu zu sagen. Kein Wunder. Ich wünsche Christin und Mario viel viel Glück für ihr Vorhaben, ihr Pferdeparadies weiter auszubauen. Also, Leute mailt die beiden ‚zu Tode‘ (der Hausmeister: Links folgen, so ich sie habe!). Besucht sie! Nehmt ihre Angebote an. Sie verdienen es!

Nun bei Sonnenschein (Tags zuvor war Schnee) verlassen wir Orbey. Schon bald sind wir Teil der Natur, der Vogesen. Bei wirklich schönem Sonnenschein geht’s, wie sollte es auch anders sein, über teils felsige Wege in Richtung grüner See (Lac vert)

Am grünen See die erste Überraschung: Es gibt Menschen in den Vogesen! Einige Schulklassen mit ihren Lehrern haben anscheinend Wandertag. Alle strahlen uns an, selbst die Lehrkräfte. 
Und wieder: sobald sie merken, dass wir Deutsche sind, sprechen sie in unserer Sprache. Von wegen französischem Nationalstolz… (der Hausmeister: ein Elsässer ist ein Elsässer, der fühlt sich weder als Franzose noch als Deutscher, sondern eben als Elsässer. Vergleichbar mit den Südtirolern)
Wir reiten den grünen See an und machen Fotos. Er ist befestigt und scheint ein kleiner Stausee zu sein. Sodann reiten wir wieder auf unsere Strecke nach Metzeral. 
Mario hatte schon etwas erwähnt, dass wir an Wasserfällen vorbeikommen würden. Tatsächlich halten wir den ersten kleinen Wasserlauf der den Berg herabkommt für diesen Wasserfall. Wir machen Bilder und wundern uns noch über den Ausdruck ‚Wasserfall‘. Weiter geht die Reise… da… die Wasserfälle. Na schon etwas ganz anderes!

Merke: Nicht jedes Wasser, das in der Natur vertikal von oben nach unten stürzt, ist ein Wasserfall. Wir haben streckenmäßig die Option die Wasserfälle weiter höher am Berg auf zwei Brücken zu queren. Aber nach den Erlebnissen der Vortage verzichten wir dankend. Es wird wieder interessant die GPS Geräte zu beobachten, da die Wege wieder massiv berauf gehen! Nun sind wir an der Talstation eines Skilifts. 
Nein, es ist nicht zu glauben: Ab auf die Piste (und das ohne Ski, sondern mit dem Pferd.) Der Weg führt uns tatsächlich auf der schneefreien sommerlichen Piste bergauf. Wir sammeln eine neue Erfahrung: Mit dem Pferd im Skigebiet. Wieder schrauben wir uns auf 1100 m. Am Lifthäuschen der Mittelstation machen wir Fotos und eine kleine Pause… Zeit zum Nachdenken… Eckos, der brave Kämpe grast neben mir… 
Er, der noch kaum vor einem Jahr dem Tode geweiht war. Seine Heuallergie war so schlimm, dass er (und ich kenne ihn wirklich sehr gut) wirklich nicht mehr viel Lebensfreude hatte, abgesehen von den nur noch 70 % Lungenvolumen! Bisher hatte ich an so Hokuspokus wie die Homöopathie nicht geglaubt, aber ich habe es selber erleben dürfen, daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die man mit Wissenschaft einfach nicht erklären kann! (Danke ‚Kräuterhexe‘ Bianca.) 
Also Alter, nicht sentimental werden. Es geht weiter. Über herrliche Wege – manchmal auch nicht ganz so herrliche. Am Gaschnikopf (wieder ein Skigebiet) geht’s auf abenteuerlichen Wegen zur Bergstation des Skilifts. Gleich hatte ich Christine wieder in Verdacht, hier irgendetwas ‚gedreht‘ zu haben. Aber alles o.k. Wir sind auf dem richtigen Weg. In Frankreich versteht man Wanderreiten etwas anders als bei uns! Das haben wir auch noch dazugelernt. 

Laut GPS haben wir nicht mehr weit nach Metzeral, zu unserem nächsten Quartier bei Richard. Nochmals romantische Pfade, die (mittlerweile) Abendsonne wärmt uns. Durch einen letzten Waldweg bergab und wir sind bei Richard. 
— Oh Schreck!!— 
Ein paar genervte deutsche Touris stehen rum und warten. Ein Mann mit asiatischen Gesichtszügen rennt auf dem Anwesen herum. Niemand da!! Da niemand kommt und wir (geschafft wie wir sind) auch nicht daran denken den Asiaten zu fragen, (später stellte sich heraus, der Teufelsbraten konnte englsch), machten wir das beste daraus. Wir lassen die Pferde auf eine kleine Hangkoppel. Nach über einer Stunde fährt ein Nissan Geländewagen auf das Anwesen. Ein grauhaariger Mann mit Zopf steigt aus. Es ist Richard. Hier in Frankreich scheint ziemlich alles anders zu sein. Richard hatte uns einfach ‚vergessen‚! 
Dafür eine Entschädigung: Eine Ferien-Wohnung vom Feinsten. Abends dann wieder die obligatorische Einladung mit unseren Gastgebern Abend zu essen. Dabei stellte sich heraus, dass der Mann mit den asiatischen Gesichtszügen aus Nepal kam, Koch ist, Sprachferien bei Richard verbringt und uns das Abendessen zubereitet. 
Es wurde wiedereinmal (!?!?) ein langer Abend mit gutem Essen, guten Gesprächen und der Einsicht, dass Europa nicht nur den Euro, sondern auch die Europäer braucht. 
Übrigens: Wer Richard kennt, weiß dass man ihm alles verzeiht, auch dass er uns einfach ‚vergessen‘ hat! Nach einem ausgiebigen Mahl, wackelten wir wiedereinmal Richtung Koje!

8.Tag, von Metzeral nach Rouffach…

Der Morgen begrüßt uns mit herrlichem Sonnenschein. Da wir in diesem schönen Ambiente hervorragend geschlafen haben, stehen wir voller Tatendrang auf. Heute verlassen wir wieder die Berge. Gott sei’s gedankt, realisieren wir diese Tatsache noch nicht. 
Wieder frühstücken wir mit unseren Gastgebern. Auch diesmal haben wir wieder ein Stück Frankreich in unser Herz geschlossen! Richard und sein nepalesischer Sprachgast beschließen uns noch ein paar Kilometer zu begleiten. Also zurück auf’s Zimmer, gepackt und zu den Pferden. Pferde putzen, satteln, aufrödeln! ‚The same procedure as everyday!‘ 
Auch Richard und sein Begleiter satteln ihre Mulis. Richard reitet ‚Ergun‘ ein Monstermuli mit ca 1,76 Stock!! Der Nepalese sattelt ‚Albertine‘ ein Minimuli mit ca. 1,10 Stock!! Don Quichotte und Sancho Pansa und bei all dem live dabei! Eigentlich geht das nicht in meinen Kopf: 
„Träume ich das alles, oder gibt’s das wirklich? Sind Richard, Jaqui, Michelle, Jean Luis, Mario, Christine und die vielen anderen real?“ 

Richards Stimme reißt mich aus meinen Träumen. Also los geht’s. Wir verlassen Pfeifferberg. Der Weg führt uns zuerst durch Metzeral. Eine kleine französische Stadt. Richard, der am Abend zuvor schon sehr grosses Interesse für unsere GPS-Geräte zeigte, testet Christine: An jeder Kreuzung lässt er zuerst Christine die Richtung sagen, bevor er dann zustimmend nickt! (Gott sei’s gedankt, funktioniert unser Garmin 12 XL perfekt wie immer) 
So steigen wir im 4 er Pulk wieder schöne Wege bergan. Wir reiten auf einem Gebirgszug parallel zu einem Tal. In Tal sehen wir die Ortschaft Munster, bekannt durch den nach ihr benannten Käse. 
Auf den Berggipfeln gegenüber sehen wir Schneefelder. Richard der in den 70ern Gras-Skiweltmeister war, erzählt, dass er und seine Frau dort früher in den Schneefeldern im August (!?!) trainiert hätten. Langsam nähern wir uns dem Punkt an dem uns Richard und sein Freund verlassen werden. Nach einem herzlichen Abschied fragt uns Richard dann, ob es diese GPS-Geräte in Frankreich auch gäbe und was sie kosten würden!!! Überzeugt – wir lachen. 
Von nun an geht es wieder alleine weiter. Richard hatte uns noch darauf aufmerksam gemacht, dass hier in den Bergen Viehwirtschaft betrieben wird und somit eventuell eingezäunte Weiden zu durchqueren sind. Plötzlich war es dann soweit. Wir standen vor einem Drehkreuz, wie wir es von U-Bahn Stationen her kennen. Was tun sprach Zeus! Also stieg ich ab, und kam ganz schnell dahinter, dass man das ganze Ding ausheben konnte, dann mit den Pferden durch und wieder hineingehoben! Darauf muß man kommen! (Anm. von Petra: Man merkt du musstest noch nie mit dem Kinderwagen in den Netto oder die Norma [Hohohoho, rofl, das saß… / der Hausmeister]) 
Also weiter im Plan… plötzlich jedoch sahen wir eine Herde Kühe auf uns zukommen! Was sollte uns noch alles passieren? Unsere Pferde sind an alles, aber nicht an Kühe gewohnt – und die Kühe sahen zum ersten Mal in ihrem Leben Pferde! Schlussendlich akzeptierten Nikolas und Eckos die Tatsache, mit den Kühen auf einer Weide zu sein. So durchritten wir die Weide. (Natürlich auf einem Weg!!) Wie zur Belohnung schloß sich an die Weide das Gasthaus Rotenbrunnen an. Hier packten wir die Gelegenheit beim Schopf: Pferde angebunden, Essen und Wein gekauft und im Sonnenschein der Berge alle Viere gerade sein lassen… 
In Rotenbrunnen lernten wir noch einen sehr netten Franzosen aus dem Departement Lothringen kennen, der uns dann fotografierte. Auch er bemühte sich deutsch zu sprechen. Danach folgte wieder der Aufbruch. Der letzte Punkt in den Bergen war dann Strohberg. Ab hier ging’s nur noch bergab. Man stelle sich vor, stundenlang bergab. Am Ende hatten wir wieder 1000 Höhenmeter hinter uns gebracht. Das Rheintal erreichten wir dann in Orschwir. Eine nette kleine Weinstadt. Nun ging’s wieder in der Ebene nach Rouffach, unserer Ausgangsstation. Eigentlich war es bedrückend wieder in der Hektik der „Zivilisation“ gelandet zu sein. 
Doch der Empfang bei Bernard und Marie-Claire war mehr als eine Entschädigung: Des Abends wurde dann mit vielen, vielen Freunden gegrillt. Es wurde wieder ein langer Abend…… Im Laufe des Abends wurden wir dann noch zur Einweihung einer benachbarten Hengst-Station für unserem Abreisetag eingeladen. 
Für uns eine große Ehre.

9.Tag, Weinprobe in Soultzmatt

Für den Samstag beschlossen wir kurzfristig eine Einkaufstour in Frankreich zu machen. Wein, Käse, Salami und andere Spezialitäten standen auf unserem Plan. Da wir am Abend zuvor beim Grillfest ein nettes Ehepaar à Cecille und Francis, kennengelernt hatten, und Cecille einen Geheimtip wusste, fuhren wir zur Weinprobe nach Soultzmatt. 
In der Kellerei „A.–R Klein et Fils“ kosteten wir verschiedene elsässische Weinspezialitäten. Wir lernten sehr viel über Wein. Für Leute die diese Gegend besuchen, ein absolutes Muß!!
Oder wusstet ihr, dass der Pinot Noir eigentlich ein Weißwein ist, der durch die Art der Verarbeitung eine rose Farbe bekommt? 
Anschließend ging’s noch in ein Einkaufszentrum bei Colmar. Gigantisch! Selbst Weltenburger Helles gab es zu kaufen. Der Spruch: „Leben wie Gott in Frankreich“ ist nicht weit hergeholt. Nach dem Einkaufs-Streß abends in Rouffach wieder das obligatorische Zusammensitzen und Feiern (gab es keinen Grund dazu, machte man sich einen Grund!) Die Tage vergingen viel zu schnell. Übrigens kamen Cecille und Francis abends mit einem großen Kuchen. Aber davon später an anderer Stelle. (->Distanzritt rund ums Mindeltal, ist aber noch nicht fertig, [treuguck zu Didi]) 

10.Tag, unser Abreisetag

Eigentlich wollten wir morgens schon abreisen. Aber nach der netten Einladung, die Einweihung der benachbarten Hengststation mitzufeiern, warfen wir die Abfahrtspläne um und entschlossen uns erst am frühen Nachmittag loszufahren. Wir bereuten es nicht. 
Bei Bernard strömten dann immer mehr Menschen und Pferde auf den Hof. Alsbald gruppierten wir uns, und auf ging’s nach Rouffach! 
Dort angekommen, unzählige Pferde, Reiter, Kutschen, viele Offizielle, vom Bürgermeister bis zum Landrat etc. Aber auch viele bekannte und liebgewordene Menschen: Richard, Mario und natürlich Cecille und Francis (leider ohne Pferde, dafür aber mit Fotoausrüstung) 
Dann ging’s los: Von Feuerwehr und Polizei begleitet zum Rathaus. Zuerst der Umzug durch die schöne Innenstadt. Danach in Formation zur Hengststation. Dort angekommen, waren die Uhrzeiger schon viel zu weit gewandert. Leider konnten wir die Festlichkeiten nicht mehr besuchen. Deutschland und die Rötelbergranch warteten auf uns. Auch unsere treuen Helfer, die in unserer Abwesenheit die Bürde der Pferdehaltung übernahmen, werden höchstwahrscheinlich froh gewesen sein unseren Transit wieder „herumdieseln“ zu hören! 

Unser Dank gilt Antonia, Brigitte, Ivonne, Margit, Michaela, Rudi, Susanne und allen anderen Rötelbergern (Hi Falti und Sabine!), die uns wieder einmal unterstützt haben wo sie nur konnten. 
Der Abschied von Frankreich, seinen Menschen, seiner Lebensart fiel uns sehr, sehr schwer. (Anm.d.Hausmeisters: Ich kenn das, schon kurz hinter der französischen Grenze scheint die Uhr anders zu gehen, wichtiges unwichtig, unwichtiges lebenswert!) 
Die Heimfahrt (wieder ohne Autobahn) war sehr gut. Wieder 7 Stunden (Danke Ford Transit)

Fazit …und Ausblick!

Wer wirklich Land und Leute mit (s)einem Pferd kennenlernen will, kommt um diese Tour nicht herum.
Mehr Entspannung, Spaß, neue Eindrücke, das alles in grandioser Natur, gepaart mit gutem Essen, hervorragenden Weinen und netten Menschen kann ich mir kaum vorstellen. 

Aus diesem Grunde planen wir im Jahr 2004 eine entschärfte(!) Version dieses Rittes, für alle diejenigen die dieser Bericht angesprochen hat. 
Wer es selbst probieren will, kann uns auch mailen. Wir werden versuchen kostengünstig für euch alles so aufzubereiten, dass es nicht in ein unübersichtliches, gefährliches Abenteuer ausartet!
Last but not least für alle die bei meinem Bericht ins Träumen gekommen sind, schreibt mir eine Mail wie es euch gefallen hat. Würde mich sehr darüber freuen. 

Dietmar (sockE)

P.S.: Da ich ein absoluter Enthusiast bin, gehen mir zur Zeit die Schlösser der Loire und vielleicht noch die Atlantikküste von Biarritz nach La Rocchelle durch den Kopf! Na ja……

Anmerkung: Leider hat´s bis jetzt noch nicht geklappt! Organisatorische Probleme (wie bekommen wir mehr als 2 Pferde auf einmal ins Elsass!!) hindern uns bis dato die Tour für unsere Reiter anzubieten.
Wir arbeiten mit Hochdruck an diesem Problem in Form eines Spezialtransporters.
Dietmar (Juni 2006)

Der Huf

Beschleunigungsbetrachtungen an der Hornkapsel
Durchgeführt wurden die Beschleunigungsuntersuchungen von der Universität Utrecht.

Verwendete Hufbeschläge:

Hippoflex-Kunstsoffbeschlag (Firma CERA, Kaufbeuren)
Der Kunststoffhufbeschlag (Gewicht 166 g, Dicke 14 mm) ist ein flexibler Polyurethan-Beschlag. Der Grundgedanke bei Form und System dieses Beschlages ist, den Huf ähnlich dem Barhufläufer zu belasten. Das heißt, die drei Teile Tragwand, Sohle und Strahl werden als tragende Elemente herangezogen. Die Beschläge sind mit 3 Aufzügen (Kappen) versehen, um die auf die Nägel wirkenden Kräfte zu reduzieren. 

Traditioneller Eisenbeschlag ((Firma MUSTAD-Industrie-Eisen, maschinell vorbereitet, wie üblicherweise verwendet) Gewicht 475,3 – 520,30 g, Dicke 10mm 

Keinen Hufbeschlag (Barhuf)
Hierbei trabt das Pferd ohne Beschlag, wie es sich natürlicherweise bewegen würde. 

Versuchsaufbau

Es wurden 12 untersucht. Wesentlichster Faktor bei der Pferdeauswahl war der, dass sich die Pferde in der Art der Bewegung sehr ähneln mussten.
Nach dem Vorbereiten der Hufe wurde je nach Messabschnitt, ob für Eisen-, Barhuf- oder Kunststofflauf, eine Aluminiumplatte an einer definierten Stelle des linken Vorderhufes angebracht, die Platte, an der später die Messeinheit befestigt wurde. Der Beschleunigungs-aufnehmer verfügt über drei Messpunkte, die die Beschleunigungen in horizontaler (x), vertikaler (y), und diagonaler (z) Richtung misst. Für die Untersuchungen wurden nur die Werte in x- und y-Richtung separat erfasst und dargestellt. 
Am Bildschirm waren die Beschleunigungskurven in den drei beschriebenen Richtungen x, y, und z sichtbar und wurden in der Beschleunigungseinheit m/s² angegeben. Die geforderte Messdistanz betrug 10 m, die Strecke war im Trab mit 3,5 m/s zu überwinden. 
Es wurden Messungen mit 12 Pferden unterschiedlichen Alters durchgeführt. Jedes Pferd wurde mit jeder der drei Beschlagsvarianten gemessen. Es mussten von jedem Pferd pro Beschlagsart mindestens 6 korrekte Messungen vorliegen. 
Alle Messungen wurden nacheinander durchgeführt, d.h. jedes Pferd durchlief die Messstrecke nacheinander mit allen drei Beschlagvarianten.

Ergebnisse

Es wurden für die Auswertung nur die Maximalbeschleunigungen in der Vertikalen (x) und Horizontalen (y) herangezogen, da sie das anschaulichste Ergebnis über auftretende Stöße und das Gleitverhalten liefern. Die drei unterschiedlichen Hufbeschläge wurden varianzanalytisch unter Berücksichtigung wiederholter Messungen verglichen. „Hufbeschlag“ und „Messungen“ waren abhängige Variable. 
In Tabelle 1 sind die Maximalbeschleunigungsamplituden in der Vertikalen angegeben, d.h. dieser Wert beschreibt die Maximalstöße, die das Pferd direkt vertikal auf die Hornkapsel erfährt. 
Der paarweise Vergleich der drei unterschiedlichen Hufbeschläge zeigt, dass die Mittelwerte der maximalen vertikalen Beschleunigung beim Kunststoffhufbeschlag bedeutend niedriger liegt, als dies bei einem traditionell geschmiedeten Hufeisen der Fall ist. Verglichen mit dem unbeschlagenem Huf, ist die maximale vertikale Beschleunigung beim Kunststoffbeschlag immer noch deutlich niedriger. Daraus folgt, dass bei den verwendeten Kunststoffhufbe-schlägen die Amplitude der vertikalen Beschleunigung bedeutend niedriger ist als beim Barhuf und bei traditionell mit Eisen beschlagenen Hufen.

Tabelle 1: Mittelwerte der Beschleunigungsamplituden in der Vertikalen

BeschlagMittelwertStandardabweichungWertebereich
Stahl  688 m/s2  293 266 – 1433 m/s2 
Kunststoff 343 m/s2  251 51 – 1461 m/s2  
Barhuf 504 m/s2  219 163 – 1149 m/s2  

In der Tabelle 2 werden die Maximalbeschleunigungsamplituden in der Horizontalen dargestellt, die horizontalen Beschleunigungen stellen das Gleitverhalten der einzelnen Beschlagsvarianten dar. Das bedeutet, je niedriger der Beschleunigungswert ist, desto mehr gleitet der Huf auf Asphalt. Der paarweise Vergleich der drei unterschiedlichen Hufbeschläge zeigt, dass die Mittelwerte der maximalen horizontalen Beschleunigungen des Kunststoffhuf- beschlages verglichen mit den traditionellen Beschlägen wesentlich niedriger ist. Vergleicht man die bei Kunststoff auftretenden Maximalbeschleunigungen mit unbeschlagenen Hufen, so sind die auftretenden Maximalbeschleunigungen bei Kunststoff mit der Signifikanz von 0,002 immer noch deutlich geringer. Das bedeutet, dass bei Verwendung von Kunststoffhuf- beschlägen die am Huf auftretenden horizontalen Beschleunigungen deutlich niedriger sind als bei traditionellen hufeienbeschlagenen und unbeschlagenen Hufen.

Tabelle 2: Mittelwerte der Beschleunigungsamplituden in der Horizontalen

BeschlagMittelwertStandardabweichungWertebereich
Stahl  206 m/s2  7730 – 529 m/s2
Kunststoff 205 m/s2  63 
27 – 440 m/s2
Barhuf 202 m/s2  124 32 – 582 m/s2 

Diskussion der Ergebnisse

Nur wenige Untersuchungen an Pferden wurden mit Beschleunigungsaufnehmern durchge-führt, um den kinetischen Bewegungsablauf zu untersuchen. Die in Utrecht durchgeführte Untersuchung belegt, dass es möglich ist, die auftretenden Beschleunigungen an der Hornkapsel beim Auffußen während des Trabs sehr genau aufzuzeichnen. Die Gesundheits- schäden, verursacht durch ungedämpfte stoßartige Beanspruchung, könnten dann reduziert werden, wenn man auf Oberflächen reitet, die diese anfängliche stoßartige Beanspruchung es Hufes absorbiert. (BARREY et al., 1991, S. 106) Wenn man jedoch davon ausgehen muss, dass bei der Pferdenutzung in verschiedensten Bereichen nicht immer mit Bedingungen gerechnet werden kann, die für die Pferdegesundheit optimal sind, liegt der Gedanke nahe, das Stoßabsorptionsproblem über den Beschlag zu lösen. Das bedeutet, dass ein Kunststoffhufbeschlag sich gerade für Pferde eignet, die sich vermehrt auf harten und steinigen Böden bewegen. 
So liegt der Mittelwert der Maximalvertikalbeschleunigung beim mit Kunststoff beschlagenen Pferd auf Asphalt bei 343 m/s² (siehe Tab. 1). BARREY et al. (1991) ermittelte, dass ein auf Schotter trabendes, mit Eisen beschlagenes Pferd eine Beschleunigung von 372 m/s² auf die Hornkapsel erfährt. Das heißt, dass der verwendete Kunststoffhufbeschlag die am Huf auftretenden Beschleunigungen reduziert. Das mit Kunststoff beschlagene Pferd läuft somit auf Asphalt gleich komfortabel wie das mit Eisen beschlagene, auf dem doch weicheren Schottergeläuf trabende Pferd. (BARREY, 1991, S. 104-106) 
Dass die Wertdifferenz zwischen Kunststoff und Eisen sehr hoch sein würde, war zu erwarten. Was jedoch nicht erwartet wurde, ist die Tatsache, dass die Maximalbeschleunigungen beim unbeschlagenen Pferd höher liegen als bei den mit Kunststoff beschlagenen Pferden, wie im Vergleich der beiden Mittelwerte ersichtlich ist (siehe Tab. 1,2). 
So kann zu den Maximalbeschleunigungen in vertikaler Richtung (siehe Tab. 1) beurteilend festgestellt werden, dass der Eisenbeschlag die Belastungen auf die Gliedmaßen materialbedingt verstärkt. Der Kunststoffhufbeschlag hingegen absorbiert die beim Lauf auftretenden Stöße noch besser als ein unbeschlagenes, d.h. ein in seinem natürlichen Zustand befindliches Pferd. 
Die Ergebnisse in der Horizontalrichtung zeigen noch einen deutlicheren Unterschied zwischen den einzelnen Beschlagsvarianten (siehe Tab. 2). Die Horizontalbeschleunigung stellt im Prinzip das Gleitverhalten der verschiedenen Beschläge auf Asphalt dar. Wie aus der Tabelle 2 ersichtlich, liegen der Barhuf und er Eisenbeschlag wertmäßig gleich, d.h. auch das Gleitverhalten ist beim frisch mit Eisen beschlagenen Pferd nahezu identisch zum Barhuf. Der verwendete Kunststoffhufbeschlag gleitet kurz nach dem Beschlag auf Asphalt mehr als die beiden anderen Varianten. Es wird angenommen, dass dieser doch gravierende Unterschied beim Kunststoffhufbeschlag auf die spritzgusstechnisch nicht zu vermeidende Spritzhaut zurückzuführen ist, die nach kurzer Zeit jedoch abgelaufen ist. Beim Eisenbeschlag ist zu vermuten, dass kurz nach dem Beschlag das Pferd nur auf den über den Beschlag überstehen-den Nägeln läuft. Durch die so auftretende starke Punktbelastung gleitet der Huf weniger, als dies nach dem Ablaufen der Nägel der Fall wäre. Speziell für diesen Bereich sollen die Unter-suchungen in Utrecht noch fortgesetzt werden, um die an gestellten Überlegungen zu bestätigen oder zu widerlegen.
Die Gesundheitsschäden, verursacht durch die ungedämpfte stoßartige Beanspruchung, könnten verringert werden, wenn man einen Hufbeschlag wählt, der diese anfängliche stoßartige Beanspruchung des Hufes absorbiert. Wenn man die in der Studie ermittelten Ergebnisse mit den Erkenntnissen aus Laufschuhtests in der Humanmedizin vergleicht (ERSSON,1996, S.1), so ermöglicht die Dämpfung des Hufaufpralls mit einem elastischen Hufbeschlag und eine weiche Bahnoberfläche die Reduktion von Gesundheitsschäden. Auch könnten dadurch orthopädische Schäden durch Überbelastung der Hufbeine vermieden oder eingeschränkt werden. (BENOIT et al., 1993, S. 113)
Aus diesem Grund findet der Kunststoffhufbeschlag vermehrt Einsatz bei Distanz- und Fahr- pferden, die nutzungsbedingt viel Asphalt als Geläuf vorfinden. Diese Gruppe von Sportpferden kann somit die materialbedingten Vorteile des Kunststoffhufbeschlages am besten nutzen. Auch Pferde, die bereits unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen stehen wie Arthrosen und andere Gelenkerkrankungen, können von der beschriebenen Stoßdämpfung profitieren und so ihre Reitnutzung erhalten. Pferde, die meist auf weichen Untergründen bewegt werden, können die dämpfende Wirkung des Kunststoffs kaum nutzen. Für sie ist lediglich das geringere Gewicht ein Faktor, der sich positiv auf den Bewegungsapparat auswirkt. 
Die in Utrecht durchgeführte Studie zeigt, dass der verwendete Kunststoffhufbeschlag auftretende Stöße an der Hornkapsel reduziert. Es kann somit vermutet werden, dass bei der Verwendung eines Kunststoffhufbeschlages der Bewegungsapparat geschont und somit eine längere beschwerdefreie Nutzung des Pferdes wahrscheinlicher wird.

Wer es noch genauer nachlesen möchte und auch das dazugehörige Bildmateriel sehen möchte, der sollte die „DISTANZ AKTUELL“, Ausgabe III/2003, Seite 28-29 lesen, wo dieser Sachverhalt ungekürzt zu lesen ist. 

4-Tages-Ritt n den Oberpfälzer Wald

(erlebt und beschrieben von Heidi Loidl)

Teilnehmer:

Savana: Lisa Gaßner 
Nora: Andrea 
Eckos: Karin Schmidbauer 
Nikolas: Christine Holzenbecher
Fedora: Heidi Loidl 
Naddel: Michaela Hammerl
Nadir: Antonia Widmann

Von Schambach nach Dürnstetten, ca. 23 km, 5-6 Std.-Ritt

Am Donnerstag, den 01.08.2002 trafen wir uns alle auf der Rötelberg-Ranch. Nach einem gemeinsamen Frühstück holten wir die Pferde von der Koppel. 
Unsere Pferde mussten sehr viel Geduld aufbringen, denn was wir alles rumputzten und dann vor allem an Gepäck verstauten. Nikolas war am meisten betroffen (Pack-Esel.) 
Gegen 11.30 Uhr, nachdem Dietmar noch ein Erinnerungsfotogemacht hatte, ging´s dann los…. 
….die 7 Pferde gaben schon ein tolles Bild ab! 

Als wir im Wald einen Hang hinunterreiten mussten, wollte Nikolas nicht so recht. Also ging Fedora voraus. Unten angelangt kamen wir vor das nächste Hindernis: Ein schmaler Wassergraben mit allerdings ein bisschen steiler Böschung. Diesmal traute sich Nikolas als erster! Naddel sah sich das Ganze eine Zeitlang an, ging dann aber ebenfalls ganz brav darüber. Aber Nora gefiel das Ganze überhaupt nicht, während sich Savana problemlos drauf los marschierte. Überhaupt nicht aufhalten ließen sich Eckos und Fedora! Antonia holte sich nasse Füsse weil sich Nadir sich ein wenig anstellte… 
Als letzte kam Nora und wieherte schon ganz aufgeregt, da ja alle anderen bereits auf der gegenüberliegenden Seite standen während sie ganz alleine zurückbleiben musste. Wir dachten, wenn wir ein Stück weiter gingen, käme Nora von alleine. Von wegen, nichts da! Also setzte sich Christine auf Nora und ritt quer durch den Wald am Bach entlang. Ich ritt mit Fedora auf der anderen Seite entlang, jedoch konnte ich Christine mit Nora manchmal nicht mehr sehen! Aber hören konnte ich sie auf jeden Fall: „Hey i bin fei a no da….“ 
Wir sichteten ein kleines Brücklein, das jedoch nicht sehr stabil erschien. Also ritten wir noch ein Stückchen weiter und auf einmal war Christine verschwunden. Ich ritt um einen kleinen Bogen als ich auf einmal Noras Köpfchen hinter einem Busch hervorlugen sah. 

Da wir etwas Zeit verloren hatten, galoppierten wir entlang einer langen Wiese. Das war herrlich! Im Saaler Industriegebiet mussten wir über die große Donaubrücke. Für die Pferde überhaupt kein Problem. Savana war total erstaunt, als unter ihr ein Boot auftauchte. Sie musste vor lauter Nervosität stehen bleiben und ihr Markenzeichen (Schiss, zu Hochdeutsch: Stoffwechsel-Endprodukt) hinterlassen. Dann machten wir einen Abstecher ins ‚Frauen-Häusel‘, wo wir uns eine Brotzeit gönnten. Von dort aus waren es noch ca. 3 km bis zur nächsten Station, die wir dann schnellen Schrittes zurücklegten. 

In Dürnstetten sahen wir dann ein Wildgehege. Unsere Pferde waren ganz fasziniert von den vielen wedelnden Schwänzen. Wie angewurzelt blieb Naddel stehen, starrte das Wild an und startete dann im Trab nach vorne. Fedora und Savana waren noch am Staunen, während Naddel wie der Wind angetrabt kam, die Ohren spitzte und die Augen aufriss, dann ihren Schweif hob und stehenblieb, dann jedoch wie der Wind zu den anderen nach vorne sauste…
…Fedora und Savana natürlich hinterher! 

Dann ritten wir in den Hof der Fam. Rainer in Dürnstetten ein. Von dem Sohn der Hausherrin wurden wir sehr nett begrüßt. Wir versorgten die Pferde und machten dann mit der Hausherrin einen Hofrundgang. Es begrüssten uns 4 Jack-Russel, 1 Mischling und ein wunderschöner, weißer amerikanischen Schäferhund. Der englische Reitstall bestand aus 57 Pferden. 
Darunter waren: 6 Hengste, 4 Friesen, viele Hannoveraner und Bayer.

Endlich konnten wir uns kultivieren. Das heißt, wir gingen zu dritt zum Duschen. Als wir gegen 23:00 Uhr in unser Nachtlager (Reitstüberl) wanderten, ging es Andrea nicht so gut. Wir waren alle steinmüde und schliefen auch bald. 
Nur Michaela redete die ganze Zeit, denn sie musste sich ja um Andrea kümmern. Ich erinnere mich noch daran, dass Michaela eine Cola aus dem Automaten herausließ und der blöde Kasten dann die ganze Nacht lief…. 

Handpferde

Von Dürnstetten nach Neuried /Birk, ca. 37 km, 7-8 Std.-Ritt

…unsere Pferde bekamen am Morgen was zu futtern. 
In der Nacht hatte es geregnet. Eine ältere Dame meinte dann, dass unsere Pferde jetzt wenigstens sauber seien. Das Frühstück war Spitze! Katze und Hund leisteten uns Gesellschaft. 
Gegen 10:30 Uhr ritten wir dann los. Das Wetter wurde immer schöner. Bei Alling überquerten wir die schwarze Laaber und ritten ein Stück flussabwärts… 
…nach einigen 100 Metern fühlte sich Savana wie zu Hause, da wir uns auf Serpentinen den Berg hinauf schlängelten. (Thurn und Taxis Wald.) Der Wald war sehr romantisch. 
Wir mussten auch durch eine Bahnunterführung, die offenbar sehr gefährlich war, da Nikolas erstmal stehen blieb! Alle anderen marschierten erstklassig durch. 
Als wir aus dem Wald herauskamen, sahen wir schon die Naab, der wir flussabwärts folgten. Fedora ging ganz anständig voraus…. 
Nebenbei gesagt: Was ich noch nie gehört hatte, war das Knistern von trockenem Getreide! 

Anschließend führten wir die Pferde über eine hölzerne Brücke. Drüben angekommen machten wir in Mariaort kurze Rast. Dann ging´s wieder einen Berg hinauf, über ein Stoppelfeld, welches wir in einem kurzen, gemäßigtem Galopp überquerten. Am Berggipfel angelangt, sahen wir bis nach Regensburg. 
Zufällig kam dann ein Ehepaar vorbei, die eine kleine Wanderung machten. Christine fragte den Herrn höflich, ob er nicht so nett sei und ein Foto von uns allen machen könne. Wir stellten uns dann so auf, dass der Regensburger Dom im Hintergrund war. Der Herr meinte, wir sollten alle ‚Spaghetti‘ sagen, denn dann lachen wir alle schöner, als wie bei ‚Ameisenscheiße’…. 
Anschließend ritten wir neben Maisfeldern, aus denen ein kleiner Rehbock hervorschoß. Hinter den Maisfeldern fuhr ein Traktor, der den Rehbock aufgescheucht hatte, so dass dieser uns zuerst gar nicht bemerkte! Als wir kurz vor ihm standen nahm er uns erst wahr und wusste vor Schreck nicht wo er hinlaufen sollte. 

Allerdings hatten wir auch einen kleinen Zwischenfall: Als wir über ein Stoppelfeld galoppierten, in dem eine kleine Senke war, hob Naddel noch zusätzlich einen kleinen Hobberer mit ihrem Hinderteil….
…ich sah dann nur Naddel an uns vorbeisausen, jedoch ohne Michaela! Wir hielten natürlich sofort an und Naddel lief gleich zu Christine. Michaela war außer ein paar Kratzern vom Stoppelfeld nichts passiert. 

In Adlersberg durften wir in eine große Wiese. Wir waren schon alle so geschafft, zumal es auch ziemlich heiß war. Gegen 15:00 Uhr ging’s dann weiter. Die Strecke ging nun oft durch Wald, in dem es sehr angenehm zu reiten war. Michaela ging es nicht so gut. Naddel schaukelte immer von rechts nach links und Michaelas Kopf hing schon verdächtig nach unten…. 
Karin sagte dann: „Hey, Michaela nicht schlafen!“
Michaelas Kopf ging schlagartig in die Höhe und es kam zur Antwort: „Ich schlaf doch gar ned!“ 
Wir mussten dann ein Stückchen auf der Straße reiten und Michaela war kreidebleich. So hielten wir an. Nach 5 Minuten wollten wir weiter, aber Michaela war nicht mehr dazu fähig! Schließlich hielten wir ein Auto an. Eine junge Frau mit Mann und 2 Mädels hinten drin, die ebenfalls gerade vom Reiten abgeholt wurden, nahm uns gleich mit. Christine und Karin nahmen unsere Pferde (Naddel und Fedora) als ‚Handpferde‘ mit. 

Michaela und ich fuhren zu unserer 2. Station nach Neuried zu Familie Birk. Allerdings hielten wir vorher noch kurz bei der Frau zu Hause an, da sie noch schnell was erledigen musste. Sie gab uns ein Aspirin . Im Auto schlief Michaela ein wenig. Zumindest soweit es ging, da die junge Dame ziemlich einen rasanten Fahrstil hatte…. …ca. 10 Minuten später waren wir bei dem Westernreitstall angelangt. Während ich mich nochmal bedankte, lag Michaela schon auf dem Pflaster. Gott sei Dank war schon ein junges Mädchen zur Stelle und half Michaela beim Aufstehen. Als wir dann in unser Zimmer im Keller gingen, konnte sich Michaela nicht mehr zusammenreißen und … na ja, musste sich auf den Fliesen im Gang dann entleeren (der Hausmeister: Sie hat sich das Essen nochmal genau durch den Kopf gehen lassen…). 
Ich zog ihr die Schuhe und Chaps aus und sie legte sich ins Bett. Dann machte ich ihre Schuhe sauber und wollte noch fragen ob sie eine Kopfschmerztablette möchte, aber Michaela schlief schon wie ein Murmeltier. Draußen sah ich den Westernreitern zu und ca. ½ Std. später kamen auch die Anderen. Pferde und Reiter waren fix und foxi! 
Wir bekamen ein spitzenmäßiges Abendessen! Die Zimmer waren ebenfalls erstklassig. Jeder hatte sein eigenes Bett… 
Michaela ging es auch schon wieder einigermaßen, denn um 21:00 Uhr fiel ihr ein, dass sie doch noch Hunger hat und ging mit Christine nach oben. Als sie wieder runterkamen hatte Michaela schon wieder rote Bäckchen und redete wie ein Wasserfall…

Von Neuried nach Reuting (Zielort), ca. 20 km, 4 Std.-Ritt

Das Frühstück war sehr gut und reichlich! Zur gleichen Zeit, als wir unsere Pferde startklar machten, fand auf dem Reitplatz eine Unterrichtsstunde statt. Unsere Pferde waren ebenso erstaunt wie wir: Bei 5 Teilnehmern, die wir sahen, ritten die Pferde mit den Reitern und nicht umgekehrt, wie es eigentlich sein sollte… 
Ein junges Mädchen begleitete uns ein Stück in unsere Richtung. Unserem Ziel ‚Reuting‘ waren wir schon sehr nahe. 
Gegen 13:00 Uhr, pünktlich zum Mittag, kamen wir bei Franz und Bianca an. Wir wurden mit einem Wurstsalat, an dem wir uns ‚dappig‘ (Hochdeutsch: er war sehr gut) essen konnten, herzlich begrüßt. Es gab auch noch Kaffee und Kuchen. Zu guter letzt kam Franz mit einem Verdauungsschnaps, dem ‚Bärwurz‘. Daraufhin überkam mich die Müdigkeit und wir hingen alle für ca. 1 Std. herum wie ein ‚Schluck Wasser in der Kurve‘. Gegen 16.00 Uhr machten wir uns dann auf, zu einem Fischweiher. Wie der Blitz waren Franz mit Britty und Bianca mit Nico im Wasser. Nikolas, Savana, Eckos, Nadir und Naddel folgten. Ein halbe Stunde später folgten auch die beiden ‚Damen‘ Fedora und Nora. 

Abends waren wir ca. 30 Leute und es gab eine gute Gulaschsuppe. Einige schliefen in der Pferdebox, Lisa und ich im Pferdehänger. 

Reitunterricht anderswo…

Letzter Tag

Wir ritten hoch zu einer Burg-Ruine. Die Wege dorthin erinnerten mich an Südtirol. Savana fühlte sich sichtlich wohl. 
Anschließend ritten wir am Regen entlang. Es war ein schmaler Pfad und die Äste hingen tief von den Bäumen runter, so dass wir uns auf unsere Pferde legen mussten, um nicht an den Bäumen bzw. Ästen hängen zu bleiben. Ich kam mir vor wie ‚Indiana Jones‘ denn im Flussbett lag noch leichter Nebel…. 

Es war ein wunderschöner Wanderritt!

Professionelle Reiter!?

Vorwort

Dieser Artikel ist im Jahre 2000 erschienen. Die Problematik also weder neu, noch eine ‚Zeiterscheinung‘!

Auch ein Quali-System, wie es momentan im Gespräch ist, schützt nicht vor krankem Ergeiz und Geldgeilheit!

Deswegen, und nur deswegen, weil wir mit dem, was sich in der Disztanzreiterszene mittlerweile abspielt, haben wir uns genötigt gesehen, nachfolgenden Artikel, geschrieben von einem ehemaligem Weltspitzen-Reiter, aus der ‚Klamottenkiste‘ rauszuholen.

Nachdenken und Schlüsse ziehen muß der Leser jedoch selber…

Ist es möglich, 160 km mit mehr als 21 km/h zu reiten? 

Von Sergio Tommasi und Lara Rigato (Italien) [aus Distanz Aktuell]

Vor etlichen Jahren bekamen wir ein amerikanisches Buch über Distanzreiten in die Hände. Es war 1993- und wir waren gerade in den Sport eingestiegen. Wir waren von diesem Buch sehr beeindruckt, in dessen Vorwort ungefähr dieses stand: „Dieses Buch ist den Pferden gewidmet, die am 13. Juni 1987 beim Catoosa-„Selbstmord“-Rennen in Oklahoma starben, durch die Unwissenheit ihrer Reiter. Möge nie wieder ein Pferd so leiden müssen wie diese.“ (America’s Long Distance Challenge von Karen Paulo). 
Einige Jahre sind seither vergangen, aber es scheint, dass niemand diese Worte je gelesen hat. Viele weitere Pferde sind bei Distanzrennen gestorben, für manche wäre der Tod so und so gekommen, bei vielen anderen war es die Schuld ihrer Reiter. 
Der Hauptgrund für diesen „Genocid“ ist die Geschwindigkeit, in der diese Rennen geritten werden. Wenn man ein Pferd über seine Grenzen hinaus treibt, kann seine Bereitwilligkeit zum Tod führen, bevor wir merken, was passiert. Wir sprechen über bestens trainierte Pferde, die so sorgfältig vorbereitet wurden, wie man das mit einem Auto für ein Formel-I-Rennen machen würde. Bei diesen Ritten wird nichts dem Zufall überlassen. 
Bei einem Hundertmeiler, der kürzlich stattfand, dessen Punkte für den Weltcup zählten (mit einem Preisgeld von US$ 400.000), erreichte der Sieger das Ziel nach 7:49 h mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 21 km/h. Das ist wahrscheinlich ein neuer Weltrekord. Jeder, der schon an Distanzrennen teilgenommen hat, wird verstehen, was es bedeutet, einen so hohen Durchschnitt zu halten. 
Wenn man einrechnet, dass man zwischendurch auch stehen bleibt, um das Pferd trinken zu lassen, so bedeutet das, dass man teilweise über 30 km/h reiten muß. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Pferde zu Beginn des Rennens noch frisch sind und ihre Leistung während des Rittes nachlässt, dann erreicht man teilweise sogar 40 km/h. Fast wie auf der Rennbahn … Nur dass sie nicht auf einer Rennbahn sind und die zurückgelegte Strecke 100 Meilen beträgt. 
Wie ist das möglich? Beachten wir einige Punkte. 1986 gewann Cassandra Schuler mit „Shikos Omar“ die WM in Rom in 10:50:30 h, 1988 gewann Becky Hart mit ihrem legendären „R. O. Grand Sultan (Rio)“ die WM in Fort Valley, Virginia, in 12:51:11 h. 1990 war es wieder Becky Hart, noch immer mit „Rio“, in Stockholm, einer großteils flachen Strecke, in 10:33:29 h. Jetzt ist die Zeit, mit der man einen Hundertmeiler gewinnen kann, um 3 Stunden kürzer geworden. Hart würde jetzt wohl unter den letzten sein. Heißt das, dass wir noch besser werden können? 
Es ist ihre Entscheidung. Es gibt zwei Möglichkeiten. Wir haben viele Artikel in Spezialmagazinen und im Internet über das Training von Distanzpferden geschrieben und darüber, wie wir es machen. Wir reiten kurze Trainingsstrecken jeden zweiten Tag und einen langen Ritt am Wochenende. Dazu machen wir ein bisschen Dressurarbeit, und wir achten besonders auf den Boden und die Entwicklung unserer Pferde. Die Weltklassereiterin Valerie Kanavy hat uns vor etlichen Jahren ein Pferd verkauft. Wir haben sie gefragt, ob sie ein besonders wirkungsvolles Trainingssystem gibt (1993, als sie noch nicht Weltmeisterin war). Mit Verstand und Instinkt passten wir unseren Trainingsprozess jedem Pferd einzeln an, entsprechend seinen Bedürfnissen, Stärken, vor allem mit der größten Sorge um seine Beine. Wir arbeiteten konsequent und erzielten gute Ergebnisse mit mehreren Pferden. Das ist es, was uns „gut bekannt“ machte und der Grund, warum viele Leute mit uns über ihre Probleme und ihre Pläne reden. Wir waren immer sehr offen und haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, wie wir mit unseren Pferden arbeiten. 
Dennoch – jetzt sind wir an eine Grenze gelangt. Wir haben nicht die Nerven, sie zu überspringen. Obwohl wir gute Pferde haben, haben wir nicht das Herz, sie aufzufordern, so schnell zu laufen. Das Risiko ist zu hoch. Wenn ein Pferd zu solchen Geschwindigkeiten aufgefordert wird, halten seine Beine nur eine bestimmte Zahl von Saisons. Es scheint aber, dass dies vielen Reitern egal ist und für sie nur zählt, als erster im Ziel zu sein. Wenn alles gut geht, können sie ihr Pferd gut verkaufen und mit dem Geld andere Pferde kaufen …
Um Pferde auf dieses Niveau zu bringen, muß man jeden Tag trainieren. Der Sieger des letzten Weltcup-Rennens sagte, dass er sein Pferd bis zu drei mal am Tag trainiert (jawohl dasselbe Pferd!). Es erübrigt sich, zu sagen, dass alle unsere Theorien und Konzepte der Fürsorge für unsere Pferde damit über Bord geworden werden. Diese Arte von Training bedingt die Bereitstellung von viel mehr Energie, daher einen geänderten Futterplan, der dem eines Rennpferdes nahe kommt. 
Jeder, der schon mal ein Bild von „Rio“ gesehen hat, wird bemerkt haben, wie anders er aussieht im Vergleich zu den heutigen Siegern. „Rio“ ist kurz, mittelgroß, mit einer sehr tiefen Brust. Heutzutage neigen Distanzpferde dazu, immer mehr dem Rennpferdetyp zu entsprechen, lange Beine, langer Körper, groß und aerodynamisch. Manche Leute reiten den Angloaraber, wie er Sieger der EM in Portugal einer war. 
Aber gehen wir zurück zum ursprünglichen Thema und zu den Pferden, die gestorben sind. Es geht das Gerücht, dass auf etlichen Ritten, die in heißen Ländern stattfanden, mehrere Pferde eingegangen sind. Es wird berichtet, dass Pferde buchstäblich zu Boden fielen während des Rittes. Ambulanzfahrzeuge fuhren hin und her, in dem Versuch, so viele wie möglich zu retten. Diejenigen, die überlebten, sind gezeichnet für ihr restliches Leben, und einige werden nie wieder ein Rennen laufen. Wir möchten uns nicht vorstellen, wie ihre Tage beendet werden. Tierärzte haben manchen Tod verschleiert mit kreativen Diagnosen wie Herzinsuffizienz, wovon niemand, nicht einmal der Reiter selbst, etwas wusste. Wir können uns schlecht vorstellen, dass jemand, der an solchen Ritten teilnimmt, nicht die nötig Erfahrung hat, seines Pferdes Zustand zu erkennen und zu verstehen. 
Dennoch – die Tierärzte darf man nicht anklagen. Es ist nicht ihre Schuld, wenn ein Pferd im Vet Gate in Ordnung ist, und in der nächsten Etappe bricht es zusammen. Das Pferd wird durch seinen Reiter geführt, der merken sollte, wenn etwas schief läuft und das Tempo drosseln sollte. Ein Pferd wird uns nicht sagen, dass es kurz vorm Sterben ist. Sein Instinkt, in der Herde zu bleiben, wird dazu führen, dass es bei den anderen bleibt bis es nicht mehr geht. Dieser Typ Reiter glaubt offenbar, wenn alles gut geht, kann das Pferd verkauft werden, man kauft ein neues und probiert wieder. 
In der Hoffnung, dass neue Staaten Geld in diesen armen Sport einbringen und ihn zu seinem rechtmäßigen Platz bei der Olympiade führen, haben Europäer und Amerikaner gleichermaßen ihre besten Pferde und ihre Erfahrung angeboten, sie in die Ritte einbezogen und ihnen damit zu eigenen Siegen verholfen – ungeachtet der Arroganz und Weigerung, die Regeln zu beachten. Diese Länder haben die WM, die EM und unzählige Ritte überall in der Welt gesponsert. Wer traut sich, aufzustehen und ihnen zu sagen: um einen Distanzritt zu reiten, muß man ein guter Reiter sein? Wer wagt es, ihnen zu sagen, dass Regeln beachtet werden müssen und dass es nett wäre, wenn sie sich die Zeit nähmen, an Siegerehrungen oder den Paraden vor einer Meisterschaft teilzunehmen, dass ein gutes Image nicht wehtun würde, dass man, wenn man in ein Vet Gate kommt, sich genauso um sein Pferd kümmern sollte, wie man das zu Hause im Training tut? Niemand traut sich. 
Mit ihrem Geld haben sie unsere Würde und unseren Stolz gekauft.
Wenn der Weg zu den Olympischen Spielen mit den Körpern von toten oder lahmen Pferden gepflastert ist, dann wollen wir nicht weiter gehen. Die FEI muß ihre Position überdenken: sie kann nicht alles aus der Hand geben, nur um eine ausgeglichene Bilanz zu erreichen. Wir haben nichts gegen die Teilnahme dieser Länder. Im Gegenteil, wir sind davon überzeugt, dass wir mit ihrer Hilfe diesen wundervollen Sport weiterentwickeln können. Aber die Regeln müssen sich ändern. So wie es jetzt ist, ruinieren die Durchschnittsgeschwindigkeiten die Beine unserer Pferde, und wir erreichen auch vom Stoffwechsel her ihr Limit. Wenn wir nicht mit „Wegwerf-Pferden“ Rennen reiten wollen, müssen wir die Geschwindigkeit reduzieren. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder werden die Strecken technisch anspruchsvoller, oder wir senken die Pulswerte und die Zeit zum Vorstellen in den Vet Gates (beim Eldric-Meeting in London wurde dieses Thema schon angesprochen). 
Wenn uns ein Journalist fragt, wie man ein Pferd für 100 Meilen vorbereitet, möchten wir gar nicht antworten. Vielleicht sind wir altmodisch und lieben unsere Pferde zu sehr. Wenn wir jemanden zum Sieg führen wollten, würden wir beschreiben, wie man einem Pferd wehtut, und das können wir uns nicht leisten. 

Sergio und Lara

Apropos Heu…

Heu ist Heu…

…oder doch nicht?

Da Eckos eine Heuallergie hatte, haben wir uns mit dem Thema Heu intensiver beschäftigt. Dabei haben wir einiges an Erfahrungen gemacht…

Aber zunächst mal die normale Version…

Normale Version

Wiese wird gemäht, Gras liegengelassen, getrocknet, eingesammelt, zu Büscheln gepresst und auf den Heuboden gestapelt. Bei Bedarf wird es runtergeworfen und verfüttert…

Yep… so war das schon immer…

…aber – fahren sie heute noch gern einen 63er NSU Prinz? Oder spannen sie gar den Landauer an, wenn sie in die Stadt wollen?
Nein? Siehe da, aber ihr Umgang mit Heu, der geht beharrlich an sämtlichen Erkenntnissen der Neuzeit vorbei…

Wir haben festgestellt, daß eine Symbiose aus modernen Untersuchungsmethoden und wiedererlangtem (verlorenem) traditionellem Wissen durchaus zu guten Erfolgen führen kann.

Ach ja, vieles kann man schon mit der eigenen Nase bemerken und ein richtiger Heuboden ist weder schwül noch zu warm!

Was geht denn so alles schief?

Naja, daß es Heu beim Trockenprozess nicht anregnen soll, ist hinlänglich bekannt. Das alleine ist aber zu einfach!

Wir fangen mal beim Mähen an…

Da wird das Mähwerk auf die tiefste Stufe gestellt, gerade so „30mm über Grund“ und dann drauflosgefahren. Schön, man gewinnt ein paar Büschel zusätzlich, aber was passiert denn da wirklich?

  1. Mit ihrem Heu: Nunja, durch die tiefe Stellung des Mähwerks wird mehr Staub aufgewirbelt, den sie ins Heu bekommen und mit verfüttern. Sehen können sie es auch gut an ihrem Heuboden: Fast alles, was im Frühjahr so an Staub auf dem Boden liegt, kommt daher! Das ist aber nur ein Teil davon, den anderen Teil haben ihre Lieblinge schon mitgefressen…
  2. Mit ihrer Wiese: Je kürzer die geschnitten wird, umso weniger Schatten machen die Stoppeln auf dem Boden. Dadurch trocknet dieser schneller aus. In Folge davon wird die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens negativ beeinträchtigt. Der Boden nimmt also schlechter Wasser auf und es erhöht sich folglich die Erosion! Sie machen also langfristig auch ihre Wiese schlechter!
  3. Mit ihren Gerätschaften: Die Standzeit des Mähwerks nimmt ab und auch der Knüpfer in der Ballenpresse wird durch den feinen Staub wie mit einer Polierpaste geschliffen. Der Verschleiß erhöht sich.

Fazit 1: Lieber 8 cm stehen lassen, nicht zu kurz schneiden!

Jaja, ich weiß, es ist nicht ihre Wiese…

…und nicht ihr Maschinenpark!
Mag ja sein, aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende… 

…und machen wir beim Trocknen weiter…

Trocknen, trocknen… ist doch ganz einfach:
Kein Regen = trockenes Heu!
Leider nicht ganz, das Trocknen hat ja mehrere Hintergründe:

  1. Es gibt während des Trocknens gewisse Umwandlungen im Gras, was bedeutet, daß Heu nicht nur trockenes Gras ist, sondern sich zu einem anderen Stoff mit anderen Eigenschaften verändert! 
    Ich sags nochmal: Heu ist kein trockenes Gras, sondern getrocknetes Gras (mit anderen Eigenschaften).
    Wenn man sich jetzt bewußt wird, daß also Gras einen bakteriologischen Prozess durchmacht, dann kann man eine gewisse Empfindlichkeit dieser Prozesse in Bezug auf äußere Einflüsse leicht nachvollziehen!
  2. Während des Trocknens bekommt Heu nicht nur von eventuellem Regen Feuchtigkeit, aondern auch direkt aus der Umgebung. Hat jetzt eine Bodenoberfläche einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt, so wird dieser an die Luft abgegeben. Schön! Das passiert auch unterhalb unseres trocknenden Heus! Also bildet sich zwischen unserem liegendem Heu und dem Boden ein feuchtes Mikroklima. Hat man nun noch sehr kurz geschnitten, liegt das Heu dem Boden sehr nahe und kann schlecht durchlüften. Somit wird das Heu, das wir trocknen wollen, ständig von unten mit Feuchtigkeit beaufschlagt. Das können wir prinzipiell zwar nicht ändern, aber wenn sie nicht so kurz geschnitten haben (8 cm stehen lassen, sieh auch etwas weiter oben…), dann kann dort die Luft besser zirkulieren und es wird größtenteils dieses ungute Mikroklima verhindert. Die Gefahr von Pilzbefall wäre damit erheblich gemindert.
  3. Wenn sie glauben, das Heu sei trocken, dann ist es noch lange nicht trocken! Wie sonst könnte es sein, daß viele Leute ihr Heu mit Restfeuchten von weit über zu 13% einfahren. Der Heuboden wird warm, die Feuchtigkeit arbeitet, das Klima auf dem Heuboden ist „tropisch“, der Pilzbefall, wenn auch nicht sichtbar, jedoch unausweichlich! Unserer Erfahrung nach ist es im Sinne der Qualität lohnenswert, die Restfeuchte deutlich unter 13% zu bekommen! Sowas kann man messen. (Bis zu 7% haben wir selbst schon erreicht!) Übrigens: Die Genauigkeit der alten „Handdrehprobe“ ist ungefahr die, als wenn man einen Kalender als Eieruhr benutzt.
    • Auch wenn moderne Verfahren fast alles ermöglichen, wir haben keine Milchwirtschaft mit 120 Milchkühen, sondern Hochleistungstiere, die durchaus im Einzelfall mit ihrem Stoffwechsel bis an ihre biologischen Grenzen vorstoßen können. Da kann man nicht alles, was einer Kuh problemlos gereicht, um gute und viel Milch zu erzeugen, auch einem Pferd hinwerfen. 
    • Außerdem sollte man sich mal ansehen, was alles noch zusätzlich in der Milchwirtschaft an Futteradditiven verwendet wird.
    • Darüber hinaus: Nasses Heu bleibt nasses Heu, auch wenn die heutigen Verfahren die Gefahr für Haus und Hof minimieren, wird doch die Qualität trotzdem nicht so, wie das Pferde eigentlich brauchen!
    • Das mit den Futterzusätzen ist wie mit ESP und ABS bei Autos: Damit überspielt man zwar grundsätzliche Schwächen und Fehler, verhindert diese aber nicht!
  4. Wenn man angeregnetes Heu hat, sollte man es lieber erst anderweitig unterstellen und auf Pilzbefall untersuchen lassen, bevor man sich die Arbeit macht, vereuchtes Heu zu gutem stapeln und letztendlich auch noch zu verfüttern. Viele Pferde reagieren mehr oder weniger stark auf Pilzbefall im Futter, aber eine Diagnose, die auf Pilzbefall im Futter hindeutet, wird ein Tierarzt in den seltensten Fällen stellen. (Das müssen sie ganz alleine rausfinden und mancher einer kennt diese mögliche Ursache nicht einmal)
  5. Selbst wir haben Heu, das nach dem Augenschein vollkommen in Ordnung und gut war, schon beiseite getan, weil es Pilzbefall hatte. Sehen konnten auch wir das nicht, aber auf Grund der Umstände (Historie dieser Charge) war ein Pilzbefall warscheinlich. Bitte nicht falsch verstehen: Jeder normale Mensch hätte dieses Heu ohne einen bösen Gedanken verfüttert, weil es wirklich toll aussah. Umgekehrt hatten wir auch schon Chargen, die nicht so doll aussahen, jedoch trotzdem rundherund in Ordnung waren und jeder Untersuchung standhielten

Fazit 2: Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Lieber einmal zuviel prüfen lassen. Vor allem am Anfang, bis man etwas Gefühl für die biologischen Mechanismen entwickelt hat. 

…um’s dann einzufahren!

Wie sie ihr Heu stapeln oder ordnen, ist ihre Sache, das muss jeder selbst regeln, aber wir haben uns etwas anderes angeeignet:

  1. Bis in die dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts war es durchaus üblich, sein Heu einzusalzen! Dies machen wir auch heute noch. Das Einsalzen ist zwar schon seit 70 Jahren aus den Lehrbüchern verschwunden, weil man dies in unserer hully-gully-super-turbo-automatisierten Welt anscheinend nicht mehr braucht, aber geschadet hat es doch nicht. Und ob ich nun das Salz separat füttere oder mitfüttere ist vom Tier aus gesehen egal. Salz hat aber in manchen Punkten eine hemmende Wirkung und verhindert so manches Problemchen im Heustock…
  2. Da wir im Vorfeld versuchen sehr sauber zu arbeiten, ist unser Heuboden weder stickig, noch feucht oder staubig! Im Gegenteil, bei uns ist en wohlriechend und klimatisch angenehm. Man kann sich dort aufhalten, ohne gleich wieder runterzuwollen.
  3. Selbst Heu vom Vorjahr fällt bei uns beim Öffnen des Ballens fast locker auseinander und riecht auch für menschliche Begriffe gut. Da ist nichts verbacken oder zusammengeklebt. Auch hatten wir noch nie „kochende“ Ballen, wie ich sie anderenorts schon gesehen habe. Die mag man nach dem Öffnen gar nicht richtig anfassen, weil sie heiß sind. (Ursachen dafür liegen im weiter oben gesagten) 

Fazit 3: Wenn dein Heu so gut riecht, daß man selbst reinbeißen möchte und so wohlriechend is, daß man nach einer Nase voll die Wiese vor sich sieht, dann dürfte es auch gut genug für deine Pferde sein! 

Gesamtfazit

Seitdem wir uns diese Zusammenhänge alle bewußt gemacht hatten und versuchen umzusetzen (was auch uns nicht immer ganz gelingt), sind bei unserem Tierbestand die „unerklärlichen“ Erkrankungen nahezu verschwunden. 
Zu dem Nebeneffekt, daß unsere Pferde gutes Futter erhalten kommt noch, daß unsere Tierarztrechnungen seitdem billiger geworden sind!

Außerdem haben wir festgestellt, daß der (per Untersuchung festgestellte) Energiegehalt unseres Heus überdurchschnittlich gut ist und sich auch überdurchschnittlich lange hält! Das sollte doch auch ihnen einen oder zwei Gedanken wert sein? 

Noch ein paar erläuternde Worte zum Schluß…

Warum schreibt der Hausmeister, seines Zeichens reitmäßiger Nullinger etwas über’s Heu?

Das kam so:

Da ich öfters auf der Ranch bin, kenne ich so ziemlich jede Tätigkeit hier am Hof. Begleitet habe Dietmar bei schon fast allen Tätigkeiten. Wenn ihr also mal Dietmar schuften seht und so’n dicker Typ mit beiden Händen in der Hosentasche steht daneben, dann bin das ich!
So, aber nu weiter: Dietmar und ich haben schon oft über’s Futter, Heu, Lagerung etc. gesprochen. Auch auf dem Heuboden war ich schon öfters. Vor allem: Ich kenne auch andere Heuböden und weiß, wie die aussehen und riechen, kurz, wie wohl man sich dort körperlich fühlt. Und dann nimmt man Platz und läßt sich Zusammenhänge erklären. Ich als Techniker muß in vielen Belangen in ja/nein oder schwarz/weiß denken. Dietmar machte mir erstmal klar, daß auch entschiedenes „vielleicht“ durchaus geduldet werden kann. So, wie etwas immer noch besser sein kann, so kann auch etwas immer noch schlechter sein. „Und selbst wenn Du im Keller sitzt, es gibt mit Garantie noch ein Stockwerk unter dir!“

Jedenfalls kam ich auf die Idee, unsere Diskussion und Erfahrungsaustausch auch der restlichen Welt zugänglich zu machen. Erstmal, um zu zeigen, daß die Addition einiger kleiner belangloser Effekte durchaus eine destruktive Wechselwirkung erzeugen kann. Ein Punkt alleine macht das Kraut nicht fett, aber die mit wachsender Routine zunehmende Gewöhnung an gewisse Tatsachen lassen einen das Bewusstsein daran verlieren und irgendwann erscheint sogar die eigentliche Ausnahme als normal.

Ich möchte diesen Artikel auch nicht als der Weisheit letzter Schluß stehen lassen, viel mehr denke ich daran, daß sich der eine oder andere hinreissen lässt, sich selbst einmal zu hinterfragen. Vieleicht stellt man ja fest, wie toll man das selber macht, vieleicht aber auch bekommt man hier einen Ansatzpunkt geboten, wie man sich selbst verbessern kann.

Wie gesagt, es führen viele Wege nach Rom, aber dieser hier ist geprüft und gangbar…

Der Hausmeister


Tagesritt zum Limes in Hienheim

(erlebt und beschrieben von Heidi Loidl)

In der Früh um 8.00 Uhr ging’s los: 
Wir, sechs gut gelaunte Reiter stärkten uns mit einem zünftigen Frühstück. Ausreichend gesättigt holten wir anschließend unsere Rösser (normaler bayr. Ausdruck für Pferd)….
…das Wetter war traumhaft! Was kann schöner sein, als gute Laune, gutes Wetter und gut ausgeruhte Pferde!
Über Pullach ritten wir nach Sandharlanden, um von dort aus nach Eining weiterzureiten. Es ist eine sehr schöne Strecke. Bis auf die ‚Berge‘. Ich bildete mit Savana das ‚Schlusslicht’… 
Als es dann hinter Pullach ein ‚Bergerl‘ raufging und Christine zu mir sagte, dass sie ein wenig flotter rauftraben wollen, ahnte ich Schlimmes… 
…natürlich waren die anderen schon außer Sichtweite und Savana warf noch kurz ‚Ballast‘ ab und…
…trottete weiterhin vor sich her! 
Wahrscheinlich sah ich aus wie so ein Hampelmännchen. Aber ich brachte sie nicht einmal dazu zu traben!
Auf einmal spitzte Savana die Ohren! Christine kam auf Nikolas zurück und grinste natürlich über’s ganze Gesicht. Ob sie mich an oder ‚ausgegrinst‘ hat, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls wurde Savana plötzlich aber flott…. 
Gott sei Dank! 

Ab diesem Zeitpunkt lief Savana wie ein Glöckchen. Die Strecke war traumhaft… 
In Eining angelangt, ritten wir zur Fähre runter. Dort waren natürlich sehr viele Leute im Biergarten und Fährbereich. Wir mussten zwar ein bisschen warten, aber den Pferden machte das nichts aus, weil sie so noch ein wenig fressen konnten. 

Unsere Sorgenkinder Naddel und Nadir, die noch nie mit der Fähre über die Donau geschippert wurden, nahmen wir in die Mitte und dann war alles kein Problem mehr. Es durften sogar wir alle 6 auf einmal übersetzen. Auf der anderen Seite gut angekommen, ging es im Trab entlang der Donau gleich weiter.
(Anm.d. Hausmeisters: Die Fähre in Eining ist eine Seilgeführte Fähre ohne Motor. Der Flößer muß also noch ein bischen arbeiten, bis die Strömung die Fähre auf die andere Seite ’schiebt‘) 
Über Savana war ich sehr überrascht: Kein Grashalm interessierte mehr und ich dachte schon, das sie zu einem Traber mutiert. In den Kurven allerdings kam ein bisschen das Rodeopferd zum Vorschein (Anm. d. Hausmeisters: Deswegen Turbo-Savana!). Einfach spitze!

Am Limesturm angekommen, wurden wir von Dietmar herzlichst mit einer ‚gscheiden‘ (für Preißn: anständigen) Brotzeit begrüßt, die wir uns auch redlich verdient hatten. Für unsere Pferde hatte er einen Platz abgesteckt…. 
…plötzlich jedoch spitzten alle die Ohren und was kam ums Eck???
Ein Haflinger namens Napoleon, geritten von Michaela Kern! Schöne Plätze sind auch anderen Reitern bekannt.

Leider blieben wir nicht allzu lange dort, weil die Fliegen einfach zu lästig wurden. Darüberhinaus zogen ein paar Wolken auf, die Regen verhießen. So ritten wir wieder zurück. Savana war nicht mehr zu bremsen… Klar, es ging ja auch heimwärts! 

An der Fähre tummelten sich jetzt noch mehr Leute. Darunter waren auch ein paar andere Reiter. Ich glaube sie waren aus Sandharlanden. Savana war total verschwitzt und an einigen Stellen ganz weiß. Für die Kinder dort waren die Pferde natürlich das Höchste. Ein Mann meinte sogar, ob wir mit den Pferden beim Schwimmen waren, weil sie so nass wären. Er konnte gar nicht glauben, das sie so schwitzten. 

Nun ging’s an der Donau entlang bis nach Weltenburg. Wir sind die ganze Strecke getrabt, mit Savana habe ich zum Teil auch galoppiert. Unterwegs trafen wir einige Leute, die picknickten. Als sie uns sahen, meinten sie, ob wir nicht auch ein Pferdchen für sie dabei hätten…?! 

Von Weltenburg aus ritten wir nach Reißing wo wir ebenfalls Brotzeit machten. Natürlich musste es ca. eine halbe Stunde vor unserem Ziel, der Wirt in Reißing, zu regnen beginnen! Der Regen tat zwar gut, aber der Wind war äußerst unangenehm. Die Pferde dampften richtig, als wir in Reißing ankamen. 
Wir brachen gegen 21.00 Uhr in unseren total durchnässten Sachen wieder auf. Aus den Sätteln floss das Wasser nur so raus, aber Dietmar hatte eine Tüte dabei, die wir auseinander schnitten und wir zwei ‚Damen‘ (Christine und ich) uns auf die Sättel bauten. Das war zumindest sehr praktisch, wenn es auch in keinem Reitbuch steht. 
Im Großen und Ganzen (bis auf den Abendregen) war es, wie immer, ein sehr gelungener und wunderschöner Tagesritt. Ich glaube, den ‚Pferden‘ hat es genauso viel Spaß gemacht, wie uns Reitern.

Einfach ein Traum! 

Tagesritt nach Neustadt/Donau

(erlebt und beschrieben von Christine Holzenbecher)

Teilnehmer

Christine Zirkl mit Laika
Karin Schmidbauer mit Savanna
Heidi Loidl mit Nora
Micha Hammerl mit Naddel
Christine mit Nikolas 

Da ja die Donau aufgrund des Regenmangels in diesem Sommer Niedrigwasser hatte, nutzten wir die Gelegenheit, um an einem sonnigen Samstagmorgen nach Neustadt an die Donau zu reiten. Der Wetterbericht sagte zwar für Nachmittag Gewitter an, aber wir hatten ja alle unsere Regenausrüstung dabei, so dass das für uns kein Grund zum Daheimbleiben war. Gut gefrühstückt und entsprechend gut gelaunt ritten wir, nachdem wir alle noch Heidis frisch lackierten Helm bewundert hatten, am frühen Vormittag los.

Auf Wald- und Feldwegen ging’s nach Arnhofen, wo wir die B16 überquerten. Wir ließen Arnhofen hinter uns und steuerten Sandharlanden an, wobei die schönen Sandwege zu schnellerem Reiten einluden. Am Stall Bauer vorbei ritten wir nach Bad Gögging. Hier hielten wir uns entlang der Abens, in der wir auch in der Nähe vom Gasthof Eisvogel etwas plantschen konnten. An den Donaudämmen entlang ritten wir weiterhin donauaufwärts zur Bootsanlegestelle, in die wir laut Heidi hineinreiten konnten. Dort angelangt, waren wir auch sehr schnell im Wasser, was Nikolas sichtlich genoss, denn er schlug mit den Vorderbeinen ins Wasser, bis alle rundherum nass waren. Aber da es ziemlich warm war, machte uns das nichts aus. Am gegenüberliegenden Donauufer entdeckten wir einen riesigen Kiesstrand, an dem es ganz flach ins Wasser ging. Also beschlossen wir über die nahegelegene Brücke ans andere Ufer zu reiten. Dort waren außer uns nur einige Camper, so dass wir den „Strand“ ganz für uns alleine hatten. Mittlerweile war auch Stephan angekommen, der viele, viele Fotos mit seiner „Digi“ schoss.

Wir galoppierten einige Male im Wasser auf und ab und kamen uns dabei vor, als würden wir irgendwo am Meer den Strand entlang galoppieren. Es machte höllischen Spaß und das Wasser spritzte nach allen Seiten! Da den Pferden das Wasser gerade mal bis zum Karpalgelenk reichte, wollten Micha und ich versuchen, noch etwas tiefer ins Wasser zu reiten, was den Pferden auch nichts ausmachte. Ich ritt mit Nikolas voraus und spürte plötzlich, wie er mit den Vorderhufen leicht einsank. Auch er blieb sofort stehen. Ok, dachte ich mir, bevor etwas passiert drehen wir lieber um, das Wasser reichte Nikolas bereits bis zum Bauch. Doch beim Wenden geschah es dann: Nikolas drehte auf der Hinterhand und verlor vermutlich aufgrund des Wasserwiderstandes das Gleichgewicht. Wir hatten keine Chance, im Zeitlupentempo tauchten wir beide bis zur Brust ins Wasser, Nikolas lag mit seinem Bauch halb auf meinem rechten Bein, aber in dem Moment, als er wieder aufstand, war ich bereits aus dem Sattel und stand neben ihm bis zum Bauch im Wasser. Nikolas blieb ganz cool und gemeinsam stapften wir ans Ufer. Das Wasser war zum Glück sehr warm, so dass die Nässe im ersten Moment nichts ausmachte. Das Gelächter der anderen war natürlich entsprechend groß!

Fotos werden geschossen, soweit es ging ausziehen. Das Handy war zwar auch nass, aber es funktionierte noch. Dietmar wurde alarmiert und brachte mir trockene Kleidung. Nikolas fraß ganz friedlich das Gras am Ufer und ich versuchte, meine Regenkleidung, die hinten am Sattel festgebunden war, einigermaßen zu trocknen, denn in ihr stand regelrecht das Wasser. Sie war echt wasserdicht?! Wie wir so auf unseren Kleidungsboten warteten, zogen sich ziemlich dunkle Wolken über uns zusammen, die vorausgesagten Gewitter! Wir sammelten schleunigst unsere Sachen zusammen und flüchteten vor dem niederprasselnden Platzregen unter die riesige Donaubrücke. Einige Spaziergänger und Radfahrer gesellten sich noch dazu. Die Pferde fingen an zu dösen und ich zu frieren, denn die Sonne gab’s nicht mehr. Stephan hatte noch eine gaaaanz hübsche rotkarierte Decke im Auto, die er mir freundlicherweise überließ. Zuvor bekam ich noch ein T-Shirt von Micha und eine dünne Weste von Karin. Dank an die großzügigen Spender! Ich sah aus wie ein Penner, so wie ich dastand: barfuss, nasse Hose, in die Decke gehüllt….Stephan musste natürlich wieder Fotos schießen und alle lachten über mich! Endlich kam Dietmar mit den trockenen Klamotten, allerdings ohne Regenkleidung, so dass ich später meine nasse Regenausrüstung drüberziehen musste. Nun finde mal einen Platz zum sich bis auf die Unterhose umzuziehen, wenn überall Leute stehen. Unter jedem Baum außen rum ein Radler oder Spaziergänger, der Schutz vor dem Regen sucht. Es war nicht einfach, aber irgendwie hatte ich dann endlich trockene Sachen an, ein wunderbares Gefühl! 

Anm.d. Hausmeisters: Da auch ein Beschlag locker war hat Dietmar das an Ort und Stelle repariert. Tja selbst ist der Mann! Aber die Kommentare, die Dietmar zu dem Bad so abgegeben hat, die möchte auch ich hier nicht unbedingt wiedergeben…

achdem Hilfe nahte, ging es allen Beteiligten wieder ganz gut

Das Lammfell, das über dem Sattel liegt, war natürlich auch noch nass, so borgte ich mir die rotkarierte Decke als Sitzkissen und wir ritten Richtung Heimat, denn das Ende des Regens konnten wir nicht abwarten. 
Wir gingen kaum Schritt, sondern versuchten, soweit es ging die gesamte Strecke zu traben. Wir brauchten deshalb dann auch nur 2 Std. für den Rückritt. Noch in Neustadt spekulierten wir darüber, wann es zu regnen aufhört und Karin meinte, wenn wir daheim sind. Als wir dann kurz vor Schambach aus dem letzten Waldstück herausritten, riss schlagartig die Wolkendecke auf und es empfing uns strahlender Sonnenschein. Karin hatte also doch wieder einmal recht!
Nachdem die Pferde versorgt waren, saßen wir noch gemütlich beisammen und lachten über Stephans Fotos, die er inzwischen schon auf CD gebrannt hatte. Es war wieder einmal ein wunderschöner Tag und wir beschlossen, nächstes Jahr gehen wir richtig schwimmen in der Donau.

Traumzeit!?

Vorwort

Was ist die ‚Traumzeit‘? In der Mythologie der Ureinwohner Australiens, den Abourigines, gibt es eine Traumzeit. Jeder Mensch macht seine Traumzeit durch. Er wandelt auf ’seinem‘ Pfad, den nur er sehen kann und begegnet dabei seiner eigenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Dies ist einer Schilderung meiner „Traumzeit“

(der ‚Traumpfad‘ wurde begangen, erlebt und aufgeschrieben von Wicky)

Irgendwann Samstag Nachmittags komme ich auf die Rötelbergranch…
…will mal ein bischen mit Dietmar reden… einfach so, ohne Anlass.
Nun ja, Mädchen trudeln ein, teils gebracht von ihren Eltern, teils selbst mit dem Fahrrad oder Auto gekommen. Ich gehe in die Küche… „Servus, bei’nand“ – „‚Servus Wicky, mogst an Kaffääh…“, nehme Platz an dem großen ovalen Tisch, an dem schon Dietmar mit einem mir unbekannten Pärchen sitzt. Dietmar stellt uns kurz vor und sofort geht es weiter in der Unterhaltung. Keine Berührungsangste, einfach reden… ein Mädchen kommt rein, „Hallo Dietmar!“… „…du, d’Christine is schon drausdn und hiod de Pferd von da Koppel“ antwortet Dietmar… „…guat, Pfia eich!“ sagt das Mädchen und geht wieder raus. Ein Katze läuft durch die Küche und bestaunt meinen Hund Laika, der das irgendwie als unangenehm empfindet, aber nicht auf die Katze losgeht, nein, der vergreift sich sodann an dem, am halbfertig gemauertem Kachelofen liegendem, getrocknetem Brot und schleppt es durch die Küche, um alles vollzubröseln…
Das Gespräch wird fortgesetzt, es wird im allgemeinen und überhaupt und wenn dann doch nicht, dann zumindest über… kurz, über alles was die Welt bewegt…

Nach einer Weile stehe ich auf, gehe hinaus… ich will eine Zigarette rauchen… die letzte Zigarette in dieser Küche habe ich vor 14 Jahren geraucht, als Dietmar dort eingezogen ist…
…draußen kommen mehrere Mädchen, ein Junge und Christine mit dem Pferden von der Koppel, binden sie an und bereiten sie für den Ritt vor. Sie holen die Sättel, prüfen die Hufe, kontrollieren, ob alles in Ordnung ist… ich gehe zur Laika (Anm: dem Pferd Laika, weil mein Hund auch Laika heißt), lasse sie erst an meiner Hand riechen, streichle ihre Nase, dann gehe ich in den Stall, hole ein paar Äpfel, halbiere sie und gebe jedem Pferd einen davon. Nebenbei rauche ich meine Zigarette, was die Pferde aber nicht sonderlich mögen…
Es wird natürlich auch mein obligatorischer Kontrollgang durchgeführt, ich schaue, was sich vielleicht geändert hat, und komme ins grübeln…
Früher standen hier Autos und Motorräder rum, es brummte und knatterte… Teile der Stallungen waren kurz vor dem Zusammenbruch…
Und heute? Heute ist das Mittelteil komplett neu aufgebaut, noch nicht fertig, aber der Rohbau steht, das Dach ist fertig eingedeckt, der Heuboden lässt sich schon voll nutzen! In dem besseren Teil der alten Stallungen ist die Möglichkeit, die Pferde unterzubringen, sofern sie nicht auf der Weide sind, wie meist im Sommer. Das wurde schon großzügig gestaltet… Irgendwann wird auch der Mittelteil fertig sein, mit seinen neuen Stallungen… was heißt Stallungen, jedes Pferd wird die Möglichkeit haben, rein und raus zu gehen sooft und wann es will. Soll ja kein Gefängnis werden, wo morgens einer die obere Klappe der Tür aufmacht, damit das Pferd Tageslicht sieht und sich ansonsten kaum umdrehen kann…

…ein Schnauben schreckt mich aus meinen Gedanken auf, die Reiter(innen) haben ihre Pferde fertig, sitzen auf und reiten los… das Wetter ist kühl, aber trocken, eigentlich ideal, weil die Wege der Umgebung trittfest sind. Manchmal denke ich, ob ich nicht doch anfangen sollte, zu reiten… die Vorstellung, vom ersten Tag an durch die Landschaft zu reiten, Wälder aus der Hochsitzperspektive zu sehen, den Kopf einzuziehen, wenn die Äste tief hängen, dann wieder raus, Wiesen, ‚La Montanara‘ für’s Auge… ach irgendwie… ich denke zurück, Jahre her, vor dem Balkankrieg, da bin ich mit einem Zigeuner von Ulcinji bis zur albanischen Grenze geritten… barfuß, durch Disteln, öde, aber schöne Landschaft, rechts das Meer, links kein Haus, kein Mensch, kein Auto… bis zum Grenzfluß… auf dem Rückweg noch ein Stückchen am Strand entlang, mit den Pferden ins Wasser… 

Oh, mein Hund ist weg… „Laika, Laika, komm her!“ … ich höre sie irgendwo schnauben, bestimmt durchstöbert sie die Stallungen… schon kommt sie geflitzt… „Guter Hund, brav!“
Ich sehe die alte Bank… die stand immer vor dem Haus… soweit ich weiß, war ich der letzte, der drauf gesessen hat, besser gesagt, nach mir war sie nicht mehr benutzbar! Auf der Bank haben schon viele gesessen, fast alle, die zum Reiten kommen, haben dort schon gesessen…

…wen die Bank reden könnte…
Jetzt steht an ursprünglicher Stelle eine neue Bank… die wird genauso benutzt, wie die alte… auch deren Geschichte wird immer umfangreicher… ich setze mich drauf… lehne mich zurück, wie ich es in den letzten 14 Jahren immer wieder gemacht habe… gute Bank! Mit meinem vorherigen Hund, Sina, habe ich immer zu zweit draufgesessen, ich auf der Bank und Sina auf meinem Schoß… kein Problem? Doch, Sina war eine Boxerhündin, wie auch meine jetzige Hündin Laika, die sich allerdings nur selten überreden lässt, auf meinem Schoß Platz zu nehmen. Nur wenn sie der Meinung ist, der Boden sei zu nass oder zu dreckig, dann soll sich der Alte erstmal hinsetzen… dann kommt, wenn ich schon im Dreck sitze, sie daher!
Das Telefon klingelt, es holt mich aus meinen Gedanken… ich gehe, an Dietmar vorbei, wieder in die Küche, setze mich wieder hin, das Pärchen macht sich langsam auf den Heimweg, steht auf…

Dietmar kommt wieder rein… Abschied nehmen in Roeteltown… heißt gleichzeitig freuen auf das nächste Mal. Die Zwei gehen, Dietmar setzt sich wieder, wir diskutieren über Dinge, die wir gemacht haben, Dinge, die wir gerade machen und Dinge, die wir noch machen wollen…

Jaja, wir zwei sind älter geworden… ein Kadett fährt in den Hof, wir sehen kurz aus dem Fenster, es ist Dietmar’s Mutter… ich kenne sie schon seit fast 25 Jahren… sie war eine streitbare Frau (im positiven Sinne) mittleren Alters, jetzt ist sie eine alte Dame, aber streitbar kann sie immer noch sein und diskutieren kann sie wie der Teufel, wenn man sie auf der Zwölf erwischt! Ach, hat das immer Spaß gemacht, vor allem, wie ich einmal in ihrem Wohnzimmer mit ihrem Lieblinghocker zusammengebrochen bin. Der Hocker war danach reif, aber sie hat es mir nie übel genommen…

Die Küchentür geht auf und sie steckt nur den Kopf rein. „I hob dir a poa Äpfee vorbei’bracht…!“… „Is guat, dank’schön Mam!“ erwidert Dietmar…
Unser Gespräch geht weiter, da klingelt wieder das Telefon… während mein Telefon Samstags eigentlich recht ruhig ist, musste sein Telefon Samstags eigentlich Akkordlohn bekommen. Ist ja klar, die Rötelbergranch (er)lebt ja mit den Reitern die Freizeit. Die meisten haben nunmal am Wochenende Zeit, so daß eben auch Samstags der meiste Betrieb ist…

Ich gehe unterdessen wieder raus. Christine kommt gerade wieder mit der Gruppe zurück, ich sehe auf die Uhr, einundhalb Stunden waren sie draußen…
„Es war einfach so schön da draußen, da sind wir etwas weiter geritten…“ sagt Christine zu mir… Alle gemeinsam machen sich daran, die Pferde abzusatteln, Hufe zu kontrollieren, kurz, sie zu versorgen! 

Früher, auf anderen Reithöfen hab ich das immer anders gesehen:
Die Reiter kommen, die Pferde stehen fertig gesattelt da, dann wird exakt eine Stunde geritten und danach werden die Pferde im Istzustand abgegeben…
Kein Wunder, daß sich so ausgebildete Menschen mitunter eine falsche Vorstellung davon machen, wieviel Zeit ein eigenes Pferd tatsächlich benötigt… Naja, nicht mein Problem… ich sehe den Pferden zu, wie sie das genießen, schmusen wollen…

Michaela kommt vorbei. Sie will sicherlich mit ihrem Pferd Naddel raus… Michaela habe ich irgendwann vor Jahren auf einem Stadtfest in Kelheim kennengelernt. Sie war ein reitbegeistertes Mädchen, daß schon damals verantwortungsvolle Aufgaben übernahm… heute ist sie ein junge Frau, die genau weiß, was sei will…HALT, vielleicht doch nicht, aber auf jeden Fall weiß sie, WAS SIE NICHT WILL! Ich finde das ist fast wichtiger, sich rechtzeitig bewußt zu werden, was man nicht will…

Meine Hündin Laika springt mich an, will spielen, beschäftigt werden… Ihr Schwanz wedelt… meine vorherige Hündin hatte noch einen kupierten Schwanz, Laika nicht. Mir haben schon soviele Leute gute Ratschläge gegeben, wo ich trotz gesetzlichem Verbot den Schwanz von Laika kupieren lassen kann… WIESO EIGENTLICH??? Sehe ich so aus, als wenn meine Hunde misshandelt werden müssten? Die Natur hat meinen Hund so geschaffen, wie er ist und genau so will ich ihn haben und so finde ich es gut! Ich hab lange gebraucht, um so zu denken, aber….

Christine spricht mich an… “ – “ ……….
„Ääh, Christine, pardon, bitte nochmal, ich habe dich jetzt nicht verstanden“… nicht weil ich taub bin, sondern sie hat mich wohl irgendwie aus meinen Gedanken gerissen… deswegen konnte ich ihr nicht folgen…
Der Tag verging. Ich sehe auf die Uhr… schon so spät? Ich bekomme ein schlechtes Gewissen und mache mich auf den Heimweg…

Plötzlich, als ich mit dem Auto vom Hof fuhr, meinte ich, genau an Einfahrt kurz einen fast durchsichtigen weißen Schleiher zu sehen! Ist das die Wand, die alle meine Sorgen, Nöte und alltäglichen, ach so wichtigen Gedanken draußen hält? Oder hält sie meine ‚Traumzeit‘ hier bereit für’s nächste Mal, so daß sie nie ganz endet?

hdx